Gelaufen wird in und durch Jerusalem schon seit mehr als 2000 Jahren, allerdings nach den Regeln der IAAF (Internationaler Leichtathletik-Verband) und AIMS (Association of International Marathon and Road Races) wohl noch nicht so lange.
Der Jerusalemer Halbmarathon fand in diesem Jahr zum 13. Mal statt. Dieser Lauf war zunächst auch ein Marathon, dann, durch die Intifada, wechselte man zum Halbmarathon und zu einem 10 Kilometer Lauf, inzwischen überlegt man zum Marathon zurückzukehren.
Partnerschaftsvertrag Jerusalem und Berlin
Jerusalem und Berlin haben schon seit 1969 auf Betreiben des damaligen Knesset-Abgeordneten Yaacov Gil und des damaligen Berliner LSB-Präsidenten Gerhard Schlegel ein vielfältiges Sportaustauschprogramm. Der Partnerschaftsvertrag wurde vom LSB Berlin und der Stadtverwaltung von Jerusalem, Abteilung Sport und Internationales Beziehungen, geschlossen. Vor dem geschichtlichen Hintergrund sollen durch regelmäßige Sportkontakte Sportler und Jugendliche aus beiden Städten Gelegenheit haben, einander kennen und verstehen zu lernen.
Einladung des real,- BERLIN-MARATHON
Auf Einladung der Jerusalemer Stadtverwaltung weilten beim letzten Lauf im März der langjährige Race Director des BERLIN-MARATHON Horst Milde, zusammen mit der Sportredakteurin vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) Ina Czycykowski, in Jerusalem.
Der Jerusalem Halbmarathon und 10 km Lauf hat eine durchschnittliche Beteiligung von etwa 1.700 Läufern, hauptsächlich sind es Läufer aus Israel. Eine Laufkultur gibt es in Israel schon lange, der Tiberias Marathon am See Genezareth – jeweils Anfang Januar - ist schon seit langem Mitglied bei AIMS, das Rennen am Toten Meer (tiefster Punkt der Welt) vom Kibbutz En Gedi ist nicht weniger bekannt. Die Organisatoren von Jerusalem sind daran interessiert, ihren Halbmarathon einer größeren internationalen Beteiligung zu öffnen – als auch national das Laufen in Israel weiter zu popularisieren.
2000 Jahre Geschichte
Für Lauftouristen ist Jerusalem die erste Adresse: 2000 Jahre Geschichte gilt es auf sich einwirken zu lassen: Der Ölberg mit dem Garten Gethsemane, die Altstadt, der Tempelberg mit dem Felsendom, der El-Aksa-Moschee, die Westmauer – „die Klagemauer“ - , die Grabeskirche, die Via Dolorosa, das Israel-Museum, Yad Vashem ... man muß sich Zeit nehmen für eine Besichtigung und Aufarbeitung der Geschichte.
Nicht von ungefähr wurde die kleine Berliner Delegation vom Ministerium für Tourismus eingeladen, Laufen ist international und Yehuda Stern, der Direktor des Ministeriums ist natürlich an laufenden Touristen interessiert, die jetzt wieder in großer Zahl nach Israel anreisen.
Start und Ziel für den 13. Jerusalem Halbmarathon ist das Givaat Stadion der „Hebrew University“. Den Halbmarathon startete um 9.00 Uhr Yigal Amedi, der „Acting Mayor von Jerusalem“, der 10 km Lauf wurde von Horst Milde gestartet, der dann auch selbst mitlief.
Hügelig und viele Sehenswürdigkeiten
Die Temperaturen lagen beim Start etwa bei 26 Grad, die Strecken waren hügelig und von touristischen Sehenswürdigkeiten flankiert, dem Kreuzritter Kloster, der Knesset, dem Israel Museum mit dem Schrein des Buches und vielen Regierungsgebäuden. Durchlaufen wurde ein weitläufiger Park, der gut abgesperrt war. Die 10 km Runde und der Halbmarathon waren eindeutig farbig auf dem Asphalt markiert.
Viele freundliche Helfer an den alle 2 Kilometer aufgebauten Erfrischungspunkten mit viel Wasser und eine kühle Brise machten die Wärme erträglich. Nach dem Ziel gab es im Stadion die Erinnerungsmedaille, Früchte, isotonische Getränke, Obst ... und Eis.
Schnelle Zeiten und viele Pokale
Die Siegerzeiten waren hinsichtlich der Wärme und der auch nicht einfach zu laufenden Strecke beachtlich schnell. Viele große Pokale musste der Direktor der Jerusalemer Stadtverwaltung Dr. Vladimir Shklar zusammen mit Horst Milde bei den Siegerehrungen übergeben.
Uri Menachem als Race Director und Miri Fiengold von der Sportverwaltung freuten sich mit 1.753 Teilnehmer aus mehreren Ländern über eine geglückte und erfolgreiche Veranstaltung – zum Ärger der vielen Autofahrer, die im Stau stecken blieben, weil die Läufer Vorfahrt hatten.
Zu erwähnen ist, dass jeder Teilnehmer vorher mit seiner Startnummer in der Starter-Tüte ein T-Shirt erhielt – zusätzlich gab es auch eine Pasta-Party, dabei gab es auch landesübliche Speisen bei einem Empfang in einem großen Hotel.
Laufen und Geschichte
Der 14. Jerusalemer Halbmarathon (mit 10 km) findet im März 2006 statt. Läufer und Läuferinnen, die daran interessiert sind eine vieltausendjährige Geschichte zu erkunden, kennen zulernen und auch zu verstehen, sollten sich diesen Termin unter der Überschrift „Laufen und Geschichte“ in ihrem Jahreskalender 2006 vormerken – „Laufen, Geschichte und Kultur“ – das gibt es in Jerusalem und Israel im „Mehrfachpack“.
Die Sieger: Männer:
21.1 km Zvedia Vodege 1:09:55
10 km Satain Ayla 31:30
Frauen:
21.1 km Nily Avramsky 1:23:55
10 km - Behmend Svetlana 37:40