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Großglockner-Berglauf in neue Rekordhöhen - Jonathan Wyatt und Anna Pichrtova mit neuen Streckenbestmarken

Nicht nur, dass der Großglockner-Berglauf mit 962 Teilnehmern der

größte und bestbesetzteste Berglauf trotz nur fünf Auflagen

nunmehr in der Alpenrepublik ist, der Großglockner-Berglauf ist nunmehr

auch im Jahr vor den Europameisterschaften unbestritten das Aushängeschild

der um internationale Anerkennung werbenden Leichtathletik-Disziplin.

Auf der selektiven Strecke von Heiligenblut auf die

Kaiser-Franz-Josefs-Höhe über 13,6 km und einer Höhendifferenz

von 1250 m tummelten sich internationale Stars wie die für die Olympischen

Spiele in Athen von den Nationalen Olympischen Komitees Neuseelands bzw.

Tschechiens nominierten Jonathan Wyatt und Anna Pichrtova ebenso wie die vielen

unbekannten Freizeitläufer aus zwanzig Nationen und auch Prominente wie

Kärntens Regierungschef, Landeshauptmann Dr. Jörg Heider, der auf

Platz 510 und einer Gesamtzeit von 2:12:47 Stunden ein achtbares Resultat

körperlicher Fitness ablieferte.

Erste Adresse

Was vor nunmehr fünf Jahren mit einem kleinen, aber feinen Berglauf im

Rahmen der Festlichkeiten anlässlich des 200. Jahrestages der

Erstbesteigung des Großglockners bekann, das hat sich in frappierender

Geschwindigkeit zur ersten Adresse der Berglaufszene weltweit entwickelt. Die

Ergebnislisten der zweifellos jüngsten Grand-Prix-Veranstaltung im

Naturpark Hohe Tauern lesen sich längst wie das „Who is who“

der Berglaufszene. Die Organisation unter der Federführung der

Großglockner Destinations Management GmbH lieferte nun ein Jahr vor der

Europameisterschaft ein Meisterstück ab, das eigentlich kaum noch zu

toppen sein dürfte.

Es sei denn, und wer wird daran jedenfalls zweifeln, dass bei der sechsten

Auflage im kommenden Sommer die 1000-Teilnehmer-Marke am Vortag der EM

überschritten werden wird, ehe am folgenden Tag die besten Bergläufer

Europas das „Zuckerl“ einer 1a-Veranstaltung vor wohl wiederum

einer großen Zuschauerkulisse sein werden.

Im kommenden Jahr dürfte der Großglockner-Berglauf-König

allerdings nur Randfigur sein, da der weltbeste Bergläufer als

Neuseeländer nur im „Vorprogramm“ ein weiteres Mal eine

Kostprobe seines Könnens abliefern darf, während am Folgetag die

Gaiardos, de Gasperis, Heinzles und Krupickas ihr Meisterstück machen

dürfen. Beim kleinen Jubiläum jedenfalls durfte heuer Jonathan Wyatt

sich der Gunst des Publikums sicher sein, denn der seit einigen Jahren auf

reinen Bergauf-Strecken ungeschlagene 32jährige Architekt und

Vollprofiläufer düpierte mit frappierender Leichtigkeit die gewiss

nicht schwache Konkurrenz mit Martin Cox , Robert Krupicka und Florian Heinzle

um mindestens drei Minuten, seinen eigenen Streckenrekord um weitere neunzig

Sekunden auf 1:11:32 Stunden verbessernd.

Bei den Frauen zeigte sich die Bergauf-bergab-Europameisterin Anna Pichrtova

in nicht minder glänzender Lauflaune und verbesserte den Streckenrekord

der Polin Izabela Zatorska um zweieinhalb Minuten auf 1:24:29 Stunden. Die

entthronte Streckenbeste landete mit einem schier unglaublichen

Sechs-Minuten-Rückstand (!) auf Rang zwei vor Daniela Gassmann, die nach

zwei Wettbewerben den Grand-Prix-Wettbewerb mit 160 Punkten vor Izabella

Zatorska (140) und Anna Pichrtova (100) anführt.

Deutsche Männer Mangelware

Während bei den Männern deutsche Starter Mangelware bedeuteten,

zeigten zumindest die deutschen Frauen Flagge. Allen voran Stefanie Buss, die

als Fünfte mit 1:34:46 ihre Zugehörigkeit zur europäischen Elite

untermauern konnte. Gleiches gilt freilich aber auch für Kerstin Harbich,

die lediglich noch die frühere World-Trophy-Zweite der Juniorenklasse Ines

Hizar vorließ und als Siebte ihren bislang größten

internationalen Erfolg verbuchen konnte. Wolfgang Münzel, der deutsche

Berglaufchef, freute sich gewiss über den Erfolg seiner

Nationalmannschaftsläuferinnen, bemängelte aber gleichzeitig die

Absenz der besten deutschen Männer: „Wir müssen einfach

wegkommen von einem eher lokalen Anspruchsdenken. Unsere Besten dürfen

sich nicht zufrieden geben, wenn sie bei einem eher regionalen Berglauf Erfolg

haben. Wir können nur besser werden, wenn wir uns in Grand-Prix-Rennen

messen und nicht so oft es nur geht der Konkurrenz ausweichen!“

Wilfried Raatz

Ergebnisse: Großglockner-Berglauf/ Berglauf-Grand-Prix, Heiligenblut/

Aut (18.7./ 13,6 km, HD 1250 m);

Männer:

1. Jonathan Wyatt (Nzl) 1:11:32, 2. Martin Cox (Gbr) 1:14:34, 3. Robert

Krupicka (Svk) 1:15:19, 4. Florian Heinzle (Aut) 1:16:09, 5. Peter Lamovec

(Slo) 1:17:56, 6. Alexander Rieder (Aut) 1:18:25, 7. Thomas Heigl (Aut)

1:18.35, 8. Richard Pleticha (Cze) 1:18:48, 9. Rudi Reitberger (Aut) 1:18:55,

10. Robert Stark (Aut) 1:19:05... 12. Rogers Kipkorir (Ken) 1:19:55, 15. Martin

Obexer (Ita) 1:23:02.

Frauen:

1. Anna Pichrtova (Cze) 1:24:29, 2. Izabella Zatorska (Pol) 1:30.23, 3. Daniela

Gassmann (Sui) 1:32:55, 4. Mona Brend (Nzl) 1:33:34, 5. Stefanie Buss (Ger/ ASC

Rosellen Neuss) 1:34:46, 6. Ines Hizar (Slo) 1:35:28, 7. Kerstin Harbich (Ger/

TSV Oberstaufen) 1:36:25, 8. Patrizia Rausch (Aut) 1:36:39, 9. Astrid Kopp

(Aut) 1:37:20, 10. Sandra Baumann (Aut) 1:38:09.

Zwischenstand Berglauf-Grand-Prix (nach zwei von sechs

Wettbewerben):

Männer: 1. Jonathan Wyatt 200 Punkte, 2. Robert Krupicka

110, 3. Florian Heinzle 86, 4. Martin Cox, Marco Gaiardo (Ita) 80, 6. Marco de

Gasperi (Ita) 60

Frauen:

1. Daniela Gassmann 160, 2. Izabella Zatorska 140, 3. Anna Pichrtova 100, 4.

Rose Jepchumba (Ken) 80, 5. Marin Kapuscinski (Aut) 53, 6. Mona Brend, Isabella

Confortola (Ita) 50, 8. Stefanie Buss 45… 11. Kerstin Harbich 36.

 

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