19 Tage vor dem Start des Alberto BERLIN-MARATHON erlebten 46.000 Zuschauer
beim ISTAF im Olympiastadion ein vorzeitiges Läuferfest: Höhepunkt
war dabei der 2000-m-Lauf der Männer. Der Marokkaner Hicham El Guerrouj,
der angekündigt hatte, er wolle "ein historisches Rennen
laufen", stellte bei sehr guten Witterungsbedingungen mit 4:44,79 Minuten
einen neuen Weltrekord auf. Die alte Bestmarke hatte Noureddine Morceli
(Algerien) gehalten, der 1995 in Paris 4:47,88 Minuten gelaufen war. Der
24-jährige Hicham El Guerrouj brachte nach den 1500 m (3:26,00) und der
Meile (3:43,13) den dritten Weltrekord in seinen Besitz.
Zwei Läufer waren zuvor Golden-League-Sieger geworden: Wilson Kipketer
(Dänemark) siegte über 800 m in 1:44,03 Minuten und empfing im Ziel
sofort die Glückwünsche von Gabriela Szabo (Rumänien), die
ihrerseits zuvor das 5000-m-Rennen mit 14:40,59 gewonnen hatte. Glänzende
Dritte wurde in diesem Lauf Irina Mikitenko (Eintracht Frankfurt), die in
14:42,03 nicht nur eine Weltklassezeit erzielte, sondern zum dritten Mal in
dieser Saison den deutschen 5000-m-Rekord verbesserte. 14:50,17 Minuten war die
27-Jährige bei der WM als Vierte gelaufen. "Natürlich bin ich
glücklich, dass mir der deutsche Rekord gelang. Vor dem tollen Publikum
musste er einfach gelingen", sagte Irina Mikitenko, die überrascht
war, dass sie eingangs der letzten Runde noch ganz vorne dabei war. Die
Zuschauer gingen begeistert mit, und Gabriela Szabo freute sich später
über die Unterstützung, die eigentlich mehr Mikitenko gegolten hatte:
"Ich habe gespürt, wie mich das fantastische Publikum zum Sieg
getragen hat."
Vor den Augen des Präsidenten des Internationalen
Leichtathletik-Verbandes (IAAF), Primo Nebiolo, knackten der kenianische
Däne Kipketer und Szabo den mit einer Million Dollar dotierten Jackpot der
Golden League. Wenige Minuten später wußten sie auch, dass sie sich
die Million beruhigt teilen können. Denn im 3000-m-Hindernislauf verpasste
Bernard Barmasai den siebenten Sieg in Serie. Der Kenianer war von der IAAF
nach einer angeblichen Absprache beim Rennen in Zürich aus der
Jackpot-Wertung genommen worden. Sein Manager Jos Hermens hatte für den
Fall eines siebenten Sieges in Berlin eine Klage angekündigt. Doch kurz
vor der Ziellinie hatte sich das Problem auf sportliche Art und Weise
gelöst. Barmasai wurde von Ali Ezzine abgefangen. Während der
Marokkaner in 8:06,70 Minuten einen Istaf-Rekord aufstellte, lief der Kenianer
8:07,02. Der Berliner WM-Vierte Damian Kallabis (SCC) wurde Siebenter in
8:17,43. Ein gutes Rennen gab es auch über 5000 m. Benjamin Limo (Kenia)
gewann in 12:59,54 Minuten, während Dieter Baumann in der letzten Runde
die Kraft ausging. Hinter einem halben Dutzend Kenianern und zwei Marokkanern
wurde er Neunter in deutscher Jahresbestzeit von 13:02,63 Minuten. Die gute
Zeit bestätigte aber den Aufwärtstrend Baumanns.