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Kathrin Weßel: “Als Berlinerin freue ich mich natürlich auf das Rennen!“

Nach der verletzungsbedingten Absage von Sonja Oberem wird es um die deutschen

Starter beim 30. real,-BERLIN MARATHON kaum große Schlagzeilen geben

können, dazu ist die internationale Konkurrenz mit Assen wie Paul Tergat,

Raymond Kipoech oder Janne Holmen allererste Güte. Die 30jährige

Leverkusenerin hatte nach einer Ischiasentzündung den Start bei den

Weltmeisterschaften in Paris vorzeitig absagen müssen, aber durch gute

Trainingseinheiten wieder rechtzeitig Mut für einen Start in Berlin

gefaßt, so dass sie ohne Übertreibung vor ein paar Wochen noch als

eine erste Sieganwärterin gelten durfte. Doch auf den Fuß folgte

eine weitere Verletzung, die nun leider auch Sonja Oberems Start in der

Bundeshauptstadt ausschließt. Ein Haarriß im Schambeinbereich

läßt nun allenfalls die Hoffnung auf eine rechtzeitige Vorbereitung

auf den Olympiamarathon zu.

“Meine Chancen auf eine gute Platzierung sind durch die Absage von

Sonja natürlich etwas gestiegen“, gab Kathrin Weßel am

Freitagmittag bei der Pressekonferenz im RBB-Funkhaus unumwunden zu. “Die

Spitze mit den vermeindlichen Favoriten ist sehr ausgeglichen“, zu mehr

wollte sich die SCC-Läuferin freilich nicht äußern. Vor

Jahresfrist war ein im Vorfeld geäußerter Optimismus ins Negative

umgeschlagen, denn nur mit sichtlichen Beschwerden kam die frühere 10 000

m-Weltklasseläuferin in ihrem Heimrennen in 2:36:36 Stunden ins Ziel - und

konnte sich trotz dieser unbefriedigenden Leistung bei den zugleich

integrierten deutschen Meisterschaften den Titel holen.

“Mit meiner Form bin ich zufrieden, schließlich wurde ich vor

zwei Wochen bei den 10 km-Meisterschaften in Troisdorf Zweite. Einen Vorteil

habe ich hier natürlich schon: Als Berlinerin kenne ich natürlich die

Straßen und freue mich schon allein deshalb auf das Rennen!“ Zu

welcher Leistung die 36jährige am Sonntag allerdings fähig sein wird,

das möchte die SCC-Läuferin offen lassen. Aber eines ist für

Kathrin Weßel sicher: “Schneller als im Vorjahr wird es sicherlich

werden. Wenn es gut läuft, dann möchte ich schon im Bereich meiner

Bestzeit ankommen!“ Damit wäre sie allerdings blendend im

Geschäft um die Podestplätze, denn diese steht seit ihrem Start in

Berlin im Jahr 2001 bei 2:28:27 Stunden.

Der schnellste deutsche Starter im Männerfeld ist Sebastian

Bürklein vom TV Wattenscheid. Der angehende Zahnarzt kann auf eine

Bestzeit von 2:15:17 Stunden verweisen, die er im Vorjahr beim

Köln-Marathon erzielen konnte. Nachdem der DLV die Olympianorm bei den

Männern auf exakt 2:11:00 Stunden angehoben hat, reicht selbst ein

Leistungssprung um zwei bis drei Minuten, die sein Coach Tono Kirschbaum

für realistisch hält, nicht aus, um dem 30jährigen das

Olympiaticket zu sichern. “Mein vierter Platz bei den deutschen 10

km-Meisterschaften stimmt mich aber optimistisch, in Berlin aber zumindest ein

gutes Rennen mit neuer Bestzeit laufen zu können!“

 

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