Phantastischer neuer Weltrekord beim 40. BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating. Gerade mal 59:28 Minuten benötigt der Belgier Bart Swings bei seiner Siegesfahrt – und durchbricht damit erstmals die magische Grenze von einer Stunde. Nie zuvor war ein Inlineskater bei einem klassischen Straßenmarathon schneller im Ziel. Die Siegerin der Damen heißt Manon Kamminga aus den Niederlanden. Wie Swings siegt sie im Alleingang mehr als vier Minuten vor ihren Verfolgerinnen. Mit rund 6.298 gemeldeten Skatern bestätigt der BMW BERLIN-MARATHON einmal mehr seinen Stellenwert als weltweit größter Inlinemarathon.
„Wir hatten von Anfang an den Plan, das Rennen heute sehr hart zu gestalten. Nach knapp 20 Kilometern habe ich dann erfolgreich attackiert“, so der Sieger vom Powerslide Matter World Team. Sein Tempo kann er auch alleine konstant hoch halten, so dass der Abstand zu seinen Verfolgern stetig wächst. „Die letzten Kilometer, als das Führungsfahrzeug nicht mehr vor mir war, hatte ich keine Zeitangabe mehr. Da habe ich einfach nur noch alles gegeben, ich wollte unbedingt unter einer Stunde bleiben“, erklärt der Belgier seinen spektakulären Weltrekord von 59:28 Minuten. Bart Swings ist auch auf dem Eis sehr erfolgreich und bereitet sich momentan auf die olympischen Winterspiele in Sotschi vor. „Auf dem Eis fährt man immer alleine gegen die Zeit, das hat mich auch für die Straße hart gemacht. Eigentlich sollte ich schon längst nur noch auf dem Eis trainieren, aber Berlin musste einfach sein. Nirgends gibt es so viele Zuschauer und Teilnehmer“, sagt Bart Swings.
Fast zwei Minuten trennen den Belgier im Ziel vom Zweitplatzierten und Teamkollegen Maarten Swings, der auch sein Bruder ist. Maarten Swings kann sich zwei Kilometer vor dem Ziel von einer Verfolgergruppe losreißen. „Ich bin nicht so ein guter Sprinter. Ich wusste, dass ich nur eine Chance habe, wenn ich sehr früh attackiere“, erklärt Maarten Swings seine Taktik nach dem Rennen. Nach Maarten Swings (1:01:13 h) erreicht der Niederländer Gary Hekman (Team van Werven) in 1:01:27 h das Ziel.
Spektakulärer Sieg im Alleingang auch bei den Frauen
Das Powerslide Matter World Team ist auch bei den Frauen nicht zu schlagen. Manon Kamminga aus den Niederlanden siegt im für Frauenrennen besonders spektakulären Alleingang. Kamminga wagt kurz vor der Streckenhälfte eine erfolgreiche Attacke. „Ich hatte keine Ahnung, dass der Vorsprung so schnell so groß war. Ich dachte die anderen Frauen sind dicht hinter mir und habe immer weiter Gas gegeben“, so Kamminga. Erst vom überholenden Männerfeld erfährt sie, dass sie bereits einen erheblichen Vorsprung hat. Und auch auf der Zielgeraden hält sie die Verfolger für Frauen und stellt erst nach dem erfolgreichen Zielsprint fest, dass sie sich gegen Männer durchgesetzt hat – und das in der phantastischen Zeit von 1:09:58 h. Das Feld der Frauen kommt mehr als vier Minuten später mit einem Massensprint ins Ziel, den die Katharina Rumpus (Flein) vor der Vorjahressiegerin Sabine Berg aus Gera (beide Powerslide Matter World Team) für sich entscheidet.
Strahlende Gesichter bei den Freizeitskatern und Kindern
Rund 95 Prozent der Teilnehmer zählen traditionell zum Freizeit- und Fitnessbereich. Auch sie feiern in Berlin ihren Saisonhöhepunkt. Einen größeren Marathon gibt es weltweit nicht. Den Auftakt am Marathontag bildeten die Kinder, die bei strahlendem Sonnenschein am Brandenburger Tor die Sieger im SCC Skating KidsCup suchten. Aus medizinischer Sicht hat das Rennen der Inlineskater bedauernswerter Weise einen Todesfall zu beklagen. Ein 72-jähriger Teilnehmer starb bei Kilometer 15.
Sieger Damen
1. Manon Kamminga (NED/Powerslide Matter World Team) 1:09:58 h
2. Katharina Rumpus (Flein/Powerslide Matter World Team) 1:14:12 h
3. Sabine Berg (Gera/Powerslide Matter World Team) 1:14:12 h
Sieger Herren
1. Bart Swings (BEL/Powerslide Matter World Team) 59:28 min
2. Maarten Swings (BEL/Powerslide Matter World Team) 1:01:23 h
3. Gary Hekman (NED/Team van Werven) 1:01:27 h