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Darmstadt-Cross als erste Standortbestimmung

Artikel des Running News Network - runnn.com

Deutscher Cross-Cup startet wieder 2008

Kaum sind die letzten attraktiven Straßenläufe der Saison wie die Marathonläufe in Berlin, Köln oder Frankfurt gelaufen, startet bereits hierzulande schon die Cross-Saison. Allerdings wird man hier vergeblich die Protagonisten der vergangenen Woche suchen, denn diese gehen in die verdiente Regenerationspause. Start frei jedoch für die eher kürzer orientierten Läufer der Mittel- und Langstrecken, soweit allerdings diese Crosslaufen als ein probates Mittel für eine (erfolgreiche) Sommersaison sehen.

Mit den Cross-Europameisterschaften im spanischen Toro (9. Dezember) steht allerdings schon in wenigen Wochen ein erster internationaler Höhepunkt an, bei dem auch die deutschen Läufer, vor allem im Nachwuchsbereich, ein gewichtiges Wort mitsprechen möchten.

Noch in bester Erinnerung ist zumindest für alle Beteiligten das „Abenteuer“ Mombasa, dem Austragungsort der Cross-Weltmeisterschaften im März dieses Jahres. „Bei der EM können wir etwas reißen“, versprachen sich unisono die deutschen Junioren Thorsten Baumeister, Matti Markowski, Rico Schwarz und Manuel Stöckert nach dem zwölften WM-Platz als zugleich bestes europäisches Team vor Großbritannien, Italien und Spanien. Die Chancen dazu stehen nicht einmal so schlecht, schließlich steht auch der überraschend bei der letztjährigen Titelhatz im italienischen San Giorgio su Legnano bei Mailand als Siebter überraschende Leverkusener Alexander Hahn zur Verfügung.
Während die Junioren (U 19) vor den Toren Mailands als Siebter doch hinter den Erwartungen zurück blieben, belegten die Juniorinnen (U 19) um die EM-Neunte Julia Hiller den fünften Platz.

Auch wenn die große Crosskultur in Deutschland zweifellos fehlt, gibt es einige (wenige) Veranstaltungen, die den Stellenwert des Querfeldeinlaufens ausmachen. Als bestbesetzter Cross gilt dabei der Darmstadt-Cross, vor zwei Jahren Austragungsort der deutschen Meisterschaften, der immer wieder mit attraktiven Feldern und innovativen Einfällen seine führende Position hierzulande unterstreicht. Am 18. November wird nicht nur der DLV seine EM-Sichtung vornehmen, sondern auch die benachbarten Verbände in Österreich und der Schweiz selektieren ihre Starter für die Europameisterschaften.
Die Lichtwiese unweit des Hochschulstadions ist dabei ein flacher, alleine durch Richtungswechsel den Rhythmus unterbrechender Parcours, der allerdings in dieser Form den internationalen Gepflogenheiten am ehesten entspricht. Ausgedient haben längst anspruchsvolle Geländeparcours wie am Teufelsberg in Berlin. Alleine lang anhaltende Regenfälle wie seinerzeit bei den Titelkämpfen in Regensburg machen Crosslaufen hierzulande zu einem spektakulären Erlebnis.

„Wir werden bei der EM mit kompletten Nachwuchsmannschaften an den Start gehen und mit auch die Initiative der EAA unterstützen“, gibt Langstrecken-Bundestrainer Detlef Uhlemann die Marschrichtung vor. „Als Hauptnominierungs-Kriterium gilt der Darmstadt-Cross. Allerdings werden wir bei den Männern und Frauen keine Mannschaften entsenden!“
Angesichts der geringen Leistungsdichte bei den Männern und Frauen eine sicherlich nachvollziehbare Entscheidung, zumal alle Marathon orientierten Läufer nach ihren Herbsteinsätzen zumeist noch nicht zur Verfügung stehen.

Crosslaufen als willkommene Schulung für Tempohärte und Willensstärke gilt allerdings trotz der Hallenorientierung mancher Mittel- und Langstreckler weiterhin als wichtiges Element im Jahresaufbau. So finden sich in Darmstadt auch Athleten wie Arne Gabius, Filmon Girmai oder Antje Möldner an der Startlinie wieder zu einer ersten Standortbestimmung.
DLV-Cross-Berater Wilfried Raatz, zugleich Veranstalter des Darmstadt-Cross, hat übrigens seitens des DLV-Präsidiums auch grünes Licht für die (Wieder-)Einführung des Deutschen Cross-Cups erhalten, der 2008 mit drei Wertungsläufen starten wird. Dieser musste 2003 mangels finanzieller Unterstützung durch Sponsoren und des DLV gestrichen werden, nachdem die Wettbewerbe vor allem in Neuss und Darmstadt, aber auch anfangs auch in Köln und Berlin durchaus ein hohes Ansehen innerhalb der Mittel- und Langstreckentrainer hatten.

Beim Neustart des Deutschen Cross-Cup ruht die Verantwortung allerdings erneut auf Veranstalterseite. Während in Neukirchen/ Grevenbroich (2. Februar) und Darmstadt (23. November) bewährte Strecken und Strukturen parat stehen, versucht sich erstmals mit dem TV Huchenfeld in Pforzheim (8. November) ein neuer Veranstalter, allerdings der Verein des amtierenden deutschen Crossmeisters Stefan Hohl.

Wilfried Raatz

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