Newsarchiv

Newsarchiv

IAAF Golden League in Rom

Kenias neuer Läuferstar Abraham Chebii sorgte dafür, dass es kein

guter Abend wurde für Äthiopiens Lauf-Stars beim dritten

IAAF-Golden-League-Meeting der Saison in Rom. Denn er gewann das 5000-m-Rennen.

Dabei hatte Äthiopien zwei absolute Top-Stars im Feld. Zum einen lief mit

Haile Gebrselassie der Lehrmeister, zum anderen rannte mit Kenenisa Bekele

jener Mann, der die Hoffnung der Äthiopier trägt, Gebrselassies

Nachfolger zu werden. Bekele hatte seinen Trainingspartner Gebrselassie vor

einem Monat beim 10.000-m-Rennen in Hengelo zum ersten Mal besiegt und dann in

Oslo über 5000 Meter das erste IAAF-Golden-League-Meeting dieser Saison

gewonnen.

Noch gut eine Woche zuvor hatte Bekele auch das 5000-m-Rennen in Lausanne

mit einem famosen Endspurt gewonnen. Für die letzten 300 Meter

benötigte Bekele dabei knapp unter 38 Sekunden. In Rom nun gingen Bekele

und Gebrselassie gemeinsam an der Spitze liegend in die letzte Runde. Im Wissen

um die Spurtkraft seines jungen Landsmannes machte Haile Gebrselassie dann 200

Meter vor dem Ziel Platz für Bekele. Der Weltrekordler ließ ihn

vorbei – es war eine große Geste des Haile Gebrselassie, der noch

nicht wieder ganz in Topform ist, allerdings bei der WM Ende August auch

über 10.000 m antreten wird und nicht über 5000 m. “Mir fehlt

noch etwas Geschwindigkeit, da ich in den letzten Monaten mehr Umfang trainiert

hatte“, erklärte Gebrselassie, der Bekele eine Art Freifahrtschein

gab, indem er ihn vorbei ließ.

Doch der äthiopische Plan ging nicht auf. Im Olympiastadion von Rom

hatten Bekele und Gebrselassie die Rechnung ohne Abraham Chebii gemacht. Den

wurden sie nämlich nicht los. Und als der Kenianer schließlich 50

Meter vor dem Ziel an Bekele vorbeilief, war der Äthiopier geschlagen.

12:57,14 Minuten lief Chebii, zwei Zehntelsekunden hinter ihm kam Bekele ins

Ziel, und Gebrselassie rannte als Dritter 13:00,32. “Gebrselassie zu

schlagen, das sorgt in Kenia für Aufmerksamkeit“, hatte Chebii eine

Woche zuvor nach seinem Sieg gegen den Äthiopier in Paris gesagt. Nun wird

der noch bekannter geworden sein in Kenia, schließlich gibt es kein

stärkeres Duo, das er hätte schlagen können. Chebii ist die neue

Hoffnung der Kenianer für die WM und für Olympia im nächsten

Jahr.

Einer, der schon mehrfach den Jackpot der IAAF Golden League gewonnen hat,

ist Hicham El Guerrouj. Der marokkanische Mittelstrecken-Weltrekordler startete

in Rom zum ersten Mal in dieser Saison bei einem Golden-League-Meeting. Nachdem

er in Ostrava am 12. Juni sein erstes 5000-m-Rennen auf internationaler Ebene

gelaufen war, lief er nun über 1500 m in Italiens Metropole.

In jenem 5000-m-Rennen von Ostrava hatte El Guerrouj einen Rückschlag

hinnehmen müssen, als ihn der etatmäßige

3000-m-Hindernisläufer Stephen Cherono (Kenia) ausgerechnet mit einem

langen Endspurt – der Stärke des Hicham El Guerrouj – bezwang.

Cherono war damals in 12:48,81 Minuten so schnell gelaufen wie vor ihm nur

Daniel Komen (Kenia) und Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien). Nun

aber war Hicham El Guerrouj nicht zu schlagen, allerdings war das Rennen mit

Tempomachern auch auf ihn zugeschnitten. Mit 3:29,76 Minuten stellte Hicham El

Guerrouj eine neue Jahresweltbestzeit auf und blieb zum 29. Mal in seiner

Karriere unter 3:30 Minuten.

Im 800-m-Rennen lief der Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi wiederum ins

Rampenlicht. Der Südafrikaner hatte bereits den Golden-League-Auftakt in

Oslo gewonnen und muss für die WM in Paris zu den Favoriten gezählt

werden. In Rom siegte er nun in 1:44,00 Minuten.

Eine von zwei Athletinnen, die noch im Kampf um den

IAAF-Golden-League-Jackpot sind, ist eine Mittelstreckenläuferin: Maria

Mutola (Mosanbique) gewann über 800 m auch das dritte Meeting nach Oslo

und Paris. Dieses Mal lief sie in einem hochklassigen Rennen 1:57,21 Minuten

und gewann vor Jolanda Ceplak (Slowenien). Neben Mutola bleibt auch die

100-m-Läuferin Chandra Sturrup (Bahamas/10,89) im Rennen um den mit einer

Million Dollar dotierten Jackpot. Die 1500 m in Rom gewann Olga Jegorowa

(Russland) in 4:01,00 Minuten.

 

Anzeige

Anzeige