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Speedskating Europameisterschaft 2004 in Groningen/Holland

Was passierte eigentlich in der letzten Woche bei der Speedskating

Europameisterschaften in Holland, bzw. was passiert überhaupt auf so einer

Europameisterschaft? Für viele “normale“ Speedskater und

Interessierte sicherlich nicht so leicht zu beantworten.

Man erlebt den Sport Woche für Woche auf etlichen Straßenrennen

im ganzen Land und ist es gewohnt, dass Spitzensportler und Breitensportler

gemeinsam starten. Zwei mal im Jahr treffen sich jedoch die Besten der Besten

aller Länder bei Welt- und Europameisterschaften. Dort ist die Elite unter

sich und bietet Speedskating vom Feinsten. Die, die mal dabei waren geraten

noch lange ins Schwärmen. Was findet genau statt? Die

Europameisterschaften in Groningen teilte sich auf in drei Tage Bahn und drei

Tage Strasse, mit einem Ruhetag dazwischen. Sonntag bis Dienstag Piste

(Wettbewerbe zwischen 300 und 15.000 Meter), Donnerstag bis Sonntag Strasse

(Wettbewerbe zwischen 200 und 42,195 Meter, mit dem Marathon zum Abschluss.

Überraschender Weise findet also genauso viel auf der Straße statt

wie auf der Bahn.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß die eingefleischten

Speedskatingnationen den Straßenwettkämpfen mittlerweile einen

höheren Rang einräumen als den Bahnrennen. Man erwartet von den

Wettkämpfen im Herzen einer Großstadt einfach mehr

Öffentlichkeitswirkung in den Medien.

Das deutsche Team

Das deutsche Nationalteam bestand bei den Damen aus Jana Gegner (Berlin),

Tina Strüver (Halle), Michaela Neuling, Sandra Wieduwilt, Dennise Kessler

(Gera) und bei den Herren aus Benjamin Zschätzsch, Daniel Zschätzsch

(Groß-Gerau), Nico Wieduwilt, Thomas Laetsch (Gera), Matthias Schwierz

(Tuttlingen) und Toni Deubner (Arnstadt-Eisenach) .Beim Marathon, wo die

Teamgröße pro Nation nicht auf sechs Läufer limitiert ist

wurden als zusätzliche Teilnehmer nominiert bei den Damen: Nina Spilger,

Evelyn Kalbe, Maritje Sell (Groß-Gerau), Beate Förster (Dresden),

Anne Krieg (Homburg), Kathrin Mayer (Bayreuth), Sabine Clas (Münster)

sowie bei den Herren Kai Menze, Robert Hirsch, Pascal Ramali

(Groß-Gerau), Martin Matyk (Darmstadt), Clemens Rubik, David Hensel

(Gera), Bernhard Krempl (Regensburg) und Patrick Täubrecht (Dessau).

Internationaler Trend

In den ersten drei Tagen vermisste man die Namen einiger Worldteamskater in

den Ergebnislisten der EM. Hintergrund war folgender: Italien, Frankreich und

die Niederlande haben ihre besten Skater für die

Straßenwettkämpfe geschont und schlugen ab Donnerstag mit frischen

Kräften in Gronningen auf. Max Presti (IT, Team Fila) kam mit seinen

Teamkollegen, die ihn auch im Worldcup lancieren, die Franzosen hatten um

Pascal Briand ( Saab Salomon,FR ) ein Team zusammen gestellt, deren

Trainingsfocus in den letzten Wochen auf die Straßenwettkämpfe

gesetzt wurde. Die Niederländer hatten um Arjan Smit ( Maple inLion

europe, NL ) ein Team aufgebaut, welches versuchen sollte durch

Edelmetallgewinne das Speedskating bei der EM im eigenen Land in den Focus der

Öffendlichkeit zu drängen.

Nathalie Barbotin und Luca Saggiorato

Nathalie Barbotin aus Frankreich und überraschend Luca Saggiorato aus

Italien gewannen nicht nur den Marathon am letzten Tag der EM, sondern waren

mit 6 Titeln für Barbotin und 4 Titeln für Saggiorato die

erfolgreichsten Teilnehmer der Titelkämpfe. Auch hinsichtlich der

Länderwertung wurde die Vormachtstellung der französischen und

italienischen Skater/innen deutlich. 14 Goldmedaillen gingen nach Italien, 9

nach Frankreich. Den einzigen weiteren ersten Platz erkämpfte sich

überraschend Leon Flack aus England. Nachdem die deutsche

Nationalmannschaft auf der Bahn ohne Medaille blieb, gab es auf der

Straße doch noch positives zu berichten. Der Sprintstarke Matthias

Schwierz gewann Silber über 200 Meter und Bronze über 300.

Detailliertere Infos auf der Offiziellen Homepage der EM in Holland:

www.euroinline2004.nl

Ach ja, sollte das Interesse geweckt worden sein, vom 02.-11. September

findet die Speedskating Weltmeisterschaft in Italien statt!

Alexander Uphues

 

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