Inline-Sieger Widmer: Shootingstar aus der Schweizer Talentschmiede
Die Schweiz gilt schon seit vielen Jahren als eine der Talentschmieden im Inline-Sport. Mit Severin Widmer gibt es einen neuen eidgenössischen Shootingstar. Der 22-jährige vom Luigino Rollerblade World Team hat nach dem Vattenfall BERLINER HALBMARATHON im Frühjahr nun mit dem real,- BERLIN-MARATHON auch das weltweit prestigeträchtigste Rennen der Inliner gewonnen. Severin Widmer kommt aus Obergösgen im nördlichen Teil des Alpenlandes und steht schon sein halbes Leben lang auf Rollen. Seit mehr als zehn Jahren startet er bei Inline-Rennen, davor spielte er in der Inline-Hockey-Mannschaft seines Dorfes. Trotz zahlreicher Siege und Podiumsplätze bei internationalen Meisterschaften und im World Inline Cup bezeichnet der schüchtern wirkende Sportler sich selbst nicht als Profi, seinen Lebensunterhalt verdient er als Konstrukteur.
Mit dem Sieg beim real,- BERLIN-MARATHON ist für Widmer ein Traum in Erfüllung gegangen. Ganz bewusst hat er sich gegen eine Teilnahme bei den diesjährigen Weltmeisterschaften entschieden – Widmers Fokus liegt ganz und gar auf der Straße. Und da lässt er sich auch von Dauerregen nicht aus der Ruhe bringen. „Mir hat der Regen nichts ausgemacht. Wir führen zwar kein spezifisches Regentraining durch, skaten jedoch bei jedem Wetter draußen“, so eines der Erfolgsrezepte des Schweizers, der selbst seinen Ehrgeiz als seine größte Stärke angibt. Zunächst in einer Gruppe von 20, später nur noch zehn Fahrern hat er von Anfang an das hohe Streckentempo in Berlin mitbestimmt. „In gefährliche Situationen sind wir trotz glitschigen Stellen und schwieriger Unterlage nie gekommen“, sagte Widmer. Seine Siegeszeit von 1:09:19 h stellt einen Rekord da. Schneller waren die Inline-Skater bei Regen noch nie unterwegs.
Inline-Siegerin Giovanna Turchiarelli: befreit vom Los der ewigen Zweiten
„Cecilia Baena war diejenige, die ich schlagen musste“, so Giovanna Turchiarelli vom Alessi World Team nach ihrem Sieg beim 37. real,- BERLIN-MARATHON Inline-Skating. Vor vier Jahren stand sie als Marathon-Siegerin bereits ganz oben auf dem Podest in Berlin, in den vergangenen zwei Jahren war sie jeweils „nur“ zweite – und immer war es die Kolumbianerin Baena, die ihren Sieg vereitelte. In einem grandiosen Zielsprint drehte Turchiarelli in diesem Jahr den Spieß um und verwies die haushohe Favoritin Baena auf Rang zwei. Und das trotz Regen und der Übermacht des Powerslide Matter World Teams. „Ich hatte im Vorfeld gehofft, dass es nicht regnen würde. Normalerweise liegt mir Regen nicht so, aber heute hat trotz Regen alles gepasst“, freute sich die 26-jährige. Das Powerslide Matter World Team von Cecilia Baena hat in dieser Saison alle Rennen dominiert, ein stärkeres Team gibt es nicht. Giovanna fährt für das Alessi World Team. „Mein Team konnte mir leider wenig helfen, ich musste mich an Powerslide halten, um eine Chance zu haben“, gesteht sie nach dem Rennen.
Giovanna Turchiarelli, die schon zahlreiche TopPlatzierungen im WIC und bei Welt- und Europameisterschaften erzielt hat, lebt im süditalienischen Foggia, wo sie neben dem Sport Wirtschaft studiert. Ein dichter Rennkalender, lange Anreisezeiten, Teamtraining und das Studium füllen ihr Leben aus – wenn dennoch Zeit bleibt, verbringt sie diese am liebsten mit ihrer Familie und Freunden.