War das ein Gegensatz zu den ersten beiden "Handbike City Trophy" Rennen in Bonn und Hamburg. Dort hatte es am Samstag vor dem Rennen nur geregnet, besser geschüttet.
In Düsseldorf dagegen Sonne, Sonne, Sonne. Es herrschte ein unglaublich tolle, urlaubsreife Atmosphäre an den Rheinterrassen, dem Ort der Startnummernausgabe.
Genau dieses Feeling zeichnet einen Citymarathon aus. Bei solch Voraussetzungen hätte der/die eine oder andere Handbiker/in vielleicht lieber die gleichzeitig stattgefundene Nacht der Museen besucht und es in der Altstadt ausklingen lassen. Aber man war schließlich wegen des Marathons da und war bei den meisten aufgrund der frühen Startzeit 8:45 Uhr nicht viel Zeit für das kulturelle und gastronomische Programm.
70 Meldungen
Die Organisatoren des Metro Group Marathons haben sich im Vorfeld viel Mühe gegeben. Die Strecke konnte schneller gemacht werden und wie schon im letzten Jahr, wurde wieder getrennt nach Divisionen inkl. Preisgelder gewertet. Mit knapp 70 Meldungen wurden ihre Bemühungen belohnt.
Bei herrlichen äußeren Bedingungen, fast schon zu warm, setzte sich das Feld pünktlich in Richtung Messe in Bewegung. Der Start glich auf den ersten zwei Kilometern einem neutralisierten Rennen, denn fast das gesamte Feld steuerte auf die enge Wendemarke zu.
Und wie es kommen mußte, kam es an dieser engen Stelle zu Kollisionen. Heribert Ferring erwischt es unglücklicher als die meisten anderen, er holte sich einen Reifendefekt. Er gab aber nicht auf, sondern fuhr zurück zum Start, wechselte den Reifen, jagte dem Feld hinterher und kam immerhin mit knapp über 1:40 ins Ziel — Respekt!
Tempoverschärfungen
Nach der Wendemarke war es dann aber vorbei mit der großen Gruppe. Durch Tempoverschärfungen zerteilte sich das Feld in mehrere größere Gruppen. Eine Spitzengruppe um Wim Decleir, Edward Maalouf und Bernd Jeffre.
Dahinter folgten 12 weitere Fahrer, angeführt von Winni Sigg und Andrea Eskau. Leider schliefen bei Kilometer 9 noch einige Ordner und so kamen einige Handbiker vom rechten Weg ab. So etwas ist leider nie ganz auszuschließen. Manch Streckenposten ist mit der Geschwindigkeit überfordert und andere mit dem Handbike im Allgemeinen.
Glücklicherweise hatten diese Fehlleitungen keinen Einfluß auf die vorderen Platzierungen.
War ja schon mal anders...
Attacke 200 Meter vor dem Ziel
Wim Decleir hatte seine Mitstreiter im Griff und so attackierte er ca. 200 Meter vor dem Ziel und holte seinen dritten Sieg im dritten HCT Rennen 2006. Zweiter wurde Bernd Jeffre vom Otto Bock Team vor Edward Maalouf, welcher dadurch die Division B für sich entscheiden konnte.
Bei den Frauen war es zum wiederholten Mal ein klare Entscheidung zu Gunsten Andrea Eskaus, Platz zwei war da schon mehr umkämpft. Dorothee Vieth krachte in der letzten Kurve 200 Meter in die Matten und so war der Weg frei für die Niederländerin Laura de Vaan, ein ganz neues Gesicht in der HCT. Der Belgier Christoph Hindricq gewann die Division A vor Bernd Jost und seinem Landsmann Raphael Blaise.
Die Handbike Citymarathon Trophy lebt!
Wieder knapp 70 Starterinnen und Starter und bei jedem Rennen tauchen neue Namen auf.
Am Samstagabend, 20. Mai geht’s hoffentlich genauso sonnig in Mannheim weiter.
Uwe Herrmann