„Bis kurz vor dem Start haben die Teilnehmer noch die Möglichkeit, sich auch auf der Messe BERLIN VITAL checken zu lassen“, betont Jürgen Lock, der als Direktor von SCC-RUNNING die Organisation aller medizinischen Maßnahmen leitet. Mit seinen Kollegen vom Medical-Team setzt er sich auch dafür ein, möglichst viele Risiken schon im Vorfeld auszuschließen. Der langfristigen Optimierung der Prävention und Risikokontrolle dient auch eine weltweit einmalige Studie auf der Basis eines Gesundheitsfragebogens in Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität zu Berlin. Diese soll Aufklärung über den Gesundheits- und Trainingszustand sowie das gesundheitsbewusste Verhalten der Marathonteilnehmer liefern.
Mehr als 680 Rettungskräfte im Einsatz
Die medizinische Versorgung des 32. real,- BERLIN-MARATHON gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Veranstalter. „Es gibt weltweit kaum einen Lauf, der so gut abgesichert ist, wie der real,- BERLIN-MARATHON“, erklärt Jürgen Lock. Um diesen hohen Standard zu erreichen, sind Jahr für Jahr rund 680 Rettungskräfte zur Absicherung im Einsatz. Sie decken ein dichtes Netz von stationären Unfallstellen und mobilen Rettungskräften ab. „Durch ein umfangreiches Qualitätsmanagement und die ständige Analyse von Unfallschwerpunkten sorgen wir für eine bestmögliche Verteilung der Sanitäter und Ärzte“, beschreibt Lock.
Damit die Ärzte und Sanitäter möglichst nur kleinere Zwischenfälle und Wehwehchen wie etwa Blasen behandeln müssen, sieht das Medical-Team des real,- BERLIN-MARATHON einen wichtigen Schwerpunkt in der Aufklärung und Prävention. „Einige Zwischenfälle könnten vermieden werden, wenn die Teilnehmer mehr über ihren Körper wüssten und Warnzeichen im Vorfeld ernster nehmen würden“, weiß der Sportwissenschaftler. Und das sollte bei einigen Läufern und Skatern auch bedeuten, der Gesundheit zu liebe auf einen Start zu verzichten. „Läufer meinen oft, sie sind auf Grund ihrer Aktivitäten per se gesund. Das ist jedoch ein Trugschluss, der extreme Folgen haben kann. Das fängt bei Erkältungen und Infekten an und geht bis hin zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erläutert Lock.
Gesundheitsfragebogen zur weiteren Optimierung der Versorgung
Wie es um den Läufer wirklich gestellt ist, soll der Gesundheitsfragebogen aufdecken, der allen Teilnehmern via E-Mail zugesandt wird. Alle Marathonteilnehmer sind aufgefordert, diesen in ca. 15 Minuten online zu beantworten und damit einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen medizinischen Versorgung zu leisten. „Wenn wir genau wissen, wen wir am Start haben, können wir eine noch zielgruppenspezifischere Versorgung gewährleisten“, verdeutlicht Lock. In der Erfassung werden nicht nur eventuelle Vorerkrankungen, sondern auch das Verhalten in der Vorbereitung analysiert. Wird zum Beispiel bei Infekten weitertrainiert? Oder sogar bei Fieber? „Unser Ziel ist es auch, zu erfahren, wie gesundheitsbewusst die Ausdauersportler überhaupt in Bezug auf ihren Körper sind“, erklärt Dr. med. Lars Brechtel von der Abteilung für Sportmedizin der Humboldt Universität zu Berlin und seit vielen Jahren im Medical Team des real,- BERLIN MARATHON.
Erkältungen und Infekte unbedingt ernst nehmen
Die Praxis zeigt, dass gerade Erkältungskrankheiten und Infekte oftmals nicht ernst genommen werden. „Sobald Fieber im Spiel ist, gilt absolutes Trainings- und Startverbot“, warnt Dr. Brechtel und fügt hinzu: „Gerade bei scheinbar harmlosen Infektionen der oberen Luftwege trainieren viele Sportler unbedarft weiter. Dies kann jedoch zu einer Herzmuskelentzündung führen.“ Insbesondere bei Infekten, die mit länger anhaltendem Fieber einhergehen, kann es auch vermehrt zu Herzrhythmusstörungen kommen, welche bei körperlicher Belastung zum Tode führen können.
„Auch wenn Sie gerade einen Infekt überstanden haben und sich wieder fit fühlen, sollten Sie sich erst das Okay eines Sportmediziners vor dem Wettkampf holen“, rät Dr. Brechtel. Dabei sollte auch untersucht werden, ob noch Entzündungszeichen im Blut vorliegen. Wettkämpfe sollten im unmittelbaren Anschluss an einen Infekt nicht durchgeführt werden.
Auch auf der Messe BERLIN VITAL gibt es noch die Möglichkeit für einen ärztlichen Check
Bei allen medizinischen Fragen oder gesundheitlichen Problemen haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit sich in den Tagen vor dem Start auf der Messe BERLIN VITAL an den Stand der Sportmedizin (Halle 21 a – Health Point) zu wenden und sich untersuchen zu lassen. Gegen ein geringes Entgelt kann man sich hier innerhalb von drei Stunden ein Blutbild zur eigenen Sicherheit anfertigen lassen. Wenn unmittelbar vor, während oder nach dem Rennen Probleme auftreten, sind die Teilnehmer dringend aufgefordert, sich an das medizinische Personal und die Erste-Hilfe-Stationen an der Strecke und im Ziel zu wenden.
Medizinische Betreuung auch in den Stunden und Tagen nach dem Rennen
Das Medical Team des real,- BERLIN-MARATHON bietet den Teilnehmern am Sonntag ein Medical Post-Race-Telefon in der Zeit von 16:00- 22:00 Uhr an. Ein Arzt ist unter der Nummer Tel. + 49 171 961 85 79 erreichbar. Zudem erhalten die Läufer und Skater bei Bedarf auch in der Woche nach dem Lauf von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr unter gleicher Telefonnummer Informationen zur Nachversorgungssprechstunde der Post-Marathon-Clinic.