Artikel des Running News Network - runnn.com
Die Siergerzeiten von Haile Gebrselassie in Berlin und von Deena Kastor in London sind die schnellsten Marathonzeiten des Jahres 2006. Der Äthiopier hatte das Rennen am 24. September in 2:05:56 Stunden gewonnen und erzielte damit nicht nur die siebtschnellste Zeit aller Zeiten sondern auch das einzige Ergebnis unter 2:06 Stunden im Jahr 2006. Zum Weltrekord von Paul Tergat (Kenia/2:04:55) fehlen allerdings noch 61 Sekunden beziehungsweise gut 300 Meter. Haile Gebrselassie hält aber immerhin zum zweiten Mal in Folge die Jahresweltbestzeit, nachdem er 2005 den Amsterdam-Marathon in 2:06:20 Stunden gewonnen hatte.
Doch Gebrselassie ist der einzige Äthiopier, der sich ganz vorne in der Marathon-Jahresbestenliste findet. Nach wie vor dominieren die Kenianer die Szene. Von 43 Ergebnissen unter 2:09 Stunden kommen 25 von Kenianern. Hinter Haile Gebrselassie folgen fünf Läufer aus Kenia in der Jahresbestenliste. Position zwei belegt Sammy Korir mit 2:06:38 Stunden (Rotterdam), Dritter ist Felix Limo mit 2:06:39 (London).
Bei den Frauen schafften zwei weitere Läuferinnen im Jahr 2006 den Sprung unter die 2:20-Stunden-Marke. Deena Kastor (USA) gelang dies als erste Amerikanerin mit ihren 2:19:36 von London am 23. April. Zuvor war die Chinesin Chunxiu Zhou in Seoul 2:19:51 gelaufen. Dritte der Jahresbestenliste ist Berhane Adere (Äthiopien) mit 2:20:42 (Chicago). Acht Läuferinnen haben bisher die 2:20-Barriere durchbrochen.
Unter ferner liefen rangieren die besten deutschen Marathonläufer. Ulrich Steidl (SSC Hanau Rodenbach) rannte auf einem nicht ganz regelkonformen, weil zu stark abfallenden Kurs in Austin (USA) 2:16:02 Stunden. Damit steht er nicht unter den besten 500 Zeiten des Jahres weltweit. Bei den Frauen sah es auch schon wesentlich besser aus in der Vergangenheit. Luminita Zaituc (LG Braunschweig) rangiert mit ihren 2:28:30 Stunden als Köln-Siegerin auf Rang 63 in der Liste der schnellsten Zeiten 2006.
Der hochkarätigste Marathon des Jahres fand 2006 in London statt. Gleich sieben Läufer rannten unter 2:08 Stunden, fünf Frauen blieben unter 2:22. Die zusammengerechneten Siegzeiten von Felix Limo (2:06:39) und Deena Kastor (2:19:36) ergeben, dass London mit 4:26:15 Stunden in dieser Wertung den fünftbesten Marathon aller Zeiten gesehen hat. Auf Rang zwei der Jahreswertung steht Berlin mit 4:27:30 Stunden (2:05:56 von Gebrselassie plus 2:21:34 von Gete Wami), Dritter ist Chicago mit 4:28:17 (2:07:35 von Robert Cheruiyot plus 2:20:42 von Adere). Aus dem deutschsprachigen Raum haben es noch zwei weitere Rennen unter die Top Ten geschafft: Hamburg steht mit 4:31:27 auf Platz sechs, der Wien-Marathon folgt auf Rang sieben mit 4:32:53.
Der New-York-Marathon ist in dieser Liste nur auf Rang zehn mit 4:35:03 Stunden, allerdings zählt die mitunter wellige Strecke auch nicht zu den schnellsten. In einer anderen Liste ist New York nun schon im dritten Jahr in Folge die klare Nummer eins: 37.936 Läufer erreichten das Ziel im Central Park und machten das Rennen am 5. November zum größten Marathonlauf aller Zeiten. Der Chicago-Marathon, der im nächsten Jahr das Teilnehmerlimit von 40.000 auf 45.000 Läufer heraufsetzen wird, hat mit 33.618 Läufern im Ziel London (32.974) den zweiten Platz abgenommen. Auch auf den folgenden beiden Rängen gab es einen Tausch: Paris steht mit 30.646 Finishern nun auf Rang vier vor Berlin (30.118).