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Viel Applaus für die Mittelrhein Marathon-Premiere

Marathon als Werbeplattform für eine Region wird auf Anhieb ein Erfolg – 8000 Starter – „Local hero“ Uwe Honsdorf als Erster im Ziel am Deutschen Eck – Biathlon-Ass Martina Glagow glänzte im Team-Marathon - Hitze beeinträchtigte Laufgenuss im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

7.918 Starter, ein begeisterungsfähiges Publikum, eine glänzende Organisation und hochsommerliche Temperaturen, das sind die herausragenden Eckpfeiler für die Marathonpremiere im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Auf der nahezu idealen Marathonstrecke von Oberwesel über St. Goar, Boppard, Spey und Rhens zum Deutschen Eck nach Koblenz hat sich nach fast dreijähriger Vorbereitungszeit der Mittelrhein-Marathon auf Anhieb einen Platz unter den Top zwölf der deutschen Marathonszene gesichert. „Das war eine gelungene Premiereveranstaltung“ freute sich Hans-Dieter Gassen, der Vorsitzende des veranstaltenden Mittelrhein-Marathon-Vereins, der dieses Fazit nach zahlreichen Gesprächen mit Läufern am Deutschen Eck mit sichtlicher Genugtuung ziehen konnte. „Der organisatorische Ablauf einschließlich der Versorgung auf der Strecke war vorbildlich. Mein Glückwunsch gilt den Finishern, die unter diesen Witterungsbedingungen hervorragende Leistungen erbracht haben!“

Biathlon-Ass Martina Glagow mit Spaß dabei

Das historische Deutsche Eck am Zusammenfluss von Mosel und Rhein war dabei sieben Stunden Marathon-Power-Programm. Die Moderatoren Jochen Heringhaus, Markus Philipp und Dirk Köster sorgten beim Zieleinlauf der Halbmarathonläufer, Skater, Handbike- und Rollstuhlfahrer, Marathonläufer, Team-Marathonläufer und Halbmarathon-Walker für beste Stimmung, die die Kultband „Frameless“ mit einem zweistündigen Bühnenprogramm vorzüglich abzurunden wusste. „Es war eine tolle Atmosphäre“, gestanden Martina Glagow und Romy Beer unisono, die als Biathlon-Weltklasseathleten dies sicherlich bestens einschätzen können, da die telegene Wintersportart nicht nur für hohe Einschaltquoten, sondern auch für eine Riesenkulisse vor Ort sorgt. „Mir hat der Lauf sehr viel Spaß gemacht“, freute sich Martina Glagow, die im Bundesgrenzschutzteam nach einer Gesamtlaufzeit von 3:19:22 am Deutschen Eck einlief – und sofort wieder von einigen Sportfans umlagert wurde.

Auch Uwe Honsdorf musste der Hitze Tribut zollen

Für den Koblenzer Uwe Honsdorf, in den neunziger Jahren Mitglied der Nationalmannschaft im Straßenlauf, wurde die Marathon-Premiere am Mittelrhein zum Erfolgslauf. „Das ist für mich schon ein besonderes Erlebnis“ freute sich der 42jährige Honsdorf, der sich nach der Streckenhälfte in Boppard aus einer kleinen Spitzengruppe absetzen konnte und ungefährdet als umjubelter Sieger am Deutschen Eck einlaufen konnte. „Auf der Mainzer Straße hatte ich auch einige Probleme“, gestand ein sichtlich zufriedener „local hero“ über den Sieg, „aber wohl weitaus weniger als meine Konkurrenten!“ Die Endzeit von 2:37:23 Stunden stimmte Uwe Honsdorf allerdings weniger zufrieden. „Ich wäre gerne unter 2:30 gelaufen, aber das war wohl heute unter diesen Bedingungen kaum drin gewesen!“ Viele Kilometer alleine musste der Friedberger Marco Diehl laufen, um am Ende in 2:41:54 Stunden als Zweiter vor dem Triathleten Ralf Nacke (RSG Montabaur) ins Ziel einzulaufen, während Mitfavorit Martin Schönberger bei Halbzeit aufgab.  

1200 Skater

Bei den Frauen setzte sich in einem knappen Zieleinlauf die Frankfurterin Irmgard Weber in 3:23:01 Stunden gegen Petra Flöck von der LG Rhein-Wied (3:24:49) durch. Fast 1200 Skater gingen in Oberwesel ins Rennen, unstrittig dabei der Zieleinlauf bei den Frauen, den die Groß-Gerauerinnen Anja Matthes vor Sabine Blöcher und Antje Jung in 1:16:24 Stunden gewinnen konnte. Diskussionen hingegen gab es bei den Männern, nach einer ersten Auswertung durfte sich der einheimische Oliver Engel als Sieger vor den zeitgleichen Michael Puderbach und Pierre Cheyius nach 1:12:16 Stunden feiern lassen. „Wir müssen hier allerdings noch über einen Protest entscheiden, da die beiden Erstplatzierten einen anderen Wegabschnitt als der eigentlich abgesteckte gewählt haben“, erklärte Sportchef Wilfried Raatz die noch strittige Situation bei den Männern. „In einem Anhörungsverfahren werden wir zuerst die Beteiligten noch einmal bitten, den Sachverhalt zu schildern. Dann wird das Schiedsgericht zu einem Entscheid kommen!“

Lob für den Shuttle-Service an die Startorte

Ansonsten zeigte sich Wilfried Raatz als Sportorganisatorischer Leiter der Veranstaltung überaus zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. „Bestens angekommen ist der Shuttle-Service, der die Läufer vom Koblenzer Hauptbahnhof an die Startorte Oberwesel und Boppard gebracht hatte. Dies lief ebenso reibungslos wie auch die angesichts dieser hochsommerlichen Temperaturen enorm wichtige Versorgung an den Wasser- und Verpflegungspunkten!“ So mussten bereits um 7.45 Uhr die Halbmarathonläufer an den Start in Boppard gehen, hatten allerdings dabei den großen Vorteil, dass sie noch bei durchweg erträglichen Temperaturen ihr Rennen absolvieren konnten. Der frühere Weltklassetriathlet Jürgen Zäck wurde allerdings nicht seiner Favoritenrolle gerecht, denn vor dem Koblenzer Irnonman platzierten sich mit John Mooney (1:11:37) und Bahim Chalgoum (1:12:49) zwei Konkurrenten. Als 23. des Gesamteinlaufes kam mit Vera Siebert-Kilian die erste Frau in einer Endzeit von 1:24:22 ins Ziel.

Sanität im Großeinsatz

„Unser Dank gilt natürlich den vielen ehrenamtlichen Helfern“, gab Wilfried Raatz das Lob der Marathonläufer an die Adresse der Organisation gerichtet an die fleißigen Hände vor und hinter den Kulissen weiter. „Dies gilt nicht nur für die Helfer in den Vereinen, sondern auch an die der Kommunen und der Hilfsorganisationen. Verständlicherweise hatte das Deutsche Rote Kreuz alle Hände voll zu tun. „Unter den 300  Behandlungen mussten leider auch 40 bis 45 Personen ins Krankenhaus gebracht werden“, erläuterte Einsatzleiter Peter Klee die Situation der Rettungsdienste. „Die hohen Temperaturen waren absolut das Problem, aber wir konnten uns aufgrund der Wettervorhersagen auf diese Situation entsprechend einstellen“.                   

Mittelrhein-Marathon unter den „top zwölf“ in Deutschland

Mit 9 705 Anmeldungen und dem durchaus üblichen Schwund der Nichtstarter beteiligten sich letztlich 7 918 Läufer an der Premiere des Mittelrhein-Marathons. „Für die Rangliste der deutschen Marathonläufe sind jedoch alleine die Marathon-Finisher von Bedeutung“, erläutert der Sportchef Wilfried Raatz. „Mit 3 356 Finishern im Marathon-Wettbewerb haben wir gute Chancen auf einen Platz unter den ‚top zwölf’, und das ist letztlich weitaus mehr, als wir noch vor einem Jahr zu hoffen wagten!“ In der aktuellen Fortschreibung der deutschen Marathonliste liegt der Mittelrhein-Marathon nach der Saisonhälfte auf Rang fünf, noch vor dem Gutenberg-Marathon in Mainz und dem Freiburg-Marathon. „Ein Riesenerfolg“, gesteht Wilfried Raatz ein, ist aber realistisch genug, zum Saisonabschluss mit dem erklärten Ziel „top zwölf“ überaus einverstanden zu sein, nachdem die Herbstklassiker, allen voran Berlin, Köln oder Frankfurt, gelaufen sind.

Doch zurück ans Deutsche Eck: 2002 Halbmarathonläufer, 1125 Inliner, 712 Teamläufer und 508 Walker rundeten letztlich einen hervorragenden Einstieg der Organisationsmannschaft des Mittelrhein-Marathons ab, der in der Addition 7 174 Finisher brachte. „Das ist natürlich eine enorme Hypothek“, gestand Raatz in einer ersten Bilanz im Journalistenkreis ein, „diese große Zahl an Finishern gilt es, für die zweite Auflage am 18. Juni 2006 zu stabilisieren“.

  

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