Die Japanerin kann bei ihrem ersten Marathon nach Sydney als erste Frau die
Schallgrenze von 2:20 Stunden durchbrechen
Die Sensation wurde am Montag Mittag offiziell verbreitet –
zunächst in Japan und dann in Berlin: Naoka Takahashi wird am 30.
September beim real,- BERLIN-MARATHON am Start stehen. Die Verpflichtung der
Marathon-Olympiasiegerin ist der spektakulärste Coup in der Geschichte des
Rennens. Und damit sorgten die Veranstalter des real,- BERLIN-MARATHON schon
vor dem Start für weltweites Aufsehen.
Zum ersten Mal wird bei dem größten deutschen Marathonlauf, bei
dem die Rekordzahl von über 36.000 Teilnehmern erwartet wird, eine
Olympiasiegerin zum Elitefeld gehören. Naoko Takahashi läuft in
Berlin ihren ersten Marathon nach dem Triumph von Sydney. „Ich bin froh,
dass ich nun definitiv weiß, dass der real,- BERLIN-MARATHON mein
nächstes großes Rennen sein wird“, sagte Naoko Takahashi und
fügte hinzu: „Es bleibt mir nicht viel Zeit übrig, so dass ich
mich auf jeden einzelnen Trainingstag konzentrieren werde. Ich werde alles tun,
um ein gutes Resultat zu erreichen.“
Die endgültige Entscheidung hat jedoch ihr Trainer Yoshio Koide
getroffen. Zur Wahl stand zuletzt neben dem real,- BERLIN-MARATHON auch der
Chicago-Marathon. Beide Rennen verfügen über eine schnelle Strecke,
doch für Berlin sprach, dass der Kurs weniger windanfällig ist.
Yoshio Koide war bereits am Tag nach dem Rotterdam-Marathon in Berlin und hat
sich den Kurs von den Organisatoren zeigen lassen.
Über ihre Zeitziele hat Naoko Takahashi bislang nichts gesagt, doch ist
damit zu rechnen, dass sie, die entsprechende Form und die entsprechenden
Rahmenbedingungen vorausgesetzt, versuchen wird, als erste Frau die klassischen
42,195 km unter 2:20 Stunden zu rennen. In Japan ist Naoko Takahashi seit ihrem
Olympiasieg eine Volksheldin, in Berlin wird ihr Portrait die Medaillen und
Urkunden des real,- BERLIN-MARATHON zieren.
Naoko Takahashi gilt als derzeit populärste Frau ihres Landes, weil sie
in einer Sportart den größtmöglichen Erfolg hat, mit der sich
die Japaner identifizieren. Mit ihrer freundlichen Art hat sie die Herzen ihrer
Landsleute erobert, zudem stammt die Läuferin aus armen Verhältnissen
– sie schaffte also die Bilderbuchkarriere. Marathon ist in Japan derart
populär, dass man davon ausgehen kann, dass der real,- BERLIN-MARATHON im
japanischen Fernsehen live gesendet wird. Und die Einschaltquoten dürften
dann jene in Deutschland sogar übertreffen. Für den real,-
BERLIN-MARATHON bedeutet alleine schon der Start von Naoko Takahashi eine
riesige internationale Werbung. In Japan sorgte der real,- BERLIN-MARATHON in
den vergangenen Jahren schon zweimal für Schlagzeilen: 1999 lief der
Japaner Takayuki Inubushi in 2:06:57 Stunden als Zweiter einen Asienrekord, im
vergangenen Jahr gab es den ersten japanischen Triumph durch Kazumi Matsuo.
Vor drei Jahren sorgte Naoko Takahashi zum ersten Mal international für
Aufsehen. Damals gewann sie bei den Asienspielen den Marathon in der
kontinentalen Bestzeit von 2:21:47 Stunden. Noch heute steht sie damit an
siebenter Stelle der ewigen Bestenliste. So überraschend war ihre damalige
Leistung, dass es der deutsche Marathon-Frauenbundestrainer einfach nicht
glauben wollte. Internationale Fachleute sprachen schon damals vom besten
Marathonlauf einer Frau aller Zeiten, denn Naoko Takahashi lief ein Solorennen
bei 32 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Eine sensationelle
Leistung, die für den real,- BERLIN-MARATHON alles möglich erscheinen
lässt.