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Laufszene Schweiz

2001 war ein Jahr der grossen Ereignisse im Marathonbereich. In Berlin lief

erstmals eine Frau unter 2Std.20Min.. Nur eine Woche später wurde dieser

Fabelweltrekord in Chicago bereits wieder unterboten. Unglaublich.

Noch mehr Emotionen löste aber dieses Jahr der New York City Marathon

aus. Nicht einmal zwei Monate nach den Terroranschlägen in den USA

schafften es die Organisatoren, ihren Marathon auch unter strengsten

Sicherheitsvorkehrungen zu einem einzigartigen Lauffest zu machen. Der

diesjährige Lauf war wohl eines der bedeutendsten Rennen in der Geschichte

des Marathons. Als Dank erzielten die Damen und Herren auch gleich noch neue

Streckenrekorde. Alle angereisten Läufer -die Annulationsrate der

Europäer lag bis zu 50%- haben mit der Teilnahme ihre tiefe Betroffenheit

und Solidarität mit den Amerikanern ausgedrückt.

Auch wir Schweizer können im Bereich Marathon Erfreuliches berichten.

Viktor Röthlin lief in Berlin einen neuen Marathon-Landesrekord. Eine 2

Std. 10 Min. kann sich sehen lassen. Leider ist er zur Zeit der einzige

Schweizer, der sich international über die Marathondistanz behaupten kann.

Auf nationaler Ebene steht er ganz alleine da und auch im Frauenmarathon ist

nach den Rücktritten von Franziska Rochat-Moser und Daria Nauer eine

Lücke entstanden.

Nachwuchsförderung im Langstreckenbereich muss jetzt für den

Schweizerischen Leichtathletikverband an erster Stelle stehen.

Im Bereich Marathonveranstaltungen gibt es keine wesentlichen Neuerungen zu

vermelden. Der geplante Zürich-Marathon steckt weiterhin in der

Planungsphase fest. Ein solcher Marathon in der Wirtschaftsmetropole der

Schweiz hätte sicher gute Chancen, Teilnehmer zu rekrutieren.

Endgültig etablieren konnte sich der Lausanne-Marathon (Mitte Oktober).

Dieser Lauf lebt von der schönen Strecke entlang des Genfersees und seinen

weltbekannten Weingebieten. Der Charme der Westschweiz

(französischsprachig) ist omnipräsent.

Zu einem attraktiven "Dauerbrenner" hat sich auch der

Jungfrau-Marathon (Anfang September) entwickelt. Was die Teilnehmer auf dieser

alpinen Strecke mit den ca. 1800 Höhenmetern (vorwiegend ab km 25, keine

"Abfahrten") erleben dürfen in Bezug auf Panorama und Stimmung

ist unvergleichlich und zieht auch jedes Jahr eine grosse Zahl Deutsche in die

Berner Alpen. Wegen beschränkten Rücktransportkapazitäten

mussten bis jetzt die Teilnehmerzahlen begrenzt werden (Losziehung). Dieses

Jahr liessen sich aber die wirbligen Organisatoren etwas ganz Neues einfallen.

Der Lauf wird am Samstag wie bisher, und zusätzlich noch einmal auf der

gleichen Strecke am Sonntag durchgeführt. Es bleibt abzuwarten, wie sich

diese Neuerung auf die Entwicklung dieses speziellen Marathons auswirken

wird.

Grossen Erfolg und immer wieder Rekordbeteiligungen haben aber vor allem die

kürzeren Strassenläufe.

Der Grand Prix von Bern (10 miles/16 km; im Mai), dessen Strecke mitten

durch die Bundeshauptstadt führt, konnte 2001 sein 20-jähriges

Jubiläum feiern. Dieses stimmungsvolle Rennen bietet auch eine Kurzstrecke

(Altstadt-GP, 5,5 km) und einen Kinderlauf.

Der Gedenklauf über 17,5 km von Murten nach Freiburg (Oktober) und die

"20km de Lausanne" (Ende Mai) gehören weiterhin zu den

"Klassikern" der Schweizer Laufszene. Den 15. Geburtstag konnte

dieses Jahr der Schweizer Frauenlauf feiern. Anfangs Juni finden sich

mittlerweile über 12000 Frauen in Bern ein, um gemeinsam 5 km zu laufen

oder zu walken. Die relativ kurze Distanz baut Hemmschwellen ab und motiviert

viele Frauen, das erste Mal überhaupt an einem Wettkampf teilzunehmen.

Spitzen- und Breitensport vereinigen sich an diesem Lauf zu einem Fest der

Frau.

Sportlich absolut hochstehend ist auch der Halbmarathon rund um den

Greifensee (Mitte September). 1998 fanden auf dieser (für den Anlass

leicht modifizierten Strecke) die Halbmarathon-Weltmeisterschaften statt. Der

Greifenseelauf wurde dadurch weit über die Schweizer Grenzen hinaus

bekannt.

Eine besondere Attraktion sind auch die Stadtläufe/Weihnachtsläufe

im November und Dezember. Einige Läufer beenden mit diesen Anlässen

ihre Saison, wieder andere starten nach der Wettkampfpause schon wieder in neue

Abenteuer. Vor allem die Läufe von Basel, Genf und Zürich bieten sehr

viel vorweihnächtliches Ambiente und abwechslungsreiche Strecken.

Laufen hat also auch in der Schweiz nichts von seiner Attraktivität

eingebüsst. Und wem das Laufen zu streng ist, der findet ein grosses

Angebot an sogenannten "sanften" Ausdauersportarten wie Walking,

Nordic Walking und Aqua Fit (Wassergymnastik mit Ausdauertraining, dem sog.

Deep Water Running).

Auch in diesen Bereichen gibt es Veranstaltungen. Im August durchqueren

jeweilen ca.3600 Leute den 1,3 km breiten Greifensee und das Swiss Walking

Event im September konnte dieses Jahr bei seiner zweiten Durchführung

schon ca. 2700 Teilnehmer vermelden.

Gesundheitsorientierte Bewegunsformen werden wohl auch in Zukunft eine immer

wichtigere Rolle spielen. Es muss ja nicht immer um Zeit

 

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