Einige Läufer die sich aufgrund der hohen Läuferdichte in ihrem Land
nicht für die Spiele qualifizieren konnten, wollen den Marathon in Berlin
nutzen, um die Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. So sind einige knapp an
der Nominierung vorbeigeschrammten Athleten der momentan dominierenden
Marathonnationen aus Japan, Kenia, Spanien und Südafrika in Berlin am
Start. Vor allen Dingen auf den spanischen Landesrekordler (2:07:23) Fabian
Roncero werden sich die Hasen bei ihrer Tempoarbeit konzentrieren. Roncero
befindet sich in außerordentlicher Form: am 13. August siegte er beim
Halbmarathon in Liverpool in 61:12 Minuten, und das, obwohl er ab KM 6 ganz
alleine lief. Konkurrenz aus seinem eigenen Land hat er auch gleich mit Antonio
Pena mitgebracht, der gerade Landesmeister im Halbmarathon geworden ist und
eine Marathonbestzeit von 2:08:59 hat. Den großen Durchbruch im letzten
Jahr hatte Takayuki Inubushi. Er lief japanischen Landesrekord mit 2:06:57 und
warf damit den Mann aus dem Olympiakader, der nun in Berlin an den Start gehen
wird und seine starke Bestzeit von 2:08:05 noch weiter verbessern will: Hiroshi
Miki. Die starke südafrikanische Fraktion wird angeführt von Frank
Pooe, einem der jungen und sehr verheißungsvollen Marathonläufern.
Seine Bestzeit von 2:11:47 ist nicht sehr beeindruckend, aber wenn man
weiß, dass er diese Zeit mit einem vierten Platz in Boston 1999 belegte,
wo jährlich eins der hochklassigsten Felder an den Start geht, dann kann
man erahnen, was für ein Potential er haben muss. Geschlagen hat er damals
unter anderem auch Jackson Kabiga, Sieger des Fukuoka Marathon 1998 in 2:08:42.
Nach einem schwächeren Jahr ist er jetzt wieder gut in Form und will wie
sein Landsmann Erick Kimaiyo (2:07:43 Berlin 97) an erfolgreiche Zeiten wieder
anknüpfen. Franca Fiacconi hat auch ganz knapp den sicher geglaubten Platz
in der italienischen Olympiamannschaft verpasst und brennt nun darauf zu
zeigen, wer die stärkste im Land ist. Ihre Klasse hat sie am
eindrucksvollsten mit ihrem Sieg beim New York City Marathon 1998 bewiesen, wo
sie mit 2:25:17 die zweitschnellste Zeit auf der dortigen schweren Strecke
lief. Konkurrenz wird sie von der ehemaligen Geher-Weltmeisterin (1991) Alina
Ivanova bekommen. Erst kürzlich ist ihr der Durchbruch auf der
Marathondistanz gelungen. In Prag gewann sie in diesem Jahr mit 2:27:42 und
verwies Franca Fiacconi auf den dritten Platz 2:32:00. Auch hier kommt starke
Konkurrenz aus Japan, wo sich gleich 5 starke Läuferinnen in die
Starterliste eintrugen. Die Athleten laufen um Preis- und Bonusgelder in
Höhe von 723.000 DM.