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12. Bewag City-Nacht: Eich und Weßel gewinnen Hitzerennen

Bei der heißesten Bewag City-Nacht in der Geschichte des Rennens bekam

einer eine trotzdem eine Gänsehaut: Der Sieger Carsten Eich. Der für

die LG Braunschweig startende Langstreckenläufer gewann das 10-km-Rennen

auf dem Kurfürstendamm in 29:20 Minuten und sagte hinterher: “Die

Stimmung war so mitreißend, dass ich eine Gänsehaut bekam.“

Die Rekordzahl von 7.094 Läufern und Inline-Skatern wurde angefeuert von

zehntausenden Zuschauern am Straßenrand. Sie sorgten für eine

begeisternde Atmosphäre bei dem größten deutschen 10-km-Rennen,

bei dem die für den Veranstalterklub SCC startende Berlinerin Kathrin

Weßel in 34:43 Minuten schnellste Frau war. Bewährt hat sich die

neue Strecke, die nun nicht nur über den Kurfürstendamm sondern unter

anderem auch über die Kantstraße führt, so dass die schnellsten

Läufer die langsamsten Jogger nicht mehr überrunden können.

“Wir sind zufrieden mit dieser Veranstaltung und mit dem neuen

Teilnehmerrekord. Die Läufer sind bei den hohen Temperaturen offenbar

vernünftig gelaufen“, zog Veranstaltungschef Horst Milde ein erstes

Fazit. Bei den Rekordtemperaturen von gut 30 ° Celsius war

Zurückhaltung angesagt. “Die Hitze hat sicherlich auch einige

Läufer davon abgehalten, an den Start zu gehen“, sagte Horst

Milde.

Die City-Nacht-Bilanz des Carsten Eich kann sich sehen lassen: Vier Starts,

vier Siege. 1999 hatte er auf dem Kurfürstendamm den heute noch

gültigen Streckenrekord von 28:38 Minuten aufgestellt, ein Jahr

später gewann er in 29:10. 2002 lief er ungefährdet in 30:15 zum

Sieg, und nun gewann er in 29:20 Minuten. Bereits nach 4 km hatte sich Carsten

Eich von James Tanui (Kenia) abgesetzt, für den das Rennen allerdings wohl

mehr ein Trainingslauf war. Nach 30:05 Minuten war James Tanui im Ziel.

Eich hatte die 5-km-Marke nach 14:16 Minuten erreicht. “Ich war selbst

etwas erschrocken angesichts der flotten Durchgangszeit. Ich bin

schließlich mitten im umfangreichen Training für den

Köln-Marathon im Oktober. Es war klar, dass es nicht leicht werden

würde, dieses Tempo in der zweiten Hälfte des Rennens zu

halten“, erklärte Eich, der mit seinem Ergebnis zufrieden war. Er

wurde langsamer und verpasste seinen Kursrekord deutlich, doch deutlich war

auch der Sieg. “Es war mir klar, dass ich gewinnen würde, wenn ich

nicht komplett einbrechen würde“, sagte Carsten Eich, der die

Qualifikation für den WM-Marathon in Paris verpasst hatte und sich nun in

Köln für Olympia 2004 qualifizieren möchte. Das allerdings wird

sehr schwierig. Rang drei ging auf dem Kurfürstendamm an Embaye Hedrit

(Fürth), der 30:58 lief.

Die 500-Euro-Siegprämie bei den Frauen erlief sich Kathrin Weßel.

Bereits nach der Hälfte der Strecke führte sie mit rund einer Minute

Vorsprung vor Nicole Güldemeister (Potsdam), die schließlich in

36:00 Minuten Zweite wurde. Rang drei ging an Tatjana Grigoriewa

(Russland/37:19). “Ich werde nun beim real,- BERLIN-MARATHON

starten“, kündigte Kathrin Weßel ihr nächstes Ziel

an.

Uta Pippig, die dreifache Siegerin des BERLIN-MARATHON und des

Boston-Marathons, konnte aufgrund einer Erkrankung (Pfeiffersches

Drüsenfieber) nur mitjoggen. Ein ernsthafter Wettkampf war nicht

möglich. Die Berlinerin, die hauptsächlich in den USA lebt, lief

locker in 46:32 Minuten. “Die Stimmung war spitze“, sagte Uta

Pippig.

Den Lauf über 5,2 km gewannen bei der Bewag City-Nacht Malte Brosig

(Hannover) und Christiane Lantog (VfV Spandau). Bei den Inline-Skatern, die die

10-km-Strecke absolvierten, triumphierten Markus Pape (ZEPTO Skate Team/15:34)

und Tina Strüver (Saab-Salomon/Halle) in 18:12 Minuten.

 

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