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Beim MLP Marathon Mannheim feiern über 100 000 Zuschauern die Marathonläufer

Am Morgen prasselte ein Gewitter auf die Rhein-Neckar-Region

herunter und ließ die Hoffnungen der Organisatoren des MLP Marathon

Mannheim Rhein-Neckar auf einen Partymarathon auf ein Minimum sinken,

am Abend gab es bei trockenem Boden und einer Temperatur um 20°C nahezu

ideales Marathonwetter – und die erhoffte super Stimmung. Über 100 000

Zuschauer feierten in den Schwesterstädten Mannheim und Ludwigshafen

die Rekordzahl von 6 588 Läufern, Skatern, Handbikern und

Mini-Marathonläufern.

 „Die Schlechtwetterfront über weiten Teilen Deutschlands hat

uns zwar einige Teilnehmer gekostet, aber das fällt angesichts der

neuen Rekordmeldezahl von 6 588 Läufern nicht auffällig ins Gewicht“,

zieht Sportchef Wilfried Raatz nach Mitternacht im Marathon-Zentrum

Rosengarten im Herzen Mannheims eine erste, zufriedenstellende Bilanz.

Und Eventleiter Winfried Traub ergänzt: „Unser Konzept mit einem

Partymarathon am Samstagabend ist aufgegangen. Viele Läufer haben uns

eine klasse Stimmung nicht nur an den Action Points bestätigt, das gibt

unserem Konzept weiteren Auftrieb!“

Organisation hat gut funktioniert

Bis in letzter Minute mussten die 1000 Mitarbeiter und Vereinshelfer

kräftig Hand anlegen, um die 42,195 km lange Schleife vom Wasserturm

über Neuostheim, Seckenheim, den Quadraten zur Innenstadt Ludwigshafens

und den Stadtteilen Mundenheim, Rheingönheim und Gartenstadt und zurück

über die Kunststraße zum Mannheimer Wahrzeichen marathongerecht zu

präparieren. „Die Organisation hat unter der neuen Führung gut

funktioniert, wenn man berücksichtigt, dass die Vorlaufzeit für die

neue Crew denkbar kurz war. Wir dürfen allerdings auch nicht verhehlen

dürfen, dass es nicht immer so rund gelaufen ist, wie wir uns das im

Vorfeld vorgestellt haben!“ zeigt sich der Sportchef kritisch. „Hier

und da hat das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Arbeitsteams nicht

hundertprozentig geklappt.

Das sollte aber bis zur dritten Auflage auf der hoffentlich gleichen

Strecke abgestellt werden können!“ Mannheims CCM Rosengarten erwies

sich dabei als ideales Marathonzentrum für die Marathonmesse, die

Startnummernausgabe, als Pressezentrum und VIP-Areal. Die große

Finisher-Party mit Moderator Roy Fischer und DJ Kai Kemper zog

gleichermaßen die Massen an wie das Eventprogramm auf der

Open-Air-Bühne am Wasserturm mit angesagten Musikgrößen, denn zur

besten Marathon-Finisherzeit gab es kaum noch ein Durchkommen.

Spannendes Handbike-Finale gewinnt Cefus Bouman

Den sportlichen Auftakt machten am Nachmittag die Bambinis und

Mini-Marathonläufer, die auf kurzen Distanzen schon einmal die

begeisterungsfähige Kulisse testen durften. Mit teilweise

atemberaubenden Tempo absolvierten siebzig Handbiker und

Rollstuhlfahrer die Marathonstrecke. Den Wettbewerb, der zu den sieben

Wertungsläufen der Deutschen Handbike-Citymarathon-Trophy zählt,

sicherte sich der holländische Vorjahreszweite Cefus Bouman vor dem in

1:13:31 Stunden zeitgleichen Thorsten Purschke vom Team Otto-Bock und

dem überraschend starken Weinheimer Debütanten Norbert Koch.

Lily Anggreny

Bei den Frauen gewann wiederum die Bochumerin Lily Anggreny. Bei den

Inlinern hatte im dichten Zielsprint Sebastian Kopitz die Nase vorne,

profitierte allerdings von der Fehlleitung der beiden führenden

Inlinern mit Vorjahressieger Richard Schäfer und Stefan Sifflet, die

das Feld bis zu diesem Zeitpunkt klar dominiert hatten. „Das ist leider

ein Missgeschick, das nicht alleine uns zuzuschreiben ist. Wir können

uns nur bei den Betroffenen entschuldigen“, zeigte sich Sportchef

Wilfried Raatz betroffen. Bei den Frauen gewann die Vorjahreszweite

Sabine Blöcher vor den beiden Groß-Gerauerinnen Anja Matthes und Sandra

Hirsch, die im Vorjahr die Premiere gewinnen konnte.

