In Kooperation mit RUNNER’S WORLD erscheint hier jeden Monat ein gekürzter Beitrag aus dem aktuellen Heft. Diesmal ist es ein Beitrag aus dem Ratgeber.
Ich laufe seit zwei Jahren. Schon letztes Jahr plagte mich im Mai/Juni ein leichterer Heuschnupfen. Dieses Jahr scheint es schlimmer geworden zu sein. Eine Heuschnupfentablette hilft zwar, aber es scheint mir, dass sie mir die Energie nimmt? Worauf muss ich achten? Frau L. L., Morgensternsheide
Für Läufer mit einer Allergie hat die Natur leider ihren eigenen „Reiz“. Fast ein Fünftel leidet allein unter Heuschnupfen. Doch Allergien müssen kein Hinderungsgrund fürs Laufen sein. Im Gegenteil: In manchen Fällen lindert Ausdauertraining sogar die Allergie. Der Grund ist der durchs Laufen erhöhte körpereigene Cortisolspiegel.
Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, woher die Allergie stammt. Heuschnupfen erkennt man daran, dass er jedes Jahr zur gleichen Zeit wiederkehrt; Juckreiz in der Nase und tränende Augen sind untrügliche Anzeichen. Doch mit Heuschnupfen wird man nicht geboren, er kann zu einem beliebigen Zeitpunkt im Leben eintreten, aber genauso gut auch wieder verschwinden.
Unter Heuschnupfen-Allergikern sind gerade Läufer besonders anfällig, da sie sich beim Laufen ständig den verursachenden Pollen von Bäumen und Gräsern aussetzen. Deshalb sollten Sie als Betroffener einige Punkte beachten (siehe Kasten).
Zu den Medikamenten: Alle so genannten Antihistaminika machen ausgesprochen müde und reduzieren die Leistungsfähigkeit massiv. Laufen mit ihnen macht keinen Spaß. Wir legen Ihnen deshalb vor der Einnahme dringend eine Behandlung bei einem sporterfahrenen Allergologen nahe. Es gibt ausreichend andere Therapiewege, um mit Allergie ohne nennenswerte Leis-tungsreduktion zu laufen. Das einzige Antihistaminikum, welches kaum müde macht, trägt in Deutschland den Handelsnamen Aerius 5. Ein Versuch lohnt sich.
Frühmorgens laufen
- Meiden Sie zu Beginn des Frühjahrs Wälder und laufen Sie stattdessen in offenem, weitläufigem Gelände. Etwa ab Juni laufen Sie wieder vermehrt im Wald, um die Gräserpollen zu meiden.
- Das Pollenaufkommen steigt meist erst ab acht Uhr an (insbesondere Gräserpollen). Davor können Sie gut laufen, oder abends ab acht Uhr.
- Lüften Sie die Wohnung nur bei geringem Pollenflug.
- Nutzen Sie Regen zum Laufen, dann ist die Luft fast frei von Pollen.
- Planen Sie Ihren Urlaub für die Jahreszeit, in der Sie zu Hause - besonders unter Pollenflug leiden. Urlaubsziele in Meeresnähe gelten als ideal, mitunter auch solche in den Bergen.
- In der Stadt ist man vor dem Pollenflug nicht sicherer als auf dem Land. Im Gegenteil: Städte kämmen die Pollen schlechter aus. Die Pollen fallen auf den Beton und werden immer wieder aufgewirbelt. Zudem sind die Pollen mit Schadstoffen (z. B. Staub, Kohlenwasserstoffen) belastet und dadurch aggressiver.
- Während der Pollenflugzeit die Wäsche nicht im Freien trocknen, sondern in geschlossenen Räumen oder im Wäschetrockner. Haare abends gut durchbürsten oder waschen.
- Unterschätzen Sie den Heuschnupfen nicht: Schätzungsweise bei jedem dritten Patienten treten im Verlauf der Erkrankung auch Asthma-Symptome auf, anfangs meist als leichter, trockener Reizhusten.
- Pollenallergien können oft geheilt oder gelindert werden, zum Beispiel mit einer Immuntherapie (oder Hyposensibilisierungstherapie).
- Auskünfte über Pollenflug erteilen auch die Wetterdienste von TV.
Weitere Ratgeber-Artikel finden sie in der Juni-Ausgabe von RUNNER’S WORLD und unter www.runnersworld.de