Es wäre vielleicht eine Frage für einen Quizmaster, der gern in Sachen
Leichtathletik forscht: Warum wird der Standard Chartered Dubai Marathon 2006
mit sechs Wochen Verspätung starten? Das neue Datum vom 17. Februar statt des
6. Januars erklärt sich folgenderweise: zwei Tage vor dem Rennen kam die
Nachricht, dass Sheikh Maktoum bin Raschid al-Maktoum gestorben sei. Sofort
fing die offizielle Trauer für den regierenden Emir an und zwar über 40 Tage.
Die meisten Athleten sowie Manager und Journalisten, waren schon in Dubai oder
hatten die Nachricht sogar auf dem Flug in die Vereinigten Emirate bekommen
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Als der Staat im Persischen Golf trauerte, befassten sich Athleten und
Trainer mit einer ungewöhnlichen Frage: Wenn der Marathon vor allem ein
Höhepunkt im Trainingsjahr ist, wie könnte man diese Pläne nun ändern, um dann
innerhalb von sechs Wochen wieder die bestmögliche Leistung zu bringen? Zane
Bransen stammt aus Kentucky in den USA, ist Manager und Trainer und wohnt seit
Jahren in Belgrad. Der ehemalige Hindernisläufer von der Universität von
Eastern Tennessee berät unter anderen Jimmy Muindi aus Kenia, den mehrfachen
Sieger des Honolulu-Marathons. Am Tag der traurigen Nachricht machte er schon
neue Pläne: "Es wird leichter mit einer Verschiebung von sechs Wochen zu
arbeiten statt nur mit zwei. Meine Läufer fliegen nach Kenia zurück, sie werden
an ein paar Rennen teilnehmen, vielleicht den Militär-Crosslaufmeisterschaften.
Wenn sie sich nicht ,totrennen’, werden sie die Verschiebung verkraften."
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Im vorigen Jahr feierten die Äthiopier einen Doppelsieg: Dejene Guta siegtemit 2:10:49 während Diribe Hunde den Frauentitel mit 2:39:08 gewann. Der Sieg
beim zweiten Marathon außerhalb von Äthiopien bedeutete eine große Steigerung
für Guta. Beim ausländischen Debüt in Japan war alles schief gegangen:
"Ich war krank und bin nur 2:17 gelaufen. Nach meinem Gewinn in Dubai habe
ich die Chance, in New York, Boston oder London zu laufen." Starke Konkurrenz
bieten die anderen Läufer aus Afrika, die sechsmal hintereinander den Männertitel
gewonnen haben. Joseph Kahugu aus Kenia hält die Streckenrekord mit einem beeindruckenden
2:09:33 (2003), während die Russin Albina Ivanova mit 2:33:31 in 2002 bis jetzt
die schnellste Frau gewesen ist. Zu dieser Jahreszeit ist die
Tagesdurchschnittstemperatur 25 Grad Celsius, aber bei einem Rennen am frühen
Morgen liegt sie weit unter 20 Grad – gute Bedingungen für schnelle Zeiten.
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Dubai
ist eine sportbegeisterte Stadt, wo internationale Veranstaltungen im
Pferderennen, Tennis, Golf und Rugby hohes Profil haben. Seit 2000 ist der
Marathon die Hauptattraktion in einer einheimischen Laufszene, die sich jetzt
auf der internationalen Ebene aufbaut; nicht zuletzt weil das Preisgeld $
25.000 für den Sieg beträgt. Dubai ist auch als Einkaufszentrum für Touristen
weltweit berühmt. Bei jenem Preisgeld würde es sich lohnen.
ANDY
EDWARDS