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Auf dem Weg zum vielleicht größten Langstreckenläufer aller
Zeiten hat Kenenisa Bekele am Sonntag in Moskau einen weiteren Schritt gemacht.
Bei den Hallen-Weltmeisterschaften der Leichtathleten gewann der Äthiopier das
3.000-m-Rennen in 7:39,32 Minuten. Damit ist er der erste Läufer in der
Leichtathletik-Geschichte, der sowohl im Crosslauf als auch bei den
Weltmeisterschaften über die Bahn-Langstrecken im Sommer und in der Halle Gold
gewonnen hat.
Wiederum hat er damit sein früheres Vorbild Haile Gebrselassie
übertrumpft. Denn sein Landsmann, dem er inzwischen unter anderem die
Weltrekorde über 5.000 und 10.000 m abgenommen hat, hat nur zwei dieser
Kategorien gewonnen. Ein Cross-WM-Titel fehlt ihm.
Es war ein Spaß für mich
„Im Vergleich zu den Siegen im Sommer und im Cross war diese
Hallen-WM wie ein Spaß für mich“, erklärte Kenenisa Bekele, der zum ersten Mal
an den Hallen-Titelkämpfen teilnahm. Dabei war die Konkurrenz alles andere als
schwach. Im Gegenteil, die 3.000 m waren sogar der am hochklassigsten besetzte
Wettbewerb der gesamten Titelkämpfe. Am Start war neben dem
10.000-m-Olympiasieger Bekele auch der 5.000-m-Weltmeister von 2003, Eliud
Kipchoge (Kenia), und der Weltrekordler über 3.000 m Hindernis, Said Saaeef
Shaheen (Katar). Der ,fahnenflüchtige’ Kenianer Shaheen hatte 2003 kurzfristig
die Nation gewechselt, nachdem er mit entsprechenden Geldern gelockt worden
war
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Seltener Fehlstart
In einem großen Finale waren diese drei nie zuvor
zusammengetroffen. So groß war die Spannung, dass die Stars zunächst sogar
einen seltenen Fehlstart verursachten. Als das Rennen dann in die entscheidende
Phase ging, war einer nicht zu stoppen: Kenenisa Bekele. „Ich kannte meine
Gegner und wusste, wie sie laufen würden“, sagte der Äthiopier, während sich
Shaheen ärgerte: „Ich habe mich nicht sehr clever verhalten. Ich hätte an
Kenenisa dran sein müssen, als er seinen Spurt startete. Das war ein Fehler.
Aber ich bin trotzdem zufrieden, denn ich bin ein solches Rennen in der Halle
noch nie zuvor gelaufen.“
Gebrselassie konzentriert sich auf die Straße
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Das letzte Mal, dass der inzwischen 23-jährige Bekele und
der neun Jahre ältere Gebrselassie in einem großen Finale aufeinander trafen,
war bei den Olympischen Spielen 2004 über 10.000 m. Bekele gewann in Athen die
Goldmedaille. Der Manager der beiden, der Holländer Jos Hermens, war danach
froh, dass sich Haile Gebrselassie fortan auf die Straßenrennen konzentrierte.
„Was sollten diese Duelle auf Dauer bringen“, fragt Jos Hermens. „Am Ende gäbe
es immer einen Verlierer, und es würde entweder heißen, Kenenisa ist ja doch
nicht so gut oder Hailes Zeit ist vorbei.“
Weltrekord über 25 Kilometer in 1:11:37
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Während
Kenenisa Bekele über die Langstrecken bis 10.000 Meter Titel und Rekorde
sammelt, versucht Haile Gebrselassie seine Karriere zu krönen und damit Bekele
einmal mehr voraus zu sein. Sein großes Ziel ist der Marathon-Weltrekord, den
der Kenianer Paul Tergat 2003 in Berlin aufstellte (2:04:55 Stunden). Dazu
fehlen ihm zurzeit noch 85 Sekunden.
Während
Bekele am Sonntag in Moskau gewann, stellte Gebrselassie in Alphen (Holland)
mit 1:11:37 Stunden einen neuen Weltrekord über 25 km auf. Zuvor hatte er in
diesem Jahr bereits den Halbmarathon-Weltrekord auf 58:55 Minuten geschraubt.
Je erfolgreicher Gebrselassie auf der
Straße wird, desto mehr wird Bekele angespornt sein, ihm auch diese Rekorde
abzunehmen.
Doch dem Straßenlauf dürfte er sich wohl erst widmen, wenn Haile
Gebrselassie seine Karriere beendet hat. Dafür wird Jos Hermens sorgen.