Am 6.2.2000 wird Siegfried Eifrig, der seit 70 Jahren Mitglied (ab 1.1.1930)
bei den Leichtathleten des SCC ist, 90 Jahre alt. Der Direktor der Berliner
Sparkasse war beim SCC nicht nur jahrzehntelang als Läufer aktiv, sondern
bis zuletzt noch als Kassierer in der Abteilung und beim BERLIN-MARATHON
tätig. Sein größtes Erlebnis war sein Lauf als
Fackelstaffelläufer der Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Er trug als
Letzter die Fackel der über 3.000 km langen Strecke von Olympia nach
Berlin, übernahm Unter den Linden (an der sowj. Botschaft) die Fackel und
trug sie, begleitet von einem Konvoi von SCC-Läufern und entzündete
den Altar im Lustgarten und vor dem Schloß. Die berühmte Fackel wird
als seine "Reliquie" bei der sonntäglichen Feier im Holiday Inn
Esplanade dabei sein. Die läuferischen Bestzeiten waren 11.0 sec über
100 m und 49.8 sec über 400 m. 1935 wurde er Berliner- und
Brandenburgischer Meister in der 4 x 400 m Staffel in 3:25,4 min, nachdem er -
wie damals üblich - mit Spikes die Startlöcher in die Laufbahn
gekratzt hatte. Mit dem legendären späteren Trainer Bertl Sumser lief
er 1947 erfolgreich die 4 x 100 m Staffelfür den SCC. 40 mal lief bei der
Potsdam-Berlin Staffel mit, u.a. wechselte er als 4. Läufer auf der
berühmten "Brücke der Einheit" bei Potsdam. 8 Jahre lang,
in seiner besten Zeit als Athlet, war er Soldat und Gefangener in Ägypten
am Großen Bittersee. Dort organisierte er bei den Engländern
Fußballturniere und Leichtathletik-Wettkämpfe, machte selber mit und
gewann häufig. Nach dem Krieg gehörte er zu denen, die den SCC wieder
aus der Taufe hoben, nationale Sportfeste organisierte, und stellvertretender
Vorsitzender der Leichtathletikabteilung war. 5 Kinder, 7 Enkelkinder und 5
Urenkelkinder sorgen dafür, daß Siegfried Eifrig immer noch 2 mal
wöchentlich 7 km läuft, bzw walkt und, natürlich, wie Hans
Senftleben zuvor, die 100 Jahre anstrebt. Die Leichtathleten des SCC
wünschen ihrem erfolgreichen Jubilar weiterhin Ausdauer und Lebenskraft,
erstmal bis zum 6.2.2010.