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Die Läufe bei der WM: Radcliffe, Dibaba, Bekele versuchen das Doppel

Heute - Sonnabend - in Helsinki:

20:15 Uhr - 10.000 m Finale der Frauen (mit Sabrina Mockenhaupt) - sie will beste Europäerin werden.

Die Bilder aus Athen sind noch in guter Erinnerung: Paula Radcliffe, die große Marathon-Favoritin, saß heulend am Straßenrand. Nach dem Marathon-Schock versuchte es die Engländerin wenige Tage später über 10.000 m – und scheiterte erneut. Der schwärzesten Stunde in der Laufbahn der Paula Radcliffe soll nun ein Jahr später bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki der größte Triumph folgen. Die 31-jährige Marathon-Weltrekordlerin (2:15:25 Stunden) wird am Auftakttag der Titelkämpfe auch über 10.000 m starten.

Konzentration gilt dem Marathon

Es gibt unterschiedliche Ansichten dazu, ob sich Paula Radcliffe mit diesem Doppelstart einen Gefallen tut oder sich möglicherweise erneut die Chance auf eine große Goldmedaille nimmt. Noch nie hat die Engländerin bei einer WM im Sommer oder bei Olympischen Spielen gewonnen. Doch Paula Radcliffe sieht die 10.000 m angeblich nicht zu verbissen: „Meine Konzentration gilt dem Marathon.“ Über 10.000 m ist vor allen die Äthiopierin Tirunesh Dibaba stark einzuschätzen, aber auch deren Schwester Ejegayehu und die dritte Äthiopierin Werknesh Kidane sind stark einzuschätzen. Zudem ist die mehrfache Cross-Weltmeisterin Edith Masai (Kenia) in dem Rennen, in dem es ein Erfolg wäre, wenn sich Sabrina Mockenhaupt (Saar 05) unter den ersten zehn platzieren könnte.

Im Marathon, der am Schlusstag der Titelkämpfe stattfinden wird, gilt Paula Radcliffe unter normalen Umständen als große Favoritin. Doch vor allen auf die kenianische Titelverteidigerin Catherina Ndereba und die Japanerinnen wird sie aufpassen müssen. Ein anderes Doppel versucht Tirunesh Dibaba, die neben den 10.000 m auch über 5.000 m antreten wird.

3000 m Hindernislauf der Frauen

Im erstmals bei der WM stattfindenden 3000 m Hindernislauf startet Dorcus Inzikuru (Uganda) als mit Abstand schnellste dieses Jahres (9:15,04 Minuten) als Favoritin. Über 800 m sind die Russinnen die Favoritin, besonders Tatyana Andrianova. Über 1.500 m ist mit Yuliya Chizhenko eine Russin die Nummer dieser Saison.

Auch bei den Männern gibt es den Versuch einen Doppel-Triumphes: Kenenisa Bekele (Äthiopien) möchte zum ersten Mal über 5.000 und 10.000 m gewinnen. Ins Rennen um Marathon-Gold geht der italienische Olympiasieger Stefano Baldini. Er trifft auf Titelverteidiger Jaouad Gharib (Marokko), den Spanier Julio Rey und Toshinari Takaoka (Japan).

800 m und 1500 m der Männer sind offen 

Während über 3000 m Hindernis kein Weg an Weltrekordler Saif Saaeed Shaheen (Katar) vorbeiführt, sind die 800 m und 1500 m offener. Mbulaeni Mulaudzi (Südafrika), Wilfred Bungei (Kenia) und Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russia) sind Favoriten über 800 m. Über 1500 m sind es Rashid Ramzi (Bahrein), Daniel Komen (Kenia) und, wer weiß, vielleicht auch Alan Webb (USA).

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