In Kooperation mit RUNNER’S WORLD erscheint hier jeden Monat ein Thema aus dem aktuellen Heft.
Die wichtigsten Tipps für die letzte Woche vor dem Marathon
Die Herbst-Marathons stehen vor der Tür und bei uns in
der Redaktion häufen sich die Fragen nervöser Läufer, die in den
Sommerwochen viel trainiert haben und jetzt dem Marathontag
entgegenfiebern. Keiner will in den letzten Tagen das bisher
Antrainierte aufs Spiel setzen. Wir geben Antworten auf die
entscheidende Frage: »Worauf muss ich achten, damit ich auf den Punkt
fit bin?«
Hier unsere Tipps für die Woche vor dem Wettkampf:
Die richtige Bekleidung
Bereiten Sie sich auf jedes Wetter beim Marathon vor. Ein leichtes
Singlet oder gar ein Netzhemd für warme Tage, ein angenehmes
Funktions-Shirt für einen kühleren Tag sowie eine leichte Mütze und
Handschuhe für kalte Witterung. Ebenso wie die Schuhe sollten Sie auch
die Kleidung schon beim Training auf Marathontauglichkeit getestet
haben. Auch bei der Kleidung gilt: Einmal gewaschen trägt sie sich
angenehmer. Ein Plastikumhang oder ein umgearbeiteter Müllsack hält Sie
bei Regen vor dem Start trocken. Diesen Schutz werfen Sie kurz vor dem
Startschuss weg. Bei manchen Großveranstaltungen, z. B. beim Berlin-
oder New-York-Marathon, werden solche Teile vor dem Start ausgeteilt.
Das richtige Essen
Bei Pasta-Parties am Vorabend eines Marathons sollten Sie darauf
achten, dass Sie nicht zu spät zu viel essen. Lieber am späten
Nachmittag etwas essen als am späten Abend. Die ausreichende Menge an
Kohlenhydraten haben Sie die Woche hindurch eingelagert, da kommt es
auf die zusätzlichen am Tag davor nicht mehr an. Außerdem schläft es
sich mit einem vollen Magen schlecht. Damit Sie gut hydriert an den
Start gehen, sollten Sie am Vortag des Rennens ausreichend trinken. Die
Regel, dass man vier bis fünf Liter Flüssigkeit vor dem Wettkampf
getrunken haben soll, ist out. Aber achten Sie darauf, dass Sie
regelmäßig trinken. Sie sind ausreichend hydriert, wenn der Urin hell
oder farblos ist.
Rechtzeitig aufstehen
Die meisten Marathonläufe starten morgens. Stehen Sie mindestens drei
bis vier Stunden vor dem Start auf. Wer die letzten Stunden vor dem
Marathon verschläft, kommt auch die ersten Kilometer des Rennens nicht
in die Gänge. Gehen Sie vor dem Frühstück ein wenig an die frische
Luft. Traben Sie fünf Minuten locker auf und ab. Das bringt den
Kreislauf rechtzeitig in Schwung, lockert die Muskulatur und gibt Ihnen
einen Eindruck von der Temperatur und dem Wetter, das Sie im Rennen
erwartet. Außerdem lässt sich so ein letzter Gang auf die Toilette
regeln, den man lieber zu Hause oder im Hotel absolviert als im
Startgelände mit entsprechendem Schlangestehen.
Rechtzeitig zum Start
Lesen Sie alle Informationen, die der Veranstalter zum Ablauf seines
Marathons bietet, in Ruhe durch, aber nicht erst drei Stunden vor dem
Start. Überlegen Sie rechtzeitig, wie lange Sie realistisch bis zum
Erreichen des Startbereichs benötigen. Bedenken Sie dabei, dass, je
nachdem, an welcher Veranstaltung Sie teilnehmen, eventuell tausende
andere Läufer ebenfalls zum Start unterwegs sind. Addieren Sie deshalb
noch ein Sicherheitspolster von 30 Minuten auf Ihre kalkulierte
Anfahrtszeit und denken Sie auch daran, dass Sie eventuell noch Ihre
Kleidung abgeben wollen und vielleicht noch einmal eine Toilette
brauchen. Suchen Sie am Wettkampftag rechtzeitig eine Toilette auf.
Lange Schlangen vor Toiletten verursachen unnötige Hektik und fördern
die Vorstartnervosität. Beachten Sie außerdem: Wenn Sie mit dem Taxi
zum Start fahren wollen, bestellen Sie es lieber am Tag davor. In
Großstädten bleiben am Marathontag viele Taxifahrer zu Hause, weil
viele Straßen gesperrt sind. Zudem erreichen Taxis bei Stadtmarathons
selten den näheren Startbereich. Stellen Sie sich zeitlich auf einen
Fußmarsch ein.
Die letzten Sekunden
Überprüfen Sie rechtzeitig vor dem Startschuss den Sitz von Socken und
Schuhen. Achten Sie auf die Schnürung. Doppelt geschnürt hält besser.
Bleiben Sie nach dem Startschuss ruhig. Verschwenden Sie nicht Energie
damit, sich im engen Startbereich mit den Mitläufern zu behakeln.
Denken Sie beim Startschuss daran, Ihre Stoppuhr abzudrücken. Mit der
Uhr am Handgelenk sind Sie unabhängig von der Zeitmessung an der
Strecke. Nicht immer sind die offiziellen Uhren an den Zwischenmarken
gut sichtbar. Außerdem zeigen sie lediglich die Laufzeit der
Schnellsten an. Wer Minuten braucht, bis die Startlinie überquert ist,
kontrolliert sich sowieso mit seiner eigenen Uhr.
Martin Grüning
Fünf weitere Tipps finden Sie in der Oktober-Ausgabe 2005 von RUNNER’S WORLD.