Bereits sieben Weltrekorde bei den Rollstuhlfahrern gab es seit 1981 in
Berlin. Vier davon stellte allein Heinz Frei (SUI) auf, sein aktueller
Weltrekord bei der Schadensklasse MR3 ist 1:21:39, die anderen Weltrekorde sind
in der MR1 Heinrich Köberle (GER) in 2:23:08 (1995) und in der MR2
Christoph Etzlstorfer (AUT) mit 1:53:56 (1998). Alle drei Weltrekordler sind in
Berlin wieder am Start. Heinz Frei (SUI) siegte 1998 bereits zum elften Mal in
Berlin und es wird für alle Konkurrenten schwer ihn zu schlagen.
In diesem Jahr wird er einen Gegner haben, der sein Sohn sein könnte:
Alhassane Baldé, 13 Jahre alt, ist seit seiner Geburt
querschnittgelähmt, der Rollstuhl sein Fortbewegungsmittel. Er ist ganz
normaler Junge, der das Gymnasium besucht, viel Sport treibt und Saxophon
spielt. Als er fünf Jahre alt war sah er auf einer Messe einen
Minirennstuhl, der seiner Größe entsprach. Er bekam ihn zu seinem
sechsten Geburtstag. Seitdem wird er betreut und behutsam trainiert von Errol
Marklein, selber einer der erfolgreichsten Rennstuhlfahrer, Tüftler und
Entwickler von Rennrollstühlen. Errol Marklein gehörte schon 1981 zu
den ersten acht Rollstuhlfahrern beim BERLIN-MARATHON. Jetzt hat er schon 110
Marathon gefahren. Errol Marklein will in Berlin seinen letzten Marathon fahren
und dabei seinen Schützling Alhassane Baldé begleiten. Er fuhr mit
ihm schon erfolgreich die Generalprobe beim Halbmarathon in Heidelberg Errol
fährt in Berlin mit der Startnummer 111 und Alhassane mit der 101.
Für den einen der letzte, für den anderen der erste Marathon.