Amos Matui hat seiner Ehefrau in spe, Benedicta, ein schönes
Hochzeitsgeschenk gemacht. Der Kenianer gewann am Sonntagmorgen den Standard
Chartered Singapore Marathon und verbesserte bei sengender Hitze den
Streckenrekord mit über einer Minute auf 2:15:55 Stunden. Damit gewann er
25.000 US-Dollar-Preisgeld. Matui, der Anfang Februar heiraten wird, hatte
gerade einmal 200 Meter vor dem Ziel die Führung übernommen. Das stellte sich
als klug heraus, denn er löste sich vom lange führenden Äthiopier Ashebir
Demissu.
Neben den ansteigenden Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius und einer
Luftfeuchtigkeit von 80% bereits um 6 Uhr morgens, blieben die ersten fünf
Männer und die ersten zwei Frauen unter dem alten Streckenrekord. Das Rennen
der Männer war sehr eng. Demissu machte auf den letzten 10 Kilometern das
Tempo, aber er konnte Matui nicht abschütteln. Als Matui dann das Ziel
zweihundert Meter vor sich sah, setzte er zum Sprint an und Demissu konnte dem
nichts entgegen setzen. Der Äthiopier kam als Zweiter in 2:15:58 Stunden ins
Ziel, und der Kenianer Joseph Ngolepus wurde in 2:16:34 Dritter.
„Es war gut, dass wir zuerst zusammengearbeitet haben“, sagte der
31-jährige Matui nach dem Rennen, „da es sehr heiß und feucht war. Es waren
ungefähr 12 Läufer nach der Hälfte und immer noch acht bei 38 Kilometern. Dann
brach der Äthiopier aus. Ich blieb dicht an ihm dran, aber ich war mir bis ich
die Linie überquert hatte nicht sicher, ob ich gewinnen könnte.“
Das war der erste Sieg im siebenten Marathon für den Kenianer. Matui kam erst vor fünf Jahren zum Marathon
und war 2002 bei seinem ersten internationalen Marathon dabei. Jetzt würde er
gerne einen der großen Laufen: „Boston, London oder New York.“
Bei den Frauen sah es lange Zeit nach einem kenianischen Doppelerfolg und
einer Titelverteidigung für Helen Cherono aus. Aber sie musste sich auf den
letzten zehn Kilometern geschlagen geben und gab den Sieg an die Russin Irina
Timofeyeva ab. Diese siegte in 2:34:37 Stunden. Eine erschöpfte Cherono kam als
Zweite mit 2:35:12 ins Ziel und eine andere Russin, Sylvia Skvorsova, wurde Dritte
in 2:36:46. Die ersten beiden brachen den alten Streckenrekord der
Halbmarathon-Weltmeisterin Constantina Dita, die 2:36:06 im Jahr 2002 gelaufen
war.
Pat Butcher
ERGEBNISSE
MÄNNER
1 Amos
MATUI
KEN
2:15:55
2 Ashebir DEMISSU
ETH
2:15:58
3 Joseph NGOLEPUS
KEN
2:16:34
4 Emmanuel KOSGEI
KEN
2:16:49
5 John KELAI
KEN
2:16:58
6 Victor
MANGUSHO
KEN
2:17:29
7 Oliver KANDIERO
KEN
2:19:57
8 Elly RONO
KEN
2:19:57
9 Meshak KOSGEI
KEN
2:20:15
10 Francis KIMUGE
KEN
2:21:01
FRAUEN
1 Irina
TIMOFEYEVA
RUS
2:34:37
2 Helen CHERONO
KEN
2:35:12
3 Sylvia SKVORSOVA
RUS
2:36:46
4 Rose KERUBO
KEN
2:38:00
5 Malorzata
SOBANSKA
POL
2:40:01