„Bis kurz vor dem Start haben die Teilnehmer noch die Möglichkeit, sich auch auf der Messe BERLIN VITAL checken zu lassen“, betont Jürgen Lock, der als Direktor von SCC-RUNNING die Organisation aller medizinischen Maßnahmen leitet. Mit seinen Kollegen vom Medical Team setzt er sich auch dafür ein, möglichst viele Risiken schon im Vorfeld auszuschließen. Und das kann auch heißen, der Gesundheit zu Liebe ganz auf einen Start zu verzichten.
Erkältungen und Infekte unbedingt ernst nehmen
Die Praxis zeigt, dass gerade Erkältungskrankheiten und Infekte oftmals nicht ernst genommen werden. „Sobald Fieber im Spiel ist, gilt absolutes Trainings- und Startverbot“, warnt Dr. Brechtel Medical Director des real,- BERLIN-MARATHON und fügt hinzu: „Gerade bei scheinbar harmlosen Infektionen der oberen Luftwege trainieren viele Sportler unbedarft weiter. Dies kann jedoch zu einer Herzmuskelentzündung führen.“ Insbesondere bei Infekten, die mit länger anhaltendem Fieber einhergehen, kann es auch vermehrt zu Herzrhythmusstörungen kommen, welche bei körperlicher Belastung zum Tode führen können.
„Auch wenn Sie gerade einen Infekt überstanden haben und sich wieder fit fühlen, sollten Sie sich erst das Okay eines Sportmediziners vor dem Wettkampf holen“, rät Dr. Brechtel. Dabei sollte auch untersucht werden, ob noch Entzündungszeichen im Blut vorliegen. Wettkämpfe sollten im unmittelbaren Anschluss an einen Infekt nicht durchgeführt werden.
Auch auf der Messe BERLIN VITAL gibt es noch die Möglichkeit für einen ärztlichen Check
Bei allen medizinischen Fragen oder gesundheitlichen Problemen haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit sich in den Tagen vor dem Start auf der Messe BERLIN VITAL an den Stand der Sportmedizin zu wenden und sich untersuchen zu lassen. Gegen ein geringes Entgelt kann man sich hier innerhalb von drei Stunden ein Blutbild zur eigenen Sicherheit anfertigen lassen. Wenn unmittelbar vor, während oder nach dem Rennen Probleme auftreten, sind die Teilnehmer dringend aufgefordert, sich an das medizinische Personal und die Erste-Hilfe-Stationen an der Strecke und im Ziel zu wenden.
Bei warmen Temperaturen auf zusätzliche Flüssigkeit achten
„Wenn die klimatischen Bedingungen so werden, wie angekündigt, dann appelliere ich an alle Teilnehmer, sich unbedingt um 10 bis 20 Prozent zurückzunehmen“, so Dr. Lars Brechtel. Bis zu 25 Grad werden für das Wochenende vorhergesagt. Bereits bei einer Temperatursteigerung von ein bis zwei Grad verliert der Körper deutlich mehr Flüssigkeit. Je schwerer der Läufer ist, desto höher ist auch der Flüssigkeitsverlust. Von Natur aus leichte Läufer werden daher weniger Probleme haben. Jeder Läufer sollte daher unbedingt noch ein bisschen mehr als sonst trinken und auch im ersten Marathonabschnitt keine Trinkstation auslassen.. Auch in den letzten 15 Minuten vor dem Start rät Brechtel allen Läufern noch einmal ca. 0,2 bis 0,3 Liter zu trinken.
Von einem Endspurt wird bei ungewohnt warmen und schwülen Wetter wegen der deutlichen Mehrbelastung für das Herz unbedingt abgeraten. Im Ziel gilt, aufgrund eines möglichen Blutdruckabfalls nicht gleich stehen bleiben und weiterhin ans Trinken und Kühlen denken.
Mehr als 680 Rettungskräfte im Einsatz
Die medizinische Versorgung des 33. real,- BERLIN-MARATHON gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Veranstalter. „Es gibt weltweit kaum einen Lauf, der so gut abgesichert ist, wie der real,- BERLIN-MARATHON“, erklärt Jürgen Lock. Um diesen hohen Standard zu erreichen sind Jahr für Jahr rund 680 Rettungskräfte zur Absicherung im Einsatz. Sie decken ein dichtes Netz von stationären Unfallstellen und mobilen Rettungskräften ab. „Durch ein umfangreiches Qualitätsmanagement und die ständige Analyse von Unfallschwerpunkten sorgen wir für eine bestmögliche Verteilung der Sanitäter und Ärzte“, beschreibt Lock.
Damit die Ärzte und Sanitäter möglichst nur kleinere Zwischenfälle und Wehwehchen wie etwa Blasen behandeln müssen, sieht das Medical Team des real,- BERLIN-MARATHON einen wichtigen Schwerpunkt in der Aufklärung und Prävention. „Einige Zwischenfälle könnten vermieden werden, wenn die Teilnehmer mehr über ihren Körper wüssten und Warnzeichen im Vorfeld ernster nehmen würden“, weiß der Sportwissenschaftler. Und das sollte bei einigen Läufern und Skatern auch bedeuten, der Gesundheit zu liebe auf einen Start zu verzichten. „Läufer meinen oft, sie sind auf Grund ihrer Aktivitäten per se gesund. Das ist jedoch ein Trugschluss, der extreme Folgen haben kann. Das fängt bei Erkältungen und Infekten an und geht bis hin zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erläutert Lock.