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Auch in Birmingham bleibt Bekele nur Platz zwei, Defar, Holmes und Lagat überzeugen beim Top-Meeting der Saison

Kenenisa Bekele ist noch lange nicht wieder der alte. Bei seinem zweiten Hallenstart belegte der äthiopische 10.000-m-Olympiasieger und Weltrekordler wie schon zuvor in Boston wiederum den zweiten Platz. Weiterhin gezeichnet vom Tod seiner Verlobten Anfang Januar fehlt dem 22-Jährigen offensichtlich die Trainingsgrundlage für ganz schnelle Rennen.

Doch Bekele stellte sich beim bestbesetzten Hallenmeeting dieser Saison vor 8.000 Zuschauern in der ausverkauften National Indoor Arena von Birmingham. Über die Zwei-Meilen-Distanz machte zunächst sein Bruder Tariku das Tempo, doch die angestrebte Weltrekordzeit geriet im Laufe des Rennens immer weiter außer Reichweite. Bekele lief vorneweg, nachdem sein Bruder nach gut der Hälfte der Distanz seine Rolle als Tempomacher erfüllt hatte und ausgestiegen war. Doch seinen Landsmann Markos Geneti wurde er nicht los, und in der letzten Runde war Bekele im Sprint chancenlos. In 8:14,28 Minuten lief Geneti, nach 8:15,49 war Bekele im Ziel, und Dritter wurde der Kenianer Paul Bitok in 8:24,22. Für Bekele ist damit die Hallensaison beendet. Er wird sich nun in Äthiopien so gut es geht auf die Cross-WM in einem Monat vorbereiten. „Nach allem was passiert ist, war es gut, hier gelaufen zu sein“, erklärte Kenenisa Bekele.

In einer Weltrekordjagd über 3.000 Meter hatte zuvor die Äthiopierin Meseret Defar die Bestmarke ihrer Landsfrau Berhane Adere (8:29,15 Minuten) verpasst. Am Ende fehlten der 21-jährigen 5.000-m-Olympiasiegerin mit 8:33,05 Minuten fast vier Sekunden, nachdem die Zwischenzeiten lange Zeit auf Weltrekord hingedeutet hatten. Zweite wurde die Britin Joanne Pavey (8:41,43), Rang drei ging an Susanne Pumper (Österreich/8:52,65). „Für mich ist dieses Ergebnis enttäuschend, denn ich dachte, ich könnte unter 8:30 Minuten rennen“, erklärte Meseret Defar.

Während im 1.500-m-Rennen der Kenianer Bernard Lagat seine Überlegenheit demonstrierte und in 3:35,27 Minuten vor Ivan Heshko (Ukraine/3:38,11) und Abdelati Iguider (Marokko/3:38,66) gewann, wurde das 1.000-m-Rennen der Frauen zum stimmungsvollen Höhepunkt. Das hatte einen einfachen Grund, und der hieß: Kelly Holmes. Die britische Doppel-Olympiasiegerin wurde schon vor ihrem Rennen mit Standing Ovations gefeiert. Nachdem sie schließlich in überzeugender Manier mit 2:35,35 Minuten vor Agnes Samaria (Namibia/2:36,99) und Mina Ait Hammou (Marokko/2:39,61) gewonnen hatte, standen 8000 Zuschauer wieder. „Das war besser als ich dachte, aber ich weiß trotzdem noch nicht, ob ich in Madrid bei der Hallen-EM an den Start gehen werde“ erklärte Kelly Holmes.

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