Favoritensieg durch John Rotich

Im Mittelpunkt des Abends standen freilich die Marathonläufer und

Team-Läufer. Eine begeisternde Phalanx setzte sich nach dem Startschuss

von Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder im Dualstart am

Rosengarten und der Kunsthalle in Richtung Augustaanlage in Bewegung.

Allen voran die beiden erklärten Favoriten John Rotich (Kenia) und

Gamachu Roba, ein seit drei Jahren in Riedstadt lebender und für den

ASC Darmstadt startender gebürtiger Äthiopier. Die beiden Läufer liefen

eher ein taktisches Rennen um die ausgelobte Siegprämie, sodass das

Soprema-Team MTG Mannheim um Inronman-Hawaii-Sieger Normann Stadler den

Marathonassen die Show stehlen und für lange Zeit in Führung gehen

konnte.

Nur gewinnen

Erst in Ludwigshafen beschleunigten die beiden Afrikaner und gingen

folgerichtig auch in Führung. „Ich wollte nur gewinnen“ gestand später

John Rotich ein, der sich nach 35 km dann allerdings spielerisch leicht

von seinem Darmstädter Konkurrenten absetzen konnte. Dank einer um zwei

Minuten schnelleren zweiten Hälfte gewann der Kenianer in 2:19:34

Stunden. Roba folgte eineinhalb Minuten später, dicht gefolgt von Timo

Bracht, der den Weltklasse-Triathleten den dritten Einlaufplatz im Ziel

sicherte. Die gleichzeitig ausgetragene deutsche Hochschulmeisterschaft

gewann der für die FH Ludwigshafen startende Christian Alles als

Gesamtvierter in 2:35:43 hinter dem Bulgaren Aleksandar

Aleksandrov  (2:30:06). Für Christian Alles wurde der zweite MLP

Marathon Mannheim Rhein-Neckar zu einer lohnenden Abendbeschäftigung,

denn der Schriesheimer gewann zugleich den Regio–Cup.  

... und Rymiana Panovska

Bei den Frauen lief das Team des ASC Darmstadt mit der

Vorjahresdritten Jeannette Vrga und der Weltklasse-Triathletin Nicole

Leder ein einsames Rennen an der Spitze und kam in 2:42:36 im

Gesamteinlauf aller 713 Teams auf Rang zwei. Damit ging das eher

ungleiche Duell zwischen den Marathonspezialisten und den aus vier

Läufern bestehenden Teams unentschieden aus. Die Marathonwertung gewann

trotz gesundheitlicher Problemen die bulgarische Favoritin Rymiana

Panovska in allerdings enttäuschenden 3:00:06 Stunden, die türkische

Olympiastarterin Serap Aktas ging auf Rang eins liegend wie zuvor

angekündigt am Berliner Platz aus dem Rennen. Dann bereits zwei

Läuferinnen aus der Region: Die 37jährige Marion Hebding von der TG

Altdorf ließ überraschend die Mannheimerin Julia Alter hinter sich und

konnte damit auch den Regio-Cup für sich entscheiden. Deutsche

Hochschulmeisterin wurde die ebenfalls aus Mannheim stammende Mirja

Droese für die Uni Heidelberg.

Marathon mit Potential

42,195 Kilometer verbinden Mannheim und Ludwigshafen, lockere

Partystimmung allerorts, der Dämmermarathon ist für die

Marathon-Organisatoren ein Weg in die Zukunft. Mit einem

Zehn-Jahresvertrag haben die beiden Städte Mannheim und Ludwigshafen

den Boden für eine langfristige Etablierung des Marathons in der

Zukunftsregion Rhein-Neckar bereitet, potente Partner wie Titelsponsor

MLP und BASF, wie Volkswagenzentrum Mannheim-Nord, Engelhorn-Sports,

ASICS, Rothaus, MVV Energie, Duscholux, SRH und die Sportregion

Rhein-Neckar-Dreieck stehen für das finanzielle Fundament eines

Konzept, das Erfolg versprechend wirkt. 

Die ausdauerorientierte Läuferschaft und die begeisterungsfähige

Bevölkerung der Region garantieren bereits im zweiten Jahr, dass der

Marathon in der (politischen und wirtschaftlichen) Metropolregion trotz

der massiven Konkurrenz von 150 Marathon-Mitbewerbern eine Zukunft hat.

„Mittelfristig möchten wir unter die top ten in Deutschland“ lautet die

Orientierung der Macher des MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar. Dies

geht sicherlich nur mit neuen Ideen und der offensichtlich vorhandenen

Kreativität. Ausreichendes Potential dafür jedenfalls ist vorhanden,

das jedenfalls war in der milden Mainacht an vielen Orten der

Marathonstrecke sichtbar vorhanden. Alleine der „amtlich verordnete“

Partyschluss setzte an diesem Abend einen (vorläufigen) Schlusspunkt.

Die dritte Auflage des MLP Marathon jedenfalls ist vorprogrammiert....

Ergebnisse unter:

www.marathonmannheim.de und

www.frielingsdorf-datenservice.de

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