<p">In London wird am Sonntag der hochkarätigste Marathon des Jahres
gestartet, obwohl die Organisatoren die verletzungsbedingten Absagen der beiden
Weltrekordler Paul Tergat (Kenia) und Paula Radcliffe (Großbritannien)
verkraften musste. Doch es sind immer noch genügend Stars im Rennen. So trifft
der Olympiasieger Stefano Baldini (Italien) auf den Weltmeister Jaouad Gharib
(Marokko), und dann läuft auch noch der Äthiopier Haile Gebrselassie. Dabei
geht es ums Prestige und um viel Geld: Nicht nur um die Londoner Prämien wird
gelaufen sondern auch um die Punkte für den Millionen-Jackpot der neuen World
Marathon Majors-Serie. Der Flora London-Marathon wird aber nicht nur das
bestbesetzte Rennen über die klassischen 42,195 km sein sondern auch das größte
im Frühjahr. Rund 35.000 Läufer gehen am Sonntag an den Start, mehrere
Millionen Zuschauer werden an der Strecke erwartet. Haile Gebrselassie und
Deena Kastor (USA) sind die Londoner Wettfavoriten.
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Für die Topstars geht es um Platzierungsgelder in einer
Gesamthöhe von knapp 300.000 Dollar. 55.000 Dollar erhält der Sieger. Noch weit
höhere Prämien gibt es für entsprechend schnelle Zeiten. Wer am Sonntag den
Marathon-Weltrekord bricht, erhält 175.000 Dollar. Dafür kommt in London vor
allen einer in Frage: Haile Gebrselassie. Der 33-Jährige hat in seiner
einmaligen Karriere bisher 20 Weltrekorde gebrochen. Auf den Bahn-Langstrecken
dominierte er jahrelang und wurde über 10.000 m zweimal Olympiasieger und
viermal Weltmeister.
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Nach den Olympischen Spielen 2004 wechselte Gebrselassie auf
die Straße. Sein großes Ziel ist der Marathon-Weltrekord, den sein kenianischer
Rivale Paul Tergat 2003 in Berlin mit 2:04:55 Stunden aufstellte. Auch der
stand bis vor wenigen Tagen noch auf der Londoner Startliste. Doch eine
Wadenverletzung warf ihn aus dem Rennen. „Ich bin sehr enttäuscht. Es war mein
Traum, noch einmal gegen Haile zu rennen“, erklärte Paul Tergat, der in beiden
olympischen 10.000-m-Finals gegen Gebrselassie verloren hatte, ihn aber beim
London-Marathon 2002 bezwungen hatte. Damals gewann aber der US-Amerikaner
Khalid Khannouchi, der am Sonntag ebenfalls am Start sein wird, in der
damaligen Weltrekordzeit von 2:05:38 Stunden vor Paul Tergat und Haile
Gebrselassie.
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„Ich weiß, dass ich den Marathon-Weltrekord brechen kann –
aber ich weiß nicht, wann das passieren kann“, hatte Haile Gebrselassie gesagt,
nachdem er im vergangenen Oktober den Amsterdam-Marathon zwar in der
Jahresweltbestzeit von 2:06:20 Stunden gewonnen, den Tergat-Rekord aber
deutlich verpasst hatte. Doch im Vorfeld des London-Marathons dämpft der
Äthiopier, der in den letzten Monaten bereits neue Weltrekorde im Halbmarathon
(58:55 Minuten) und über 25 km (1:11:37 Stunden) aufgestellt hat, die
Erwartungen: „Wenn man vom Marathon-Weltrekord spricht, muss man wissen, dass
es nicht immer reicht, gut in Form zu sein. Das Wetter, der Kurs und die
Temperaturen spielen auch eine Rolle. Alles muss perfekt zusammenpassen.“ Und
Haile Gebrselassie erwartet angesichts der Konkurrenz eher ein taktisches
Rennen. „Ich werde nicht den selben Fehler machen wie 2002 in London, als ich
Tempo machte für die anderen und dann am Ende Dritter wurde.“
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Nachdem Weltrekordlerin Paula Radcliffe
(Großbritannien/2:15:25) aufgrund einer Fußverletzung auf ihren Start
verzichten musste, ist das Rennen der Frauen völlig offen. Zu den Favoritinnen
zählen die olympische Marathon-Dritte von Athen, Deena Kastor
(USA/Bestlesitung: 2:21:16), oder auch die Kenianerinnen Margaret Okayo
(2:20:43) und Susan Chepkemei (2:23:12).
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Für den Sieg in London gibt es neben der Prämie 25 Punkte im
Rennen um den Jackpot der World Marathon Majors. In Zwei-Jahres-Zyklen werden
hier bei Männern und Frauen Sieger gekürt, die sich dann eine Million Dollar
teilen. Nach dem BAA Boston Marathon ist London der zweite WMM-Lauf in diesem
Jahr. Im Herbst folgen der real,- BERLIN-MARATHON, der LaSalle Bank Chicago-Marathon
und der ING New York City-Marathon.