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Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:

Der Senat wird aufgefordert sicherzustellen, dass beim nächsten

Berlin-Marathon nicht veranstaltungsbedingte Verkehrseinschränkungen

öffentlicher Verkehrsmitteln unterbleiben und der inneren S-Bahnring

für den Autoverkehr gesperrt wird. Außerdem wird der Senat

aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern der BVG und der S-Bahn

GmbH für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Kombiticket anzubieten,

das am Marathon-Wochenende Gültigkeit hat.

Darüber hinaus soll der Senat sicherstellen, dass die Berliner

Verwaltungen und Institutionen sich insofern auf das Veranstaltungsdatum 28.

September 2003 einstellen, dass den Veranstaltungsablauf behindernde

Bauvorhaben auf der Strecke unterbleiben. Um den Athleten optimale

Laufbedingungen zu garantieren, werden nach Möglichkeit elektro- und

gasbetriebene Begleitfahrzeuge und auch solche Einsatzwagen bei Polizei und

Feuerwehr eingesetzt.

Begründung:

2003 findet das dreißigjährige Jubiläum des Berlin-Marathon

statt. Dieser Marathon zählt zu den größten und bekanntesten

Marathonstrecken der Welt. In diesem Jahr starteten fast 50 000 Teilnehmer aus

90 Nationen. Ca. eine Million Zuschauer jubelten am Straßenrand und

feuerten die Sportler an. Der marathonbedingte Umsatzzuwachs wird auf 65 Mio.

Euro geschätzt. Im Gegensatz zu anderen Großveranstaltungen kommt er

ohne Subventionen aus. Der Berlin-Marathon bewirkt ein positives Image für

Berlin. Er findet weltweite Beachtung und verdient die Unterstützung der

Berliner Politik. Der Erfolgsbilanz dieses Groß-Events stehen

Beeinträchtigungen und Hindernisse für Autofahrer gegenüber.

Für sie galt in diesem Jahr: Wenn alles läuft, läuft

jedenfalls für den Autoverkehr- nichts mehr. Einfache Umfahrungsstrecken

gab es nicht, viele Autofahrer blieben im Stau stecken und kamen erst nach

stundenlangen Verspätungen an ihr Ziel. Damit im kommenden Jahr für

alle Autofahrer Klarheit über die gesperrten Streckenabschnitte herrscht,

ist eine weiträumige Absperrung sinnvoll. Hierzu bietet sich neben der

Sperrung des südlichen Bereichs der Marathonstrecke in Steglitz-Zehlendorf

die Sperrung des Innenstadtrings an. Hier gibt es eine Vielzahl von

öffentlichen Verkehrsmitteln, die die Fahrgäste staufrei und schnell

ans Ziel bringen. Positiver Nebeneffekt einer autofreien Innenstadt sind die

verminderten Abgasemissionen. Diese sollen auch gesenkt werden durch elektro-

und gasbetriebene Begleitfahrzeuge und wenn möglich ebensolche

Einsatzwagen von Polizei und Feuerwehr.

Das wird nicht nur von den Athletinnen und Athleten, sondern auch von den

Zuschauern geschätzt werden. Die Sperrung von Streckenabschnitten der U-,

S- oder Regionalbahn am Marathonwochenende muss künftig unterbleiben. Jede

Form der Beeinträchtigung, auch Schienenersatzverkehr oder Pendelverkehr

stellt für die Athleten und Athletinnen einen Stressfaktor dar. Im

Interesse des internationalen guten Rufs der Veranstaltung und der Aktiven sind

solche Beeinträchtigungen künftig zu vermeiden. Kombitickets nach dem

Vorbild anderer Großveranstaltungen ersparen künftig

auswärtigen Teilnehmern die komplizierte Suche nach dem richtigen

Fahrschein. Läuferinnen und Läufer können beim

Jubiläums-Marathon völlig entspannt mit öffentlichen

Verkehrsmitteln den Start erreichen. Ein stress- und abgas-freier

Berlin-Marathon ist eine gute Werbung für Berlin.

Berlin, den 22. Oktober 2002

Dr. K l o t z

W i e l a n d

H ä m m e r l i n g

C r a m e r

und die übrigen Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die

Grünen

 

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