Mit einem großem Bahnhof, einem Chor und einer einer Big-Band
("There is a hero") der Gustav-Heinemann-Oberschule wurde die
Olympiasiegerin von Sydney und letztjährige Siegerin des real,-
BERLIN-MARATHON Naoko Takahashi (JAP) heute mittag am Flughafen Tegel
empfangen. Begeisterte Schüler des Japanisch-Kurses unter Anleitung des
Schuldirektors Karl Pentzliehn schwenkten japanische Fahnen und hielten
Spruchbänder in japanischer Sprache.
Einen großen Blumenstrauß erhielt Naoko von Race Director Horst
Milde, der sie als Erster begrüßte, zum Empfang. Als Höhepunkt
stimmte der vielstimmige Schulchor sogar ein japanisches Volkslied an. Die
Gustav-Heinemann-Oberschule ist die einzige Berliner Schule, die Japanisch als
zweite Fremdsprache anbietet. Über 150 Schülern nutzen diese
Möglichkeit. Naoko Takahashi war völlig überrascht und
überwältigt. Im letzten Jahr waren doch nur einige japanische
Kamerateams am Flughafen, aber in diesem Jahr kam es jedoch zu einem
Massenauflauf.
Die Erklärung ist einfach: Bei ihrem Sieg beim letztjährigen
real,- BERLIN-MARATHON eroberte Naoko Takahashi nicht nur den Weltrekord
für sich sondern auch die Herzen der Berliner (die der Japaner hat sie
schon lange). Eine große japanische Kolonie schwenkte
National-Fähnchen und applaudierte der Nationaheroin, die mit ihrem
Trainer Yoshio Koide und weiteren Begleitern eintraf und von einem großen
Aufgebot von Presse, Funk und mehreren Fernseh-Anstalten zu vielen Interviews
gleich Rede und Antwort stehen mußte. Dass der Marathon in der Stadt ist,
merken die Berliner auch an den über 700 Streckenschildern, die vor knapp
zwei Wochen an den Berliner Laternen des Streckenverlaufs über 42.195 km
(mit 1.5 km Draht) befestigt wurden. Dabei unterlief den fleissigen Helfern ein
Lapsus: Anstelle von der Potsdamer Straße kommend die Schilder in der
Grunewaldstraße aufzuhängen, folgten sie einfach dem
Straßenverlauf und erklärten kurzfristig die Hauptstraße in
Schöneberg zur offiziellen Rennstrecke. Erst durch aufmerksame Berliner
Läufer wurden die Organisatoren vom SCC im eigenen Internet-Forum darauf
aufmerksam gemacht. Ob Horst Milde im Führfahrzeug am Marathontag, dem 29.
September jedoch den Streckenschildern gefolgt wäre oder seiner Erfahrung
und Kenntnis der Strecke nach, ist eine ganz andere Frage.