Kenenisa Bekele hat den ersten seiner beiden Titel bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften erfolgreich verteidigt. Der Äthiopier siegte in St. Galmier (Frankreich) über die Kurzstrecke von 4,196 km in 11:33 Minuten mit fünf Sekunden Vorsprung vor Abraham Chebii.
Kenenisa Bekele |
Abraham Chebii |
Der Kenianer, der in dem hochklassig besetzten Feld ebenfalls eine starke Leistung zeigte, läuft für das neue KIMbia-Team und wird betreut vom Berliner Coach Dieter Hogen. Somit gab es in einem Wettbewerb, in dem die Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) seit Jahren keine Rolle mehr spielen, immerhin doch noch einen deutschen Erfolg. Dieter Hogen hatte noch einen zweiten kenianischen Läufer im Feld. Sammy Kipketer lief lange in der Spitzengruppe, fiel am Ende aber noch auf Rang 17 zurück (12:01 Minuten).
Dritter wurde mit Isaac Kiprono Songok ein weiterer Kenianer (11:39). Bekele wird nun morgen auch über die Langstrecke antreten und könnte zum vierten Mal in Folge beide Titel bei der Cross-WM gewinnen, was eine einmalige Leistung wäre. „Es war ein sehr schwieriges Rennen für mich – in meinem Herzen gibt es zweierlei Gefühle: Trauer und Freude“, erklärte der 22-jährige 10.000-m-Olympiasieger, dessen Verlobte Anfang Januar verstorben war.
„Ich bin froh über die Silbermedaille, denn es war mein erstes großes internationales Rennen in diesem Jahr. Ich gratuliere Kenenisa zu seinem Sieg“, erklärte Abraham Chebii. Auf dem letzten Kilometer eines spannenden Rennens schien es zunächst so, als ob Chebii die Lücke zu Bekele schließen und den Äthiopier mit seinem gefürchteten Endspurt vielleicht sogar schlagen könnte. „Doch in dem Augenblick, als ich beschleunigen wollte, kam eine Matschpassage – deswegen konnte ich meinen Plan nicht umsetzen. Aber so etwas kann passieren in einem Crossrennen“, erklärte Abraham Chebii.
Bei den Frauen stand am ersten Tag die Langstrecke auf dem Programm. Weltmeisterin über die 8,108 km lange Distanz wurde die äthiopische 5.000-m-Weltmeisterin von 2003, Tirunesh Dibaba. Die erst 19-Jährige lief 26:34 Minuten und sicherte sich ebenso wie Bekele eine Prämie von 30.000 US-Dollar. Silber ging an die Kenianerin Alice Timbilili, und Bronze gewann Werknesh Kidane (Äthiopien), die mit 26:37 Minuten zeitgleich mit Timbilili das Ziel erreichte. Titelverteidigerin Benita Johnson (Australien) belegte mit 21 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Rang sieben in 26:55 Minuten.
Auf Rang 22 schlug sich Susanne Ritter (Saar 05) in 28:43 Minuten einmal mehr achtbar bei der Cross-WM. Damit war die 26-Jährige genau einen Platz besser als vor einem Jahr bei der WM in Brüssel. Die einzige weitere Starterin des deutschen Mini-Aufgebotes an diesem Wochenende, Julia Viellehner (TSV Winhöring), belegte Rang 75 in 31:20 Minuten.