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Der 30. Evangelische Kirchentag in Hannover gab sich sportlich

Beim 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) am verlängerten

letzten Maiwochenende in Hannover drehte sich zwar nicht alles, aber

doch einiges um Sport im engeren und um Bewegung, Tanz und Spiel im

weiteren Sinne: Rund zwei Dutzend der über 3.000 Veranstaltungen auf

dem Messegelände und in der Innenstadt von Hannover enthielten

unterschiedlichste sportliche Elemente in Vortrag und Diskussion, aber

auch in konkreter Praxis zum Mitmachen.

Zum 30. DEKT, der am Mittwoch, dem 25. Mai von Bundespräsident Köhler

eröffnet worden war, kamen 400.000 Gäste in die niedersächsische

Landeshauptstadt. Der fünftägige Event endete am Sonntagmorgen mit

einem Abschlussgottesdienst auf dem Schützenplatz.

Spielstätte - Stadion

Das reichhaltige Kirchentagsprogramm war unterteilt in sog.

geistliche und thematische Angebote: „Wie wollen wir leben?“ lautete

dabei eine gestellte Frage, wozu im sog. „Zentrum Glück“ nach Antworten

gesucht wurden und wofür gleich mehrere glücklich machende Spielstätten

auf dem Messegelände eingerichtet waren: Neben „Cyberspace“ und

„Wellnesstempel“ gab es auch eine „fast ausverkaufte“ Spielstätte

„Stadion“, bei der es schwerpunktmäßig um das Fußballspiel ging … auf

dem Platz, am Spielfeldrand und auf der Tribüne. Nach dem mit viel

Beifall bedachten Grundsatzreferat „Weltsport und Weltethos“ Prof. Dr.

Dr. h. c. Hans Küng, Priester und emeritierten Hochschullehrer für

Ökumenische Theologe in Tübingen, diskutierten unter der Leitung von

DFB-Pressesprecher Harald Stenger u. a. DFB-Assistenztrainer Joachim

Löw und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zusammen mit dem Hannoveraner

Gewaltforscher Prof. Dr. Gunter A. Pilz, Nationalspieler Per

Mertesacker (Hannover 96) und dem frisch pensionierten Berliner

Schiedsrichter Lutz-Michael Fröhlich.

In einer zweiten Gesprächsrunde unter der Leitung von

Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Udo Steiner (Regensburg) bezogen

dann u. a. IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach, Sylvia Schenk, die

ehemalige Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer und Hans-Joachim

Zwingmann, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten,

zusammen mit kirchlichen Amtsträgern Position zum Thema 

„Sportethos“.

Kirchentagslauf „Rund um den Maschsee“

Auf große Resonanz stieß auch der Kirchentagslauf rund um den

Maschsee mit einer Distanz von 6,666 km: Unter den 543 Teilnehmern

zwischen zehn und 80 Jahren, die insgesamt 1.670 € an Spendengeldern

für behinderte Menschen in den Bewegungs- und

Sporttherapie-Einrichtungen der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel

(Bielefeld) sammelten, waren auch der SPD-Bundestagsabgeordnete und

Ironman-Triathlet Pfarrer Reinhold Hemker, zugleich Mitglied im

Sportausschuss, der Direktor des LSB Niedersachen, Reinhard Rawe und

der langjährige Race Director des BERLIN-MARATHON, Horst Milde mit

seiner Ehefrau Sabine dabei. Horst Milde hatte vor zwei Jahren bei 1.

Oekumenischen Kirchentag mit Erfolg die „Oeku-Meile“ als Benefizlauf

zum Kirchentag initiiert.

Gestartet wurde dieser Charity-Fun-Run, für den Hannovers

Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg die Schirmherrschaft übernommen

hatte, vom Bielefelder Sportwissenschaftler Prof. Dr. Dietrich Kurz,

zugleich persönlich berufenes Mitglied der Präsidialversammlung des

Kirchentages und früher selbst aktiver Mittelstreckler bei Hannover 78.

Willi Lemke – der Marathonläufer

Die morgendlichen Bibelarbeiten, die traditionell auch an

Nicht-Theologen vergeben werden, hielten diesmal neben etlichen

Politikern auch der Liedermacher Heinz Rudolf Kunze, der

Theater-Regisseur Prof. Jürgen Flimm sowie aus dem Sport:

DFB-Pressesprecher Harald Stenger, Willi Lemke, früher Manager von

Werder Bremen und heute Senator für Bildung und Wissenschaft in Bremen

und der Unfall-Chirurg Prof. Dr. Axel Haverich aus Hannover, früher

Handballspieler beim Bundesligisten TBV Lemgo. Willi Lemke, schon

mehrfach beim BERLIN-MARATHON erfolgreich dabei war, läuft in diesem

Jahr in seinem „Sprengel“ beim Bremen-Marathon mit.

Richtig sportpraktisch ging es beispielsweise beim Treffpunkt Tanz und

Bewegung, beim Street-Soccer-Turnier, beim Klettern und anderswo in

Workshops und auf einer Präsentationsmeile bei der

Torschussgeschwindigkeitsmessung am Stand des Arbeitskreises Kirche und

Sport zu … bis hin zum „Walk mit Gott“, einem vitalen

Kirchentagsgottesdienst mit Picknick, und der Deutschen

Pfarrersmeisterschaft im Fußball, den „German Popen Open“.

Dr. Detlef Kuhlmann

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