Bei sehr warmem Wetter mit Temperaturen über 25° Celsius konnten
Mubbarak Shami (Katar) und Florence Barsosio (Kenia) die 22. Auflage
des Vienna-City-Marathons für sich entscheiden. Shami, der vor einem
Jahr die kenianische Staatsbürgerschaft gegen die von Katar tauschte,
kam bei seinem Debüt nach 2:12:20 Stunden ins Ziel. Vorher hieß er
Richard Yatich. Japhet Kosgei (Kenia) wurde Zweiter mit 2:15:15 während
Henry Serem (Kenia/2:15:26) als Dritter ins Ziel kam.
Großer Vorsprung von Barsosio
Florence Barsosio gewann mit einem großen Vorsprung von über
acht Minuten. Nach 2:31:40 kam sie ins Ziel. Die zweitplatzierte
Eva-Maria Gradwohl (Österreich) lief 2:39:44, und Ilona Barvanova
(Ukraine/2:47:04) kam als Dritte ins Ziel. Beide Sieger bekamen ein
Preisgeld von 10.000 Euro. Rund 21.500 Läufer nahmen bei den
verschiedenen Läufen des Vienna-City-Marathons teil. Wieder einmal war
es Österreichs größter Sommer-Sportevent. Ungefähr 250.000 Zuschauer
standen entlang der Strecke.
Milde ist dennoch zufrieden
“Warme Bedingungen haben es für die Läufer schwer gemacht. Wenn wir
das berücksichtigen, können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ein
Newcomer hat eine Reihe von erfahrenen Läufern geschlagen“, sagte Mark
Milde, der Elite-Race-Director von Wien.
20 Grad schon am Start
Es war schon am Morgen wärmer als erwartet. Beim Start waren es
schon rund 20° Celsius, und es wurde immer wärmer, was das Rennen
langsamer machte. „Bei kühleren Bedingungen hätte ich eine 2:09 laufen
können“, sagte der Sieger, Mubbarak Shami. „Ich habe mich sehr
stark gefühlt und hatte keine Angst davor, einen Großteil des Rennes
alleine zu laufen.“ Nachdem Shami in 65:21 die Hälfte der Strecke
hinter sich hatte, verschärfte er das Tempo. Zuerst konnten Japhet
Kosgei und Degene Regassa Nigusse (Äthiopien) noch mithalten, aber als
Shami das Tempo zwischen Kilometer 25 und 30 auf unter drei Minuten
verschärfte, war er bald alleine. Nach 35 km wurde Shami wieder etwas
langsamer, was ihn jedoch nicht in Gefahr brachte noch einmal eingeholt
zu werden. Als nächstes steht für den 24-Jährigen der Marathon bei den
Weltmeisterschaften in Helsinki, für den er sich in Wien qualifizierte,
auf dem Programm.
Frühzeitiger Ausstieg
Eine Reihe von guten Athleten mussten sich den Temperaturen
geschlagen geben und frühzeitig aussteigen. Der Vorjahressieger und
Streckenrekordhalter Samson Kandie (Kenia/2.08.35) war in der
Verfolgergruppe bis 35 km, wo er stoppen musste und ausstieg. Vincent
Kipsos (Kenia), der als schnellster mit einer Bestzeit von 2:06:52 an
den Start gegangen war, und Boniface Usisivu (Kenia) mussten ebenfalls
aufgeben. Der Olympiasieger von 1996, Josia Thugwane (Südafrika)
erreichte ebenfalls nicht die Ziellinie.
5 Minuten verloren
“Ich denke, dass mich die Hitze fünf Minuten gekostet hat”, sagt
Florence Barsosio. Die Kenianerin wollte trotz des im April gelaufenen
Paris-Marathons eine Zeit von 2:27 laufen. „Am Ende habe ich mich so
müde gefühlt.“ Die 28-Jährige lief fast das gesamte Rennen alleine, da
sie keine Tempomacher hatte.
ERGEBNISSE, MÄNNER:
1. Mubbarak
Shami
QAT
2.12.20
2. Japhet
Kosgei
KEN
2.15.15
3. Henry
Serem
KEN
2.15.26
4. Lahoucine
Mrikik
MAR
2.15.45
5. Richard
Mutai
KEN 2.15.57
6. Maru-Shadrad
Kipchirchir
KEN
2.16.18
7. Degene-Rega Nigusse
ETH
2.16.37
8. Michael
Buchleitner
AUT
2.16.41
FRAUEN:
1. Florence
Barsosio
KEN
2.31.40
2. Eva-Maria Gradwohl
AUT
2.39.44
3. Ilona
Barvanova
UKR
2.47.04