Schnee und Eis verhindern momentan vielerorts das Training auf der Straße. André Unterdörfel, Trainer vom XSpeed-Team Berlin erklärt im Interview, wie man sich auch ohne Rollentraining auf den Saisonstart vorbereiten kann. Und wer das ganze lieber in der Gruppe tun möchte, für den gibt es ab 11. März drei kostenlose Trainingstermine am Kronpronzessinnenweg.
Der Berliner André Unterdörfel zählt selbst zu den erfahrensten Inline-Skatern in Deutschland. Gleich zweimal wurde er Deutscher Meister auf der Bahn. Von seinem Know-how profitieren heute das XSpeed-Team und das Orthomol-Sport-Team, deren Trainer er ist.
Was empfehlen Sie den Teilnehmern vier Wochen vor dem Wettkampf?
André Unterdörfel: Grundsätzlich handelt es sich beim Halbmarathon für die meisten Skater um den ersten Wettkampf nach einer längeren Pause. Da sollte man sich keinen Illusionen hingeben und neue Bestzeiten im Blick haben. Der Vattenfall BERLINER HALBMARATHON ist vor allem der Start in die Saison, ein erster Test, der einem zeigt, wie gut man im Winter trainiert hat. Auch für die Profis steht hier die gute Zeit nicht so sehr im Vordergrund.
Eis und Schnee prägen vielerorts das Straßenbild, wie kann man dennoch optimal vorbereiten?
André Unterdörfel: Wenn möglich sollte man sich natürlich Strecken raussuchen, die trotz der aktuellen Wetterlage trocken sind. Ansonsten sollte man viel laufen, etwa 45 min. bis eine Stunde. Sinnvoll ist, schnellere Abschnitte in die Laufeinheiten einzulagern, denn auch der Halbmarathon für Inline-Skater ist durch Intensitätswechsel geprägt. Je nach dem wer führt, ist das Tempo mal höher mal langsamer, das gilt nicht nur für das Profifeld. Auf diese Belastungswechsel muss man sich im Training einstellen, etwa mit Fahrtenspielen, die auch bei den Trainingsterminen am Samstag auf dem Programm stehen werden. Bei dieser Trainingsart wird im Wechsel 1,5 - 2 Minuten gelaufen und dann eine Minute in Skatingposition verharrt. Das schult die Ausdauer und beansprucht die spezifischen Muskelgruppen.
Welche weitere Trainingsalternativen gibt es?
André Unterdörfel: Eine gute Alternative stellt auch das Spinning dar. Hier werden die Belastungswechsel durch den Trainer initiiert, das hat den Vorteil, dass man wie beim Wettkampf auch, nicht genau weiß, wann der nächste Intensitätswechsel kommt.
Was sind die wichtigsten Trainingsinhalte, sobald die Straße wieder frei ist?
André Unterdörfel: Auf keinen Fall sollte man dann versuchen, all das nachzuholen, was man im Winter versäumt hat. Nicht übertreiben – das gilt vor allem für die letzte Woche vor dem Start. Hier sollte man die Belastung ein wenig zurückfahren und nur kurze Intensitäten einbauen, ohne an die Schmerzgrenze zu gehen. Zudem sollte man möglichst in der Gruppe trainieren, um sich an die engen Abstände zu gewöhnen. Genau das üben wir auch bei den Trainingsterminen am Kronprinzessinenweg.