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Streckenrekord und jede Menge neue deutsche Inlinestars

Der 39. BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating war in vielfacher Hinsicht bemerkenswert. Die Zeit von Ewen Fernandez (1:00:04 h) zählt zu den schnellsten jemals gefahrenen Zeiten. Und auch wenn der Sieg im Rennen der Herren nach Frankreich ging, die deutschen Skater haben enorm aufgeholt und waren in bisher unerreichter Anzahl auf den Siegerpodesten vertreten. Bei den Herren gelang es dem Darmstädter Felix Rijhnen auf Rang drei als erstem deutschen Skater überhaupt, das Treppchen des BMW BERLIN-MARATHON zu erobern.

Bei den Frauen gingen sogar die Plätze eins bis drei an deutsche Fahrerinnen. Zugleich zeigte längst nicht nur der Spitzensport, dass der Inline-Marathon eine magische Anziehungskraft hat. Noch nie war der Anteil von „Newcomern“ so groß wie in diesem Jahr. Mit 6.846 gemeldeten Teilnehmern gibt es nicht nur deutschland-, sondern auch weltweit kein vergleichbares Inlinerennen.

Das ließ sich auch James Bond „Bösewicht“ Götz Otto nicht nehmen. Zum Marathon kam er jedoch in friedlicher Mission und schickte mit seinem Startschuss das Feld der Inlineskater ins Rennen – er selbst stand im vergangenen Sommer auch regelmäßig auf Skates, um sich auf seine neueste Rolle in einem Eishockeyfilm vorzubereiten.

Zwei Sieger bei den Herren

Auch wenn Ewen Fernandez als Sieger des 39. BMW BERLIN-MARATHON in die Statistik eingehen wird – eigentlich gab es bei diesem Marathon zwei Sieger bei den Herren. Denn der Franzose überquerte die Ziellinie Hand in Hand mit seinem Teamkollegen Bart Swings. Auch so viel Harmonie gab es noch nie. Beide hatten sich bei Kilometer 26 vom Feld abgesetzt. Ganz in dem Bewusstsein „Gemeinsam ist man schneller als allein“ fuhren sie das Rennen zusammen zu Ende.  Das Publikum musste dennoch nicht auf einen spektakulären Massensprint verzichten. Der entfachte sich mehr als zwei Minuten später um Platz drei, den sich der Darmstädter Felix Rijhnen sicherte.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge überquerte die Berlinerin Jana Gegner die Ziellinie. Der Sieg war zum Greifen nah, als sie im entscheidenden Zielsprint am Feld vorbei flog.  Ob es bei einer etwas längeren Strecke sogar zum Sieg gereicht hätte, bleibt Spekulation – aber auch mit Rang zwei hinter Vorjahressiegerin Sabine Berg fuhr sie ein fantastisches Rennen und damit erstmals auf das Siegertreppchen beim BMW BERLIN-MARATHON. Ebenso wie Katja Ulbrich aus Bayreuth, die als Dritte ins Ziel kam.

Fitnessskaterin mit schnellster Frauenzeit des Tages

Mit ihrer Zeit von 1:14:13 h war Sabine Berg allerdings nicht die schnellste Frau des Tages. Jeanine Ackeret aus der Schweiz benötigte für die gleiche Strecke nur 1:13.41 h. Wie kann das sein? Jeder der skatet weiß, dass man im Windschatten bis zu 30 % Kraft sparen kann. Die Fitness-Siegerin war im zügig skatenden Männerfeld des Startblocks B unterwegs und konnte den Windschatten der großen Gruppe optimal nutzen. Die Top-Frauen dagegen waren alleine und fuhren ein taktisches Rennen, denn der Sieg beim BMW BERLIN-MARATHON gilt als der wichtigste im Jahr. Heftige Attacken und sehr ruhige Phasen wechselten sich bei den Profis ab. Bei den Herren war der Abstand zwischen den Profis und Fitness-Skatern größer –  der schnellste Fitness-Skater war 1:13:25 h unterwegs. Damit soll die Leistung dieser Fahrer keineswegs geschmälert werden. Im Gegenteil!

Genießen erlaubt

Nicht für alle Teilnehmer geht es um Rekorde und schnelle Zeiten. „Genießen“ lautet das Motto der Mehrzahl. Und so gab es im Ziel fast nur Sieger. Denn jeder Finisher konnte im dort seine wohlverdiente Medaille entgegen nehmen. Ebenfalls bemerkenswert: der Anteil der „Marathonneulinge“ war so hoch wie lange nicht mehr. Und wenn die Beine doch allzu schwer wurden, dann leistete der Motivationstrupp der legendären Rollnacht Düsseldorf Abhilfe. Ein paar motivierende Worte reichten meist schon aus und weiter ging die Fahrt Richtung Medaille.

Strahlende Sieger auch in der Doppelstarterwertung

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde der Grundstein für eine gute Platzierung in der Doppelstarterwertung im Inline-Marathon gelegt. Schnelle Inlineskater können offenbar leichter einen guten Marathon laufen. Der technische Anspruch beim Inlineskaten erschwert dies umgekehrt für konditionell starke Läufer. 168 Sportler nahmen in diesem Jahr an der Wertung teil. Die Siegerin bei den Damen heißt Maria Hivner aus Augsburg und absolvierte die insgesamt 84,39 Kilometer in 1:18:28 h auf Skates und 3:13:13 h zu Fuß. Bei den Herren konnte der Franzose Antoine Lesavre (1:07:32 und 02:51:54 h) seinen Vorjahressieg wiederholen.

Vor allem ein sehr emotionales Rennen

Neben den vielen sportlichen Bestleistungen und Rekorden war der BMW BERLIN-MARATHON aber vor allem ein sehr emotionales Rennen. Vor einem Jahr, genau am Tag des letztjährigen Inline-Marathons war der langjährige Chef des Rennens Alexander Uphues auf einer Weltreise mit dem Fahrrad im Tibet tragisch verunglückt. Ihm war der BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating in diesem Jahr gewidmet. Die Medaillen, die alle Finisher im Ziel entgegennehmen konnten, ziert sein Gesicht. „Ich bin heute für Alex Uphues gefahren“, sagte auch Jana Gegner nach dem Rennen und sprach damit für alle Fans des Inline-Marathons.  





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