<p">Claudia
Dreher (Gänsefurther SB) ist zum zweiten Mal bei Europameisterschaften dabei.
1998 wurde sie mit 2:31:10 Zehnte im Marathon. Die 35-jährige Magdeburgerin
WM-Neunte von 1999 (2:29:22) wird am Sonnabend, eine Woche nach ihrem Sieg bei
der Vattenfall City-Nacht, beim EM-Marathon in Göteborg an den Start gehen. Um
12.10 Uhr werden die Frauen auf Schwedens Straßen auf die 42,195 km lange
Strecke gehen.
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Wie liefen
in diesem Jahr Ihre Vorbereitungen auf die Europameisterschaften?
Claudia
Dreher: „Ich habe mich
in den letzten Wochen in Kienbaum vorbereitet. Es war unglaublich hart, denn
das Wetter war einfach zu warm. Wir hatten in Berlin Temperaturen an die 40
Grad. Gerade die Regeneration war schwer. Man konnte nachts nicht schlafen und
war die ganze Zeit nur am trinken und musste dementsprechend oft austreten.
Besonders kompliziert waren die langen Läufe, denn bei weit über 30 Grad
braucht man viele Getränke, Schwämme und Eis. Da hat mich mein Mann Bodo
bestmöglich unterstützt. Manchmal musste er sogar tragbare Eistruhen mit zum
Training nehmen. Aber unterm Strich habe ich die Vorbereitungen ganz gut
durchziehen können.“
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Die Vattenfall
City-Nacht in Berlin war am 5. August Ihr letzter Test vor Göteborg. War es
mehr als nur ein gutes Rennen, bei dem Sie als Siegerin hervorgegangen sind?
Claudia Dreher: „Jedes Mal wenn ich die Vattenfall City-Nacht in
Berlin gelaufen bin, dann habe ich danach auch immer einen guten Marathon
laufen können. Ein bisschen Aberglaube ist also schon dabei. Ich mag die
City-Nacht aber auch von der Atmosphäre her sehr gerne, und da der Termin
diesmal genau auf meine letzte schnelle Trainingseinheit gefallen ist und ich
mich in Kienbaum befand, hatte ich die Wahl – entweder morgens 10 km flott
alleine laufen oder abends mit 8.000 Läufern zusammen. Die Entscheidung ist mir
natürlich nicht schwer gefallen. Und nach dem tollen Ergebnis bei der
City-Nacht freue ich mich schon auf den Marathon in Göteborg.“
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Was nehmen
Sie sich bei den Europameisterschaften vor?
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Claudia
Dreher: „Was in der
Einzelplatzierung drin ist, ist schwer zu sagen. Das Marathonniveau ist in
Europa sehr hoch und viele, wie Bruna Genovese aus Italien, sind schon sehr
schnell in diesem Jahr gelaufen, aber Meisterschaftsrennen haben ja bekanntlich
ihre eigenen Gesetze. Zu der Einzelplatzierung kommt aber auch die
Mannschaftswertung. Im Hinterkopf haben wir eine Mannschaftsmedaille. Es wird
nicht leicht, aber ich glaube schon, dass wir es packen
können. Aber jede von uns läuft zunächst ihr eigenes Rennen, denn wir
möchten ja alle mit unserem guten Einzelergebnis zu einer guten
Mannschaftsleistung beitragen. Sollte sich im Rennverlauf eine gute
Konstellation ergeben, so dass man sich gegenseitig unterstützen und etwas
pushen kann, dann werden wir das sicherlich tun - keine Frage. Sport ist für
mich mehr als nur Sieg und Niederlage. Fairness, Respekt, Anerkennung und
Teamspirit gehören für mich genauso dazu.“
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Wen sehen
Sie als Favoritin bei den Europameisterschaften im Marathon?
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Claudia
Dreher:
„Favorisiert sind für mich die russischen Läuferinnen – allen voran die
Siegerin des letzten Frankfurt Marathon, Alevtina Biktimirova. Und ein Blick in
die europäische Jahresbestenliste zeigt allein zehn Russinnen in den Top 20.
Aber auch die Italienerinnen um Bruna Genovese, die beim Boston-Marathon den
fünften Platz belegte, kann und wird sicherlich ein Wörtchen mitreden.“
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Haben Sie
eine bestimmte Taktik oder wollen Sie am Samstag mal schauen wie das Rennen
sich entwickelt?
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Claudia
Dreher: „Ich werde
erst einmal schauen, wie sich das Rennen entwickelt und dann auf meine Stärken vertrauen,
um zum richtigen Zeitpunkt gut und richtig agieren zu können.“
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