Der Schweizer Frauenlauf in Bern gehört zu den größten Frauenläufen in Europa, nach dem "Tjemilen" in Schweden, dem "Grete-Waitz-Loppet" in Norwegen u.a.m. Dieser Frauenlauf hat sich zu einem Megaevent entwickelt und zu einer ersten Adresse des Frauenlaufsportes. Der AVON Berliner Frauenlauf hat zwar noch einiges in der Gesamtzahl aufzuholen um mit Bern gleichzuziehen und deswegen sollten vielleicht die Schweizerinnen mal einen Laufausflug zum nächsten Termin des AVON Frauenlaufes in Berlin 2006 wagen, da können sie dann auch in der Mitte der Hauptstadt starten - und den Termin des Schweizer Frauenlaufes im nächsten Jahr sollten sich die Berliner Frauen schon mal vormerken.
Der lang gehegte Traum, 14 535 Frauen mitten durch Berns Innenstadt laufen zu lassen, ist wahr geworden: Der Schweizer Frauenlauf mit Start und Ziel vor dem Bundeshaus wurde zum vollen Erfolg bei den Läuferinnen und beim Publikum.
Im Zentrum: Die Frauen
Erstmals nach 18 Austragungen standen die Läuferinnen des Schweizer Frauenlaufs am Sonntag im wahrsten Sinn des Wortes im Zentrum: Insgesamt 14 535 Frauen und Mädchen starteten vor dem Bundeshaus zu ihrem Lauf mitten durch Bern. Bereits ab 9 Uhr machten sich rund 3000 Läuferinnen bei bedecktem Wetter auf die erstmals angebotene 10-Kilometer-Strecke. Als ab 11.30 Uhr weitere 11 000 Läuferinnen und Walkerinnen über die Startlinie liefen, um die klassische 5-Kilometer-Distanz zu bewältigen, hatten die Wolken der Sonne Platz gemacht.
Duschen in der Post
Entlang der ganzen Strecke feuerte dicht gedrängtes Publikum die Läuferinnen an. Vom Waisenhaus- über den Bären- zum Bundesplatz machte sich Volksfeststimmung breit. Garderoben und Duschzelte für die Tausenden von Frauen waren zentral beim Bahnhof gelegen in der Schanzenpost und in der Einstellhalle der Mobiliarversicherung eingerichtet.
Vera Notz-Umberg beste Schweizerin
Den 5-Kilometer-Lauf gewann die Äthiopierin Tsige Worku in 16:22 Minuten. Sie griff nach drei Kilometern ihre Konkurrentinnen an und gelangte mit 22 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Beste Schweizerin wurde auf Rang 5 Vera Notz-Umberg aus Kerzers in 17:01. Auf der 10-Kilometer-Distanz machte die 42-jährige Fabiola Rueda-Oppliger von Anfang an Tempo und siegte schliesslich mit einer Zeit von 36:42 Minuten.
Trotz der völlig neuen Strecke und der zusätzlichen 10-Kilometer-Distanz ging der Grossanlass am neuen Austragungsort völlig ohne Panne über die Bühne. „Alle OK-Mitglieder haben seit Wochen absolut professionell am Gelingen gearbeitet und insgesamt 800 Helferinnen und Helfer haben sie heute unterstützt“, zog die überglückliche Frauenlauf-Präsidentin Ruth Gerber Bilanz.
„Platz zum Weiterwachsen“
Im Vergleich zum Neufeldstadion bewegt sich der Anlass auf dem Bundesplatz in völlig anderen Dimensionen. „Die Platzverhältnisse sind viel luftiger und grosszügiger“, freut sich Ruth Gerber und blickt bereits in die Zukunft: „Nun haben wir genug Raum zum Weiterwachsen.“