Der schnellste 3.000-m-Läufer dieser Saison ist jetzt auch Europameister:
Alistair Cragg hatte in Boston im Kampf gegen den aufgrund des Todes seiner
Verlobten angeschlagenen Kenenisa Bekele (Äthiopien) die
Jahresweltbestzeit von 7:39,89 Minuten aufgestellt.
In Madrid machte er das 3.000-m-Finale nun zu einer eindrucksvollen
One-Man-Show. Man darf gespannt sein, wozu der 24-jährige Ire, der in
7:46,32 Minuten gewann, im Sommer fähig sein wird. Silber ging an John
Mayock (Großbritannien), der am Ende noch von Platz vier auf Rang zwei in
7:51,46 Minuten nach vorne sprintete. Bronze gewann Reyes Estévez
(Spanien/7:51,65) im Kampf gegen den lange an zweiter Stelle laufenden
Günther Weidlinger (Österreich/7:52,35).
Estévez will weitere Medaille
Der zweite Ire im Feld, Mark Carroll, hatte sich anfangs an die Spitze gesetzt,
um für Tempo für seinen Landsmann zu sorgen. Nach 2:35,50 Minuten
passierte er die 1.000-m-Marke mit Alistair Cragg im Schlepptau. Dahinter lief
Estevez. Eine Runde später übernahm Cragg die Spitze und gab sie
nicht mehr ab.
B ei 1.700 Metern forcierte der Ire die Pace, und fortan wurde die Lücke
zu den Verfolgern immer größer. „Ich wollte heute eigentlich
gewinnen, aber in den letzten fünf Runden habe ich mich nicht mehr gut
gefühlt und habe angefangen, an das morgige 1.500-m-Finale zu denken. Ich
hoffe, dort eine weitere Medaille zu gewinnen“, erklärte Reyes
Estévez.
Antje Möldner (Potsdamer SC) auf Rang sechs
Ein weiteres Lauf-Finale stand am zweiten Tag der Hallen-EM auf dem Programm:
Über 1.500 m siegte dabei die Rumänin Elena Iagar in der
Jahresweltbestzeit von 4:03,09 Minuten überlegen. Silber ging an Corina
Dumbravean (Rumänien/4:05,88), Bronze gewann Hind Dehiba (Frankreich) in
4:07,20. Nachdem Carmen Wüstenhagen (SCC Berlin) bereits im Vorlauf
ausgeschieden war, lief Antje Möldner (Potsdamer SC) auf Rang sechs in
persönlicher Bestzeit von 4:10,83 Minuten.
„Ich fühlte mich heute so stark, dass ich wusste, das mich hier kaum
jemand schlagen könnte“, erklärte Elena Iagar.
Zwei deutsche Läuferinnen im 800-m-Finale
Gleich zwei deutsche Läuferinnen haben das 800-m-Finale am Sonntag
erreicht: Monika Gradzki (TV Wattenscheid) ist dies bereits ein Erfolg. Die
25-Jährige steht zum ersten Mal in einem derartigen Endlauf. Kleine
Medaillenchancen hat dagegen vielleicht Claudia Gesell (Bayer Leverkusen), die
WM-Fünfte von 2003.