Vieles drehte sich zum Auftakt des Deutschen Cross-Cup 2002 auf der Rennbahn
Walldorf/ Baden bereits um die deutschen Crossmeisterschaften, doch diese
finden erst in zwei Wochen in Regensburg statt und auf dem kreativ gesteckten
Crossparcours ging es „lediglich“ um Sieg und Punkte. Und Thomas
Greger, das "enfant terrible" der deutschen Langstreckenszene, wurde
einmal mehr seinem Ruf des Unberechenbaren gerecht, trat in
Fußball-Stollenschuhen an – und gewann mit einem resoluten Angriff
in der Schlußrunde gegen Hindernis-Europameister Damian Kallabis und den
glänzend aufgestellten Christoph Melcher, der praktisch das gesamte Rennen
an der Spitze gestaltete.
„Der Kurs ist sehr anspruchsvoll und hat mir gut gefallen. Ich habe
die richtige Schuhwahl getroffen, denn während andere immer wieder
wegrutschten, konnte ich die vielen Kurven sehr eng nehmen“, gestand
„Cleverle“ Greger. Eine Hindernispassage mit Wall nutzte der
deutsche 10 000 m- und Berglaufmeister aus Ludwigshafen mit einem
überraschenden Vorstoß zum Sieg.
Zufrieden aber auch Damian Kallabis, der auf der 8000 m-Distanz mehrmals den
Anschluß an den resolut auf das Tempo drückenden Christoph Melcher
und dessen Schatten Thomas Greger drohte zu verlieren. „Bei den Deutschen
ist die Strecke für mich nur halb so lang“ klang der Neu-Stuttgarter
recht zuversichtlich. Die Überraschung schlechthin jedoch war der Auftritt
Melchers, der scheinbar inmitten seiner Biologie-Promotion die rechte
Trainingsmischung gefunden hat und sich im Nordbadischen mit stetigem
Rhythmuswechsel für die Cross-Titelkämpfe bestens gerüstet
sieht. „Scheinbar liegen mir diese technisch anspruchsvollen
Strecken“, freute sich der Konrwestheimer, der in zwei Wochen bei den
Titelkämpfen erneut die nationale Spitze ärgern möchte.
„Da ist die Strecke zum Glück noch etwas länger“.
Im schwach besetzten Frauenfeld kam Katrin Engelen letztlich zum
überlegenen Sieg vor der letztjährigen Jugend-Cross-Cup-Gewinnerin
Michaela Schedler, nachdem mit Tina Tremmel die Cross-Cup-Verteidigerin sehr
früh bereits aus dem Rennen gegangen war.
Mit den ebenfalls in den Deutschen Cross-Cup eingerechneten deutschen
Meisterschaften in Regensburg wird die Cross-Serie bis zum Herbst unterbrochen,
ehe es über Köln (3.11.) und Darmstadt (17.11.) zum Finallauf nach
Neuss (15.12.) geht. Wilfried Raatz
Walldorf/ Baden (24.2.): 2. Walldorfer Rennbahn-Cross/ 1. Lauf Deutscher
Cross-Cup 2002
Ergebnisse: Männer (8000 m): 1. Greger (TV Hatzenbühl) 27:24, 2.
Kallabis (VfB Stuttgart) 27:26, 3. Melcher (LG Salamander Kornwestheim) 27.33,
4. Bruder 27:52, 5. Burkhardt (beide LG Eintracht Frankfurt) 27:54, 6.
Bauermeister (LG Badenova Nordschwarzwald) 28:01, 7. Milatz (TSV Jahn Freiburg)
28:05, 8. Freudenberger (SG Walldorf Astoria) 28:15, 9. Frei (USC Freiburg)
28:20, 10. Stern (LC Mengerskirchen) 28:33, 11. Naumann (USC Mainz) 28:41, 12.
Kapitza (LG Badenova Nordschwarzwald) 29:00.
Junioren (8000 m): 1. Milatz 28:05, 2. Giering (LG Badenova Nordschwarzwald)
30:45, 3. Ochs (TV Malsch) 31:44.
Frauen (5000 m): 1. Engelen (LG Badenova Nordschwarzwald) 20:20, 2. Schedler
(LTF Marpingen) 20:38, 3. Falkenberg (LSG Karlsruhe) 21:25.
Masters: M 40 (6 500 m): 1. Zimmermann (SC Önsbach) 26:43, M 50 (6 500
m): Schmidt (TuS Köln rrh) 25:49. W 35 (3600 m): 1. Rensch (TSG Wiesloch)
16:23.
MJA (5000 m): 1. Lohse (KTSV Preußen Krefeld) 18:23, 2. Tomm (DJK TuSA
05 Düsseldorf) 19:00, 3. Haubrich (TV Malsch) 19:04, 4. Deuschle (LG
Nordschwarzwald) 19:06, 5. Kruse (LG Badenova Nordschwarzwald) 19:23, 6. Wach
(TV Herxheim) 19:38.
MJB (5000 m): 1. Giering 20:00, 2. Wenzelburger (beide LG Badenova
Nordschwarzwald) 20:23, 3. Peter (TV Herxheim) 20:53.
WJA (3600 m): 1. Schleifer (VfL Waiblingen) 15:17.
WJB (3600 m): 1. Sillah (LG Badenova Nordschwarzwald) 15:57.