Jeder kennt ihn, jeder fürchtet ihn und wenn er einen einholt, ist das noch lange keine Schmach, denn der Mann mit dem Hammer kann jeden treffen, und im Besenwagen ist die Stimmung meist doch nicht so geknickt, wie man annehmen mag. Der Besenwagen ist seit Anfang an beim BERLIN-MARATHON im Einsatz, also seit 38 Jahren. In Wirklichkeit sind es zwei Reisebusse, die hinter dem Feld herfahren.
Die Reise des Besenwagens beginnt, sobald der letzte Läufer die Siegessäule, also ca. 300 m nach dem Start passiert hat. In der Regel ist dies eine gute halbe Stunde nach dem ersten Startschuss um 9 Uhr. Der Bus fährt auf der virtuellen Zeitlinie, die die maximale Dauer darstellen soll, in der dieser Marathon beendet ist.
Insgesamt haben die Läufer gut 6,5 Std. Zeit, die Distanz von 42,195 km zu laufen, allerdings zählt diese Zeit ab dem ersten Startschuss (9 Uhr), und da sich der Start von über 40.000 Sportlern eine gute halbe Stunde hinzieht, kann man von sechseinhalb Stunden ausgehen. Die individuelle Zeit eines Läufers wird über den Zeitmesschip erfasst, der am Sportschuh befestigt wirdt.
Der Besenbus fährt dann im gebührenden Abstand hinter den letzten Läufern und begrenzt damit das Teilnehmerfeld. Zuweilen haben Teilnehmer körperliche Beschwerden, so dass sie den Marathon nicht fortsetzen können. Je nach Schweregrad übernimmt dann der medizinische Hilfsdienst die Betreuung der Sportler, oder sie nehmen den Besenbus, um sich in das Zielgebiet fahren zu lassen.
Fällt ein Teilnehmer aus dem angegebenen Zeitfenster, wird er vom \"Besenmann\" angesprochen und erhält drei Optionen: zügiger zu laufen, auf den Bürgersteig auszuweichen und auf eigene Verantwortung weiterlaufen oder in den Bus zu steigen. Damit ist der Läufer aus dem Wettbewerb ausgeschieden und wird nicht in der Ergebnisliste erfasst. Diese Maßnahme begründet sich daher, dass jede Veranstaltung auf öffentlichen Straßen zeitlich begrenzt ist und nach einer bestimmten Zeit jeder Straßenzug für den Verkehr wieder freigegeben werden muss.
Der Besenwagen ist dafür zuständig, dass dann auch wirklich kein Läufer mehr auf der Straße läuft - zum Wohle der Autofahrer und zum Leidwesen jener, die es trifft. Je weiter das Rennen voranschreitet umso tragischer natürlich, wenn er einen \"einsammelt\". Unter den Linden ist dann Schluss mit dem Einsammeln und alle freiwilligen oder unfreiwilligen Besenwagenmitfahrer kommen abschließend in den Genuss durch das Brandenburger Tor gefahren zu werden, von anerkennenden Applaus der vielen Zuschauer trotz des Aufgebens begleitet, werden sie dann am Ende im Zielgebiet entlassen.