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Alle sieben Weltrekordler zu Gast beim 40. BMW BERLIN-MARATHON

Achtmal gab es beim BERLIN-MARATHON einen Weltrekord, aufgestellt von sieben Läuferinnen und Läufern. Alle sieben sind an diesem Wochenende als Ehrengast beim größten deutschen Marathon: Christa Vahlensieck, Ronaldo da Costa, Tegla Loroupe, Naoko Takahashi, Paul Tergat, Haile Gebrselassie und Patrick Makau. Naoko Takahashi wird den 40. BMW BERLIN-MARATHON am Sonntag sogar laufen.

Christa Vahlensieck (Wuppertal) lief 1977, als das Rennen noch am Grunewald stattfand, 2:34:48 Stunden bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften, die im Rahmen des BERLIN-MARATON, aber zeitlich separat gestartet wurden. Es war der zweite Weltrekord dieser Pionierin des Frauenlaufs in Deutschland. Christa Vahlensieck steigerte sich sechs Jahre später als Zweite des Los Angeles-Marathons auf ihre Bestzeit von 2:33:22 und lief dann auch rund zwei Monate später beim ersten WM-Marathon in Helsinki 1983. Dort kam sie auf Rang 19 ins Ziel. Die 64-Jährige feiert in diesem Jahr ein sportliches Jubiläum: „Ich laufe jetzt seit 50 Jahren“, erzählte sie in Berlin.

Ronaldo da Costa (Brasilien) sorgte 21 Jahre nach Christa Vahlensieck für Weltrekord Nummer zwei in Berlin. Er stürmte 1998 zu einer Sensationszeit von 2:06:05 Stunden. Es war der erste Lauf, in dem im Marathon ein Athlet alle  Kilometerabschnitte im Durchschnitt unter 3:00 Minuten rannte und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 20 km/h erreichte. „Ich fühlte mich besser, je schneller ich lief“, erzählte Ronaldo da Costa damals, nachdem er die zweite Hälfte in famosen 61:23 Minuten gelaufen war. Im Ziel schlug er vor Freude ein Rad – dass er das heute noch kann, zeigte er bei seinem Besuch der Marathon-Messe BERLIN VITAL am Freitag.

Tegla Loroupe (Kenia) brach 1999 in Berlin ihren eigenen Weltrekord, machte es dabei aber extrem spannend: Um vier Sekunden verbesserte sie sich auf 2:20:43 Stunden. Die erste afrikanische Siegerin des New York-Marathons (1994 und ’95) wurde zu einer Symbolfigur für Kenias Frauen-Leichtathletinnen. In ihrem Sog liefen etliche Kenianerinnen in die Weltspitze. Tegla Loroupe engagiert sich noch heute für karitative Aktionen. 2006 wurde die Kenianerin zur Sport-Botschafterin der Vereinten Nationen (UN) benannt.

 

Naoko Takahashi (Japan) schrieb 2001 in Berlin Sportgeschichte. Über zwei Jahrzehnte hinweg hatten die besten Marathonläuferinnen der Welt vergeblich versucht, eine Zeit unter 2:20 Stunden zu erreichen. Naoko Takahashi durchbrach die Barriere und lief zur Traumzeit von 2:19:46 Stunden. Die Olympiasiegerin sorgte für ein unglaubliches Medien-Interesse. In Japan wurde das Rennen live zur besten Sendezeit übertragen, über 53 Millionen Japaner saßen vor den Fernsehern als Naoko Takahashi den Weltrekord brach. Am Sonntag wird die inzwischen 41-Jährige  beim BMW BERLIN-MARATHON selbst noch einmal starten und locker mitlaufen. Kindern und Nachwuchsläufern gibt sie den Rat, „einen Traum zu haben, um zum Erfolg zu kommen und seine Ziele zu erreichen“.

Paul Tergat (Kenia) durchbrach in Berlin 2003 eine Zeit-Barriere: Als erster Läufer lief er die 42,195 km unter 2:05 Stunden. Nach 2:04:55 kam er mit nur einer Sekunde Vorsprung vor seinem Landsmann und Trainingspartner Sammy Korir ins Ziel, der eigentlich nur als Tempomacher an den Start gegangen war. Paul Tergat zementierte mit dieser Leistung seine Stellung als einer der größten Läufer aller Zeiten. Heute ist der inzwischen 44-Jährige Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Haile Gebrselassie (Äthiopien) gewann den BMW BERLIN-MARATHON viermal in Folge, von 2006 bis 2009. Der Ausnahmeläufer stellte dabei gleich zwei Weltrekorde auf. Zunächst erreichte er 2007 eine Zeit von 2:04:26, dann steigerte er sich ein Jahr später auf 2:03:59. Es war die erste Zeit unter 2:04 Stunden. Haile Gebrselassie ist auch mit 40 Jahren noch aktiv und bereits Master-Weltrekorde aufgestellt. Haile Gebrselassie, der in Äthiopien als Unternehmer in verschiedenen Bereichen tätig ist und alles zusammen rund 1.000 Angestellte hat, zieht eine Karriere in der Politik in Erwägung.

Patrick Makau (Kenia) entriss vor zwei Jahren in einem dramatischen Duell Haile Gebrselassie den Weltrekord. Der inzwischen 28-Jährige lief damals 2:03:38. Eine Verletzung verhindert seinen Start am Sonntag beim Jubiläumsrennen. Seine Erfolgsgeschichte ist eng mit der Stadt Berlin verbunden. Hier startete er bisher sechsmal und gewann alle seine Rennen: Jeweils zweimal den Marathon, den Halbmarathon und die 25 km. Sein Vorbild ist Paul Tergat. „Man muss sehr diszipliniert leben, um zum Erfolg zu kommen“, sagt Patrick Makau.

Alle Weltrekordler sind am Sonntag im Zielbereich des BMW BERLIN-MARATHON und werden dort im Unterhaltungsprogramm vor dem Zieleinlauf der ersten Läufer dem Publikum vorgestellt.
Haile Gebrselassie gibt um 8.45 Uhr den Startschuss für das Feld der über 40.000 Läuferinnen und Läufer.

 

 

 

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