Optimistisch aber etwas zurückhaltend bezüglich Zeiten präsentierte sich Haile Gebrselassie bei der Pressekonferenz vor dem real,- BERLIN-MARATHON, bei dem der äthiopische Superstar am Sonntag als großer Favorit an den Start gehen wird. Der 34-Jährige will Paul Tergat den Weltrekord entreißen, den der Kenianer mit 2:04:55 Stunden vor vier Jahren in Berlin aufgestellt hatte. Im vergangenen Jahr fehlten ihm bei seiner Bestzeit in Berlin 61 Sekunden zur Rekordzeit (2:05:56).
„Ich bin sehr zuversichtlich, denn mit Berlin verbinden mich glückliche Erinnerungen. Ich bin in dieser Stadt seit 1991 bei verschiedenen Rennen an den Start gegangen und habe noch nie verloren. Berlin hat mir also immer Glück gebracht. Ich hoffe, dass die Temperaturen während des Rennens um die 17, 18 Grad liegen und es weder regnet noch windig ist“, erklärte Haile Gebrselassie.
„Beim Rennen im vergangenen Jahr waren die letzten fünf, sechs Kilometer mein großes Problem. Die haben weh getan. Aus diesem Grund habe ich mehr Wert auf die Ausdauer gelegt, glaube aber, dass ich nichts an Geschwindigkeit verloren habe. Berlin ist ein sehr schneller Kurs. Die Statistiken sprechen für sich, viele Athleten sind hier ihre Bestzeit gelaufen“, sagte Haile Gebrselassie, hielt sich aber knapp zwei Tage vor dem Start mit Zeitprognosen zurück: „Ich kann nicht sagen, welche Zeit am Ende herauskommen wird. Die von mir genannten 2:03:00 Stunden – das lässt sich leicht sagen und schreiben, aber das muss man erst mal laufen.“
Die erste Hälfte soll in Berlin voraussichtlich in unter 63 Minuten gelaufen werden. Drei der fünf Pacemaker, darunter der Kenianer Rodgers Rop (früherer Sieger des New York-Marathons und aktueller Hamburg-Marathon-Sieger) sollen Haile Gebrselassie dann bis über 30 km hinaus führen. „2006 bin ich lange Zeit alleine gelaufen, aber Konkurrenz ist wichtig. Ein Gegner spornt einen an und hilft dabei, auf den letzten Kilometern nochmals alles zu geben.“
Vieles spricht dafür, dass Haile Gebrselassie seine September-Siegserie auch am Sonntag weiterführen wird: Denn in seiner gesamten Karriere hat er in diesem Monat alle seine 14 Rennen gewonnen. Der Ausnahmeläufer, der bisher 23 Weltrekorde aufstellte, sagte bezüglich seiner weiteren Ziele: „Bei den Olympischen Spielen in Peking werde ich im nächsten Jahr im Marathon starten – und ein Jahr später möchte ich nach Berlin zurückkehren: Ich plane einen Marathon-Start bei der WM 2009.“