Für viele Inlineskater zählen sie zu den Exoten ihrer Sportart. Statt über lange Strecken durch Stadt und Natur zu gleiten, tummeln sie sich lieber auf Parkplätzen, umfahren Hütchen und riskieren waghalsige Sprünge. Atemberaubende Tricks und außergewöhnliche Choreographien – das ist Freestyle-Skating.
Martin Schröder ist Spezialist für Freestyle-Slalom. Mit seinen spektakulären Tricks begeistert er nicht nur auf Wettkämpfen, sondern auch im Rahmenprogramm des BMW BERLIN-MARATHON. Der 26-jährige Berliner steht seit mehr als 20 Jahren auf Skates. Im Interview verrät er uns seine wichtigsten Tipps und gibt uns Einblicke in sein Training.
Was können Freizeit- und Speedskater von den Freestylern lernen?
Martin: Die Möglichkeiten, sich auf Rollen zu bewegen, auszudrücken und vor allem Spaß zu haben, sind praktisch unbegrenzt. Auch wenn man oft den direkten Bezug vermisst, jede neue Bewegung schult und verbessert eure Technik und euer Können auf Skates. Also probiert euch aus, lernt dazu und vor allem: „Habt Spaß dabei.“
Welche Übung legst du Fitness-Skatern besonders ans Herz?
Martin: Den einfachen Cross und im Anschluss den Criss-Cross. Achtet darauf, dass ihr weich in den Knien steht und eine große und flüssige Amplitude fahrt. Euer Oberkörper sollte dabei gerade und aufrecht sein, sodass ihr im besten Fall nicht auf eure Skates, sondern nach vorne schaut.
Worauf gilt es bei allen Übungen zu achten?
Martin: Trainiert beidseitig! Sicher, wir alle haben unsere Schokoladenseite, doch gerade beim Freestyle Slalom Skaten lohnt es sich, in den sauren Apfel zu beißen und jeden neuen Trick vorwärts wie rückwärts und im Optimalfall auch noch in beide Richtungen zu beherrschen. Spätestens wenn ihr euch am übernächsten Trick versucht, werdet ihr feststellen warum.
Wie sieht dein ganz persönliches Inlinetraining aus?
Martin: Ich trainierte derzeit zwei Mal wöchentlich und das in einer Art großem Familienverbund. Für mich/das Team „SlalomPlace“ gehören persönliche und zwischenmenschliche Aspekte des Sporttreibens genauso zum Training, wie der Sport selbst und so trainieren und agieren wir auch untereinander.
Jede Skatesession ist durch einen regen und kontinuierlichen Könnens- und Wissensaustausch innerhalb der Gruppe geprägt. Ist jemand dabei, einen neuen Trick zu lernen oder hat eine neue Idee, diesen zu erarbeiten, tauscht man sich gegenseitig aus und unterstützt sich dabei.
Nach meinem individuellen Aufwärmprogramm geht es an die Hütchen, um die „Basics“ – also die Standardtricks – zu trainieren. Anschließend bastle ich an neuen Kombinationen oder Küren für die nächsten Wettkämpfe oder Auftritte.
Abschließend konzentriere ich mich auf das Erlernen neuer Bewegungen oder versuche, ein Verständnis für diese zu entwickeln, um mich anschließend mit ein, zwei harmlosen Stürzen in den Feierabend zu verabschieden.