Eine Läuferin wurde bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Karlsruhe am Wochenende zur einzigen Doppelsiegerin in den Einzelwettbewerben: Antje Möldner (SC Potsdam) hatte am Sonnabend die 3.000 m zunächst in 9:14,69 Minuten gewonnen und triumphierte tags darauf genauso souverän auch über die 1.500-m-Strecke in 4:29,13. Das Niveau der Läufe war jedoch überwiegend schwach bei diesen Deutschen Meisterschaften.
Über 3.000 m fehlten unter anderen Irina Mikitenko und Sabrina Mockenhaupt. Die nächsten Ränge in diesem Rennen belegten Marathonläuferin Ulrike Maisch (LAV Rostock/9:26,40) und Julia Hiller (Quelle Fürth/9:43,83). Vor einem Jahr hatte Möldner ihren Titel über 1.500 m zudem gegen deutlich höherklassige Konkurrenz gewonnen. Damals waren Carmen Rüdiger und Sabrina Mockenhaupt im Rennen. In einem über weite Strecken extrem langsamen Rennen mit einer 800-m-Durchgangszeit von 2:31,31 Minuten zog Antje Möldner das Tempo rund 300 Meter vor dem Ziel an. Ungefährdet lief sie dann in 4:29,13 Minuten zum Sieg vor Denise Krebs (Heilbronn/4:30,56) und Anja Reinhardt (LG Weinstadt/4:30,83). „Das Tempo war teilweise nicht schneller als gestern über 3.000 Meter“, sagte die Siegerin.
Erschreckend schwach
Erschreckend schwach war das Niveau über 800 Meter. Hier siegte Kerstin Werner (TV Wattenscheid) in 2:08,06 vor Jana Hartmann (LC Erfurt/2:08,35) und Juliane Becker (LAC Quelle Fürth München/2:09,68). René Herms (LG Asics Pirna) drohte auf dem Weg zur zehnten Deutschen Meisterschaft über 800 Meter keine Gefahr. Nach einem flotten Beginn mit einer ersten Runde in 26,03 Sekunden wurde das Tempo jedoch zunehmend langsamer. 400 Meter waren nach 52,96 gelaufen, 600 nach 1:20,83. Dann kam zwischen knapp 150 Meter vor dem Ziel auf der Gegengerade der Antritt von René Herms. Für die Konkurrenten ging es nur noch um Platz zwei.
Dabei schob sich Moritz Waldmann (LG Hannover/1:48,80) auf den letzten Metern noch an Andreas Freimann (LC Erfurt/1:48,85) vorbei. „Über den fünften Hallentitel freue ich mich noch immer so wie über meinen ersten“, erklärte René Herms und fügte hinzu: „Der Titel war heute wichtiger als die Zeit.“ Dass es mit 1:48,34 Minuten trotzdem noch zur deutschen Jahresbestzeit reichte, zeigt das besorgniserregende Niveau.
Jan Fitschen als Einziger unter 8:00.0 über 3.000 m
Über 1.500 m siegte der favorisierte Stefan Eberhardt (LC Erfurt) in 3:42,24 Minuten. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird“, sagte der Sieger später. Franek Haschke (LG Nord Berlin/3:42,86) wurde Zweiter, Rang drei belegte René Bauschinger (LAC Quelle Fürth München/3:43,46).
Ein für deutsche Verhältnisse ordentliches Resultat erzielte Jan Fitschen. Der 3.000-m-Sieger lief 7:53.14 Minuten. Zweiter wurde Christian Klein (LC Rehlingen/8:00.16), Rang drei ging an Carsten Schlangen (LG Nord Berlin/8:00.99).