Artikel des Running News Network - runnn.com
Jo Pavey ist auf dem Weg zu einer erfolgreichen Straßenlauf-Karriere ein Stück vorangekommen. Am Sonntag gewann die Britin das 10-km-Rennen in Manchester während der Kenianer Micah Kogo einmal mehr seine Stärke über diese Distanz unter Beweis stellte. Kogo lief hochklassige 27:21 Minuten während Pavey nach flotten 31:47 im Ziel war.
Im Männerrennen war eigentlich der fünf Jahre alte Weltrekord von Haile Gebrselassie das Ziel. Der Äthiopier war die 10 km 2002 in Doha in 27:02 Minuten gelaufen. Doch ein zu langsamer erster Kilometer machte die Rekord-Hoffnungen zunichte. „Es wäre schön gewesen, den Weltrekord zu brechen. Aber bei so vielen starken Läufern entwickelte sich ein taktisch Rennen. Wir haben uns gegenseitig beobachtet“, erklärte Micah Kogo, der nach der 5-km-Marke (Durchgangszeit: 13:49) die Initiative übernahm. Zwischen Kilometer 7 und 8 forcierte er nochmals die Pace und konnte seinen letzten Konkurrenten, den Straßenlauf-Weltmeister von 2006 Zersenay Tadesse (Eritrea), abschütteln.
Für den erst 20-jährigen Micah Kogo, der im vergangenen Jahr bei seinem 10.000-m-Sieg von Brüssel die Jahresweltbestzeit von 26:35,63 Minuten aufgestellt hatte, war es bereits die zweite Weltklassezeit über 10 km in diesem Jahr. In Brunssum (Holland) war er am 1. April sogar 27:07 gerannt. Dritter wurde in Manchester am Sonntag der Cross-Europameister Mo Farah (Großbritannien) in 28:07. Auf Rang fünf kam mit Patrick Makau Musyoki (28:42) ein Kenianer, der in Deutschland in diesem Frühjahr eine Reihe von großen Straßenläufen gewonnen hat.
Erst 400 Meter vor dem Ziel fiel bei den Frauen die Entscheidung, als es Jo Pavey gelang, sich von der Ungarin Aniko Kalovics zu lösen. „Ich habe an meine Grundschnelligkeit von der Bahn geglaubt und alles auf eine Karte gesetzt. Die letzten 200 Meter waren sehr hart, es kam mir so vor, als wenn ich bald rückwärts laufen würde“, sagte Jo Pavey, die schließlich mit 31:47 Minuten eine Sekunde Vorsprung vor Aniko Kalovics ins Ziel rettete. Dritte wurde die Boston-Marathon-Siegerin von 2006, Rita Jeptoo (Kenia/31:50). Rang vier belegte mit Jelena Prokopcuka (Litauen/31:55) eine weitere Marathon-Spezialistin.