Aufgehende Sonne, Temperaturen von fast 15 Grad, wer hätte gedacht, dass das mal Wetterwerte eines Frankfurt Marathons Ende Oktober sind? Aber beim Wetter ist ja sowieso nichts mehr so ganz normal. Und sicher war das mit ein Grund für die Rekordmeldezahlen, sowohl im Läuferfeld als auch bei den Handbikern. Tolle Stimmung herrschte schon Freitag und Samstag bei der Startnummernausgabe, welche wieder von den Verantwortlichen der Handbike Citymarathon Trophy durchgeführt wurde. Frankfurt bietet hier den Marathon der kurzen Wege, Hotel, Marathonmesse und Rahmenprogramm in der immer wieder beeindruckenden Festhalle liegen insgesamt in einem Kilometer, was vieles sehr einfach macht.
Handbiker unter dem Messeturm
Mit einer Stunde mehr Schlaf in den Knochen versammelten sich ab halb 10 knapp 80 Handbikerinnen und Handbiker unter dem Messeturm. Noch war’s kühl, aber hinter der Spitze des Messeturms machte sich langsam die Sonne platz. Mit dabei die Schirmherren Rudi Altig und Christian Meyer. Gerade deren Anwesenheit rückte das Handbikerennen noch mehr in den Focus der Pressevertreter. Etwas nervös und schwierig gestaltete sich die Startaufstellung. Leider konnte so nicht jeder von dem für ihn vorgesehenen Platz starten. Egal, pünktlich um 10:10 ging’s über die Startmatten. Christian Meyer sollte eigentlich den Startschuss geben, aber die Pistole wollte nicht. Davon ließ sich aber keiner aufhalten.
Riesen-Gruppe
Fast das komplette Feld passierte zusammen die erste Linkskurve, aber dann auf dem Weg hoch zur Alten Oper gab’s die ersten Selektionen. Gegenüber den Vorjahren setzen sich nicht 3 Mann ab, nein eine Riesen-Gruppe mit 15 Mann fuhr vorne raus, unter ihnen alle Favoriten um Wim Decleir, Johan Reekers und Torsten Purschke. Bis hier war die Welt noch in Ordnung, doch aufgrund der geringen Startabstände
Handbiker/Skater
Handbiker/Skater und des in diesem Jahr wesentlich höher einzuschätzenden Skaterfeld kam es schon bei Kilometer 20 zum Zusammenschluss. Im Windschatten der Skater fährt sich ganz gut und so wollte da keiner abreißen lassen. Dies führte zu einigen gefährlichen Situationen und Wortgefechten auf der Strecke. Leider konnten die Skater nicht wegfahren und die Handbiker ließen nicht locker und so kam es wies kommen mußte, man bog zusammen auf die Zielgerade ein. Diese nicht ganz einfache Spurtsituation meisterte der Belgier Wim Decleir am Besten und holte sich seinen ersten Sieg in Frankfurt vor Johan Reekers und Mathias Pieroth.
Weltbestzeit
Bei den Frauen war die Entscheidung nicht ganz so spannend aber dafür mit einer neuen Weltbestzeit umso erfreulicher. Andrea Eskau konnte fast die ganze Strecke an der Spitzengruppe der Männer dranbleiben. So kam es zu dieser phantastischen Weltbestzeit von 1:13:15! Unglaublich! Monique van der Vorst, angeschlagen ins Rennen gegangen, mußte schon früh reißen lassen, aber ihr zweiter Platz war ungefährdet. 3. wurde Dorothee Vieth aus Hamburg. Ähnlich unspannend fiel die Entscheidung in Division A, hier drehte der Franzose Alain Quittet einsam an seiner Kurbel und gewann vor Georg Dress und Bernd Jost.
Rudi Altig
Diesmal mußte man nach Zieldurchfahrt nicht eilig zum Auto um warme Sachen zu holen, die Sonne war da und es war wie bei einem Frühjahrsmarathon. Mittendrin unter den Finishern Rudi Altig und Christian Meyer. Abgerundet wurde das Rennen mit der Einfahrt in die Festhalle zur Siegerehrung der ersten drei Frauen und Männer. Ein unglaubliches Gefühl.
Jetzt ist aber erstmal Schluß! Am 2. April geht’s in Bonn wieder los.
Uwe Herrmann