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Leonard Komon Spurtsieger beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON 2014

Leonard Komon hat sein Debüt beim 34. Vattenfall BERLINER HALBMARATHON auf Anhieb gewonnen. Der Kenianer war nach 59:14 Minuten knapp vor seinem zeitgleichen Landsmann Abraham Cheroben im Ziel und erzielte damit nicht nur eine Weltklassezeit, sondern einen inoffiziellen Weltrekord für Debütanten – kein anderer Läufer lief bei seinem ersten Versuch über die 21,0975 km bisher schneller. Komon und Cheroben erreichten die zweitschnellste Zeit des Jahres. Den ursprünglich avisierten Weltrekord von 58:23 verpasste der 26-jährige Sieger allerdings deutlich und den Kursrekord von 58:56 um 18 Sekunden. Dritter wurde Richard Mengich (Kenia) in 60:17 zeitgleich vor seinem Landsmann Sylas Kimutai. Eine überzeugende Leistung zeigte André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf), der mit einer persönlichen Bestzeit von 62:47 auf Rang 13 ins Ziel kam.

 Das Rennen der Frauen entschied die Äthiopierin Tadelech Bekele in 70:05 Minuten vor Agnes Mutune (Kenia, 70:13) für sich. Eine sehr gute Platzierung erreichte Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) mit Rang drei. Allerdings blieb sie mit einer Zeit von 71:43 unter ihren Erwartungen. Dennoch erreichte Mockenhaupt eine deutsche Jahresbestzeit. Insgesamt 30.028 Läufer aus 102 Nationen hatten für das größte deutsche Rennen über die 21,0975-km-Distanz gemeldet.

Mit leichtem Rückenwind entwickelte sich ein an der Spitze extrem schnelles Rennen. Den 10-km-Punkt erreichte eine vierköpfige Spitzengruppe – hinter dem kenianischen Tempomacher Vincent Rono liefen seine Landsleute Komon, Cheroben und Daniel Chebii – nach 27:40 Minuten. Diese Zwischenzeit lief auf ein Ergebnis von knapp über 58 Minuten hinaus, und damit lag Komon noch gut auf Kurs im Hinblick auf seinen Weltrekordversuch. Doch Rono ging nach 10 km aus dem Rennen, und auf den Kursfürstendamm hatten die Läufer ab Kilometer 11 spürbaren Gegenwind bei ansonsten sehr guten, sonnigen Bedingungen. Während Chebii bald darauf deutlich zurückfiel, zeigte Abraham Cheroben, der mit einer Bestzeit von 60:38 ins Rennen gegangen war, eine starke Leistung. Er übernahm für seinen Trainingspartner Komon die Führungsarbeit. Dennoch wurde das Führungs-Duo langsamer. Und so war auch der Streckenrekord von Patrick Makau (Kenia), der 2007 in 58:56 gewonnen hatte, am Ende nicht mehr zu erreichen. Die Entscheidung um den Sieg fiel erst auf den letzten Metern, als der 10-km-Weltrekordler Komon seine Schnelligkeit ausspielen konnte.

„Ich freue mich über meine Leistung bei meinem ersten Halbmarathon, dachte allerdings, dass ich unter 59 Minuten laufen könnte. Es war eine Herausforderung, und am Ende fehlte etwas. Aber ich werde daran arbeiten“, sagte der 26-jährige Komon, der aber die weltweit schnellste Zeit eines Debütanten erreichte. Den inoffiziellen „Debüt-Weltrekord“ hatte zuvor Moses Mosop (Kenia) gehalten, der 2010 in Mailand in 59:20 gewonnen hatte.

Leonard Komon erreichte in Berlin vor elf Landsleuten das Ziel. Auf Rang 13 folgte als bester nicht-kenianischer Läufer André Pollmächer. Der 31-Jährige lief ein starkes Rennen und verbesserte sich von 64:16 auf 62:47 Minuten. „Ich bin absolut zufrieden. Dieses Ergebnis gibt mir Selbstvertrauen und macht Mut für den Marathon in Düsseldorf in vier Wochen“, erklärte André Pollmächer, der das Rennen aus dem Marathontraining heraus lief.

Im Rennen der Frauen setzte sich mit Tadelech Bekele die Favoritin durch. Die 22-jährige Äthiopierin lief lange Zeit gemeinsam mit der Kenianerin Agnes Mutune an der Spitze. Rund zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel setzte sich Bekele entscheidend ab. Das Tempo war allerdings langsamer als gedacht. Am Ende reichte es nicht zu einer Siegzeit von unter 70 Minuten. Bekele gewann in 70:05 Minuten vor Mutune (70:13). „Ich bin sehr froh über diesen Sieg und möchte mich nun auf einen Marathon vorbereiten“, erklärte Tadelech Bekele.

Eine gute Platzierung aber nicht die erhoffte Zeit erreichte Sabrina Mockenhaupt. Die 33-Jährige wurde Dritte mit 71:43 Minuten und lag damit genau eine Minute vor der viertplatzierten Maja Neuenschwander (Schweiz). „Mit der Zeit kann ich nicht zufrieden sein, aber die Platzierung entschädigt etwas“, sagte Sabrina Mockenhaupt. „Ich wollte wissen, wo ich stehe. Und das ist das, was ich momentan kann. Es gibt noch viel zu tun.“

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