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Berlin im Rennen um die Leichtathletik-WM 2005

Berlin hat das nationale Ausscheidungsrennen um die

Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 mit einer erstaunlichen

Zwei-Drittel-Mehrheit gewonnen und geht als vielleicht der große Favorit

in die internationale Entscheidung. Konkurrenten sind dabei voraussichtlich

Brüssel, Rom, Moskau, Helsinki und Budapest. Eine Entscheidung fällt

der internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) am 14. April in Nairobi.

Berlin gilt als ein sehr aussichtsreicher, in den Augen vieler sogar als der

favorisierte Kandidat. Sollten die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Jahr

2005 vom 12. bis 21 August tatsächlich in Berlin stattfinden, wäre

dies die hochkarätigste Sportveranstaltung in der Hauptstadt seit den

Olympischen Spielen 1936. Nur Olympia ist für die ausrichtende Stadt noch

prestigeträchtiger als eine Leichtathletik-WM. Und gemessen an der

weltweiten Bedeutung, die 1936 natürlich noch längst nicht so

groß sein konnte wie heute, wäre diese WM die größte

Sportveranstaltung der Geschichte Berlins.

Bei der Wahl durch das Präsidium und den Verbandsrat des Deutschen

Leichtathletik-Verbandes (DLV) am Rande der Deutschen

Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen setzte sich Berlin

unerwartet souverän durch. 22 von 30 Stimmen entfielen auf die Hauptstadt.

Das DLV-Präsidium hatte unmittelbar zuvor, nach der Auswertung der

Bewerbungsunterlagen der drei Städte, eine Empfehlung für Berlin

abgegeben. Für Missstimmung hatten die Stuttgarter gesorgt, die im

Vorfeld, entgegen der Absprachen, eine Präsentation ihrer Bewerbung an

einige der stimmberechtigten Funktionäre verschickt hatten. Es nutzte

nichts. Ausschlaggebend für Berlin war laut DLV-Präsident Clemens

Prokop vor allem das 2005 zur Verfügung stehende neue Olympiastadion. Aber

auch die weitere Infrastruktur mit genügend Hotelkapazitäten und der

Nutzung des ICC hat offenbar eher für Berlin gesprochen als für

München und Stuttgart.

„Ich bin froh für Berlin. Wir haben in kurzer Zeit eine

hervorragende Bewerbung zusammengestellt – und die objektiven Fakten

haben für uns gesprochen“, sagte Christoph Kopp, der Präsident

des Berliner Leichtathletik-Verbandes. In den Augen von Kopp waren die

Überzeugung des Berliner Senates und die nationale Wahl von Sindelfingen

die schwersten Hürden auf dem Weg zur WM. „Ich glaube, bei der Wahl

der IAAF im April haben wir gute Karten“, sagte der international

angesehene Leichtathletik-Funktionär Christoph Kopp. Zudem wurde gestern

bekannt, dass möglicherweise Rom und der vermeintlich stärkste

Berliner Konkurrent, Brüssel, einen Rückzieher machen. Beide

Städte müssten offenbar stark in ihre Stadien investieren, um die

Voraussetzungen zu erfüllen. Verzichten Rom und Brüssel, wäre

der Weg für Berlin fast schon frei.

 

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