Artikel des Running News Network - runnn.com
Drei japanische Marathonläuferinnen rannten in den letzten sechs Jahren unter 2:20 Stunden, zwei von ihnen wurden Olympiasiegerinnen. Es ist nun gut möglich, dass keine von ihnen bei den Weltmeisterschaften in Osaka im August/September an den Start gehen wird. Naoko Takahashi gewann 2000 in Sydney die olympische Goldmedaille und lief dann in Berlin ein Jahr später als erste Frau unter 2:20 (2:19:46). Sie hat beim Tokio-Marathon im November die WM-Qualifikation verpasst. Mizuki Noguchi wurde in Athen bei Olympia 2004 Nachfolgerin von Takahashi und lief dann 2005 in Berlin die Asienrekordzeit von 2:19:12. Sie wird im April in London an den Start gehen und verzichtete daher auf eine WM-Qualifikation. Yoko Shibui war 2004, ebenfalls in Berlin, 2:19:41 gelaufen. Nun verpasste sie beim Osaka-Marathon am Sonntag mit einem enttäuschenden zehnten Rang den WM-Startplatz.
Während Yoko Shibui in Osaka nach 2:34:15 Stunden ins Ziel lief, war die Siegerin über zehn Minuten schneller: Die 25-jährige Yumiko Hara gewann diesen traditionellen Frauen-Elitemarathon in 2:23:48. Zwei weitere Japanerinnen folgten mit Zeiten von unter 2:25: Mari Ozaki (2:24:39) und die Debütantin Yuri Kano (2:24:43) dürften ebenfalls gute Chancen haben, für die WM an gleicher Stelle nominiert zu werden. Während Shibui keine realistische Qualifikationschance mehr besitzt, hat Naoko Takahashi noch eine kleine Chance, sofern sie beim Nagano-Marathon Anfang März an den Start geht.
Vom Start weg hatte sich Yoko Shibui an die Tempomacherin Adriana Pirtea (Rumänien) gehängt. Die einzige, die dem hohen Tempo folgte, war Yumiko Hara. Die Pacemakerin allerdings erwies sich als Flop. Bereits kurz nach der 5-km-Marke fiel sie zurück und stieg aus. Shibui erreichte mit Hara im Schlepptau die Halbmarathonmarke in vielversprechenden 70:24 Minuten. Doch bei Kilometer 29 brach Shibui plötzlich ein. Hara zog davon und hatte bereits an der 30-km-Marke (1:40:54 Stunden) einen Vorsprung von zehn Sekunden auf Shibui. Mit deutlichem Vorsprung erreichte sie das Ziel. Beste Nicht-Japanerin war Lidia Simon (Rumänien), die als Sechste 2:32:09 Stunden lief.
Für Yumiko Hara war es der zweite Sieg im dritten Marathon. Nach einem erfolgreichen Debüt in Nagoya 2005, wo sie in 2:24:19 gewonnen hatte, war sie bei der WM 2005 in Helsinki Sechste mit 2:24:20. Nach Verletzungsproblemen meldete sich Yumiko Hara nun eindrucksvoll zurück. Bei keinem ihrer drei Marathonrennen war sie bisher langsamer als 2:25 Stunden. Sie ist eine Medaillenkandidatin bei der WM in Osaka